»to paint, to write is to love again« – Peter Kurzeck
Dichter und Maler. Annäherungen an ein fulminantes Werk
Bis zu seinem frühen Tod mit 70 Jahren im November 2013 war Peter Kurzeck eine solitäre Figur in der deutschen Literaturszene, ein eigener Ton und Klang in Stimme und Büchern. Lange ein Geheimtipp, brachten ihn die ersten Bände eines gewaltigen autobiografischen Romanprojekts, einer poetischen Chronik, Stadt- und Zeitgeschichte, »Das alte Jahrhundert«, in die Medien. Fünf Bände sind zu Lebzeiten erschienen, zuletzt der Roman »Vorabend« mit 1022 Seiten. Die begeisterte Kritik griff hoch, stellte sein Werk in Zusammenhang mit Prousts »Recherche«. Am Anfang das Trauma des Verlustes. Kurzeck war als Kleinkind mit Familie aus Böhmen vertrieben worden. Er wuchs in Staufenberg bei Gießen auf. Frankfurt war die nahe Metropole, der Kosmos seiner Ambition, das Weltall aufzuzeichnen in Lebensgröße. Die letzten 20 Jahre lebte er in Uzès in Südfrankreich.
Die Künste sind diesem Werk eingeschrieben. Mit 22 gab er das Zeichnen und die Malerei zugunsten des Schreibens auf. Was er aufgegeben hat, das entdeckte man in Ausmaß und Qualität erst nach seinem Tod. Marcel Baumgartner gelang es, die vorgefundenen Bilder, mehrere hundert, in einer ersten großen Ausstellung in Gießen zu präsentieren. In Hamburg wird Kurzeck auch als Maler vorgestellt. Weitere Themen: die Bildhaftigkeit seines literarischen Werkes; wie und warum Kurzeck die Natur zum Sprechen bringt …
Mit: Angelika Krebs, Marcel Baumgartner und Andreas Maier
Moderation: Wend Kässens
Mit freundlicher Unterstützung der Peter-Kurzeck-Gesellschaft e. V.
Dienstag, 6.6.2017
19.30 Uhr
€ 12,–/8,–
Literaturhaus