Auf Entdeckungstour durch Hamburg
»Auf Architektour«
Eine kostenfreie Entdeckungstour für Kinder ab neun Jahren
Auch in diesem Jahr winkt eine neue »rätselvolle« Stadtsafari für Kinder (Erwachsene und Familien) – die dritte in Folge. Nach den Themen Wasser (2021) und Klima (2022), geht es diesmal um Architektur.
Die Stadt verändert sich ständig. Genauso die Ideen, wie eine perfekte und lebenswerte Stadt aussehen soll. An unterschiedlichen Gebäuden lassen sich unterschiedliche Jahrhunderte ablesen. Neben einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert steht vielleicht ein grauer Betonklotz aus den 1960er-Jahren. Hinter beiden steckt eine interessante Geschichte. Und manchmal sogar ein Geheimnis.
Auf der abwechslungsreichen Entdeckungs- und Enträtselungstour erfahren Kinder mehr über Bauwerke in ihrer Stadt. Der sogenannte Laufzettel (wichtigste Ausstattung für die Stadtsafari!) führt auf einer vorgegebenen Route durch Altstadt und HafenCity an zehn Orte, die Rätsel aufgeben. Die Stadtsafari ist keine geführte Tour und kann jederzeit selbstständig durchgeführt werden. Wer die Fragen richtig beantwortet, kann am Ende das Lösungswort bilden.
So einfach geht’s: Laufzettel für die Stadtsafari herunterladen, Stift einstecken und loslaufen.
- Zielgruppe: Kinder ab 9 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen/ihrer Familien/einer Gruppe
- Safari-Route: von Willy-Brandt-Straße/Ecke Deichstraße bis zur Neuen Gröninger Straße 12
- Dauer: ca. 120 Minuten
- Ausstattung: Laufzettel und Stift
Alles richtig gemacht?
Hier geht es zur Auflösung
Wie schön, dass du hier gelandet bist. Das heißt nämlich, dass du sehr wahrscheinlich auf »Architektour« warst, also bei unserer diesjährigen Stadtsafari mitgemacht hast. Und nun willst du wissen, ob du jedes Rätsel richtig gelöst hast? Okay, dann schauen wir doch mal. Hier findest du alle Antworten samt einer kleinen Erläuterung. Los geht’s!
Drücke auf dem Pfeil, um die Lösungen anzuzeigen.
- Lösungen
1. KRASSER KASTEN
Was für ein Gegensatz! Nur wenige Meter von der historischen Deichstraße mit ihren Fachwerkhäusern erhebt sich das Gebäude der Bundesbank wie ein mächtiger Fels. Ein grauer Klotz ohne jeden Schnörkel. Sieht irgendwie brutal aus, oder? Tatsächlich heißt der Baustil, in dem der Kasten um 1980 errichtet wurde, »Brutalismus«. Allerdings ist der Grund ein anderer: Brutalistische Gebäude sind nicht hübsch verputzt oder bemalt, sie bestehen aus rohem Beton. Und der heißt in Frankreich, wo dieser Stil geprägt wurde, béton brut.
Lösungsbuchstabe: Z
2. UNTER EINEM DACH
Die Zukunft der Deichstraße stand lange auf der Kippe. Die Stadt hatte eigentlich Pläne, die alten, schiefen Fachwerkhäuser abzureißen. Doch dann griffen engagierte Menschen ein, starteten einen Volksentscheid und sammelten Spenden. Mit dem Geld konnten die zum Teil ziemlich heruntergekommenen Häuser restauriert werden. So strahlen sie heute wieder in altem Glanz – und manche nicht nur von außen. In der Nummer 25 gibt es noch original Holzdecken aus dem 17. Jahrhundert. Die kannst du zwar von außen nicht sehen, aber die Infotafel an der Mauer verrät es.
Lösungsbuchstabe: L
3. VOLL VOM SOCKEL
Hamburg liegt rund 100 Kilometer vom Meer entfernt. Klingt weit. Doch wenn es draußen auf der Nordsee stürmt, überträgt sich das bis in die Stadt. Weil in den vergangenen Jahrzehnten das Elbufer sturmflutsicher gemacht wurde, spürt man davon aber vergleichsweise wenig. Jedenfalls an den meisten Stellen. Manches liegt allerdings vor der sogenannten Hochwasserschutzlinie. Unter anderem die gesamte HafenCity. Daher muss man hier anders bauen als in den Stadtteilen hinter der Linie. Unter anderem braucht jedes Haus ein Warftgeschoss. Darin befinden sich nur Tiefgaragen und Lagerflächen. Zwar blöd, wenn die volllaufen – aber solange man sie bei Sturmflut meidet, kommt immerhin kein Mensch zu Schaden!
Lösungsbuchstabe: K
4. KOSTSPIELIGER KASTEN
Jahrhundertelang wurden Waren wie Kaffee, Kakao und Co. in großen Säcken transportiert – und in den vielen Speichern gelagert. Einer der größten von ihnen war der Kaispeicher A auf dem Großen Grasbrook. Er war auch der einzige im Hafen, der direkt am tiefen Wasser stand, sodass die Schiffe direkt davor festmachen konnten. Doch als immer mehr Waren in Containern transportiert wurden, verloren viele Speicher ihre Funktion. Der Kaispeicher A hat zum Glück eine neue gefunden: Auf ihm ruht heute die Elbphilharmonie.
Lösungsbuchstabe: B
5. ERINNERUNGSSTÜCKE
Wie eben vor dem Kaispeicher A stehen auch links und rechts des Sandtorhafens noch einige der Kräne, mit denen einst die Schiffe be- und entladen wurden, die hier festmachten. Sonst ist vom früheren Erscheinungsbild des Sandtorhafens nicht mehr viel zu sehen. Um dennoch ein bisschen der Erinnerung zu helfen, hat man beim Bau der neuen Häuser zur Bedingung gemacht, dass sie – wie ein Kran – an oder sogar über die Uferkante reichen.
Lösungsbuchstabe: O
6. EINE FRAGE DER AUSLEGEWARE
Neben Kaffee, Tee und Tabak gehörten auch Teppiche lange Zeit zu den Waren, die wortwörtlich haufenweise in der Speicherstadt gelagert wurden. Übrigens keine Selbstverständlichkeit: Man hatte beim Bau der Speicher Ende des 19. Jahrhunderts extra darauf geachtet, dass in ihrem Inneren möglichst ein immergleiches Klima herrscht. Erst so wurde es nämlich möglich, derart empfindliche Waren zu lagern. Muffige Teppiche und schimmliger Tabak lassen sich nämlich nur schwer weiterverkaufen. An diese Vergangenheit erinnert das Steinmuster auf den Magellan-Terrassen. Es stellt Teppiche dar.
Lösungsbuchstabe: U
7. BALL IN DEN WOLKEN
Die HafenCity ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in ganz Europa. Wo früher Speicher standen und Schiffe aus aller Welt festmachten, entsteht schon seit vielen Jahren ein komplett neuer Stadtteil für Zehntausende von Menschen. Und die ziehen gern hierher. So gern, dass das Bauland knapp ist. Also wird an Fläche gespart, wo es eben geht. Etwa, indem man den Schulhof einfach aufs Dach verlegt. Warum auch nicht? Hier ist die Luft besser und die Aussicht sowieso. Und ein hoher Zaun sorgt dafür, dass man nicht jedes Mal mehrere Stockwerke runtermuss, nur weil der Ball mal wieder übers Tor geflogen ist.
Lösungsbuchstabe: T
8. LEERE BÖRSE
Zwar ist Hamburg Europas wichtigster Umschlagplatz für Kaffee, der Handel wird aber mittlerweile von ein paar großen Firmen abgewickelt, da ist eine eigene Börse nicht mehr nötig. Allerdings steht das Gebäude unter Denkmalschutz, abreißen geht also – zum Glück – nicht. Stattdessen hat man es mit neuem Leben gefüllt: So wie aus dem zugehörigen Bürogebäude auf der anderen Seite des Fleets ein schickes Hotel geworden ist, ist die alte Börse inzwischen ein Restaurant.
Lösungsbuchstabe: E
9. BESUCH BEI DER ALTEN DAME
Wenn du den Turmhelm der Katharinenkirche betrachtest, fällt als Erstes sein Goldschmuck auf. Der soll aus dem Schatz des Piraten Klaus Störtebekers gefertigt worden sein. Sagen manche, glaubt aber hoffentlich niemand. Das ist eine Legende, um nicht zu sagen: Quatsch. Der Turmhelm ist auch erst 250 Jahre nach dem Tod des berühmten Piraten errichtet worden. Ganz im damals angesagten Barock-Stil zu dem auch die 16 Öffnungen passen, die einen prima Rundumblick ermöglichen.
Lösungsbuchstabe: E
10. AUTOS RAUS, MENSCHEN REIN
Nachdem die Innenstadt jahrzehntelang weitgehend nur zum Einkaufen und Arbeiten da war, soll hier wieder Leben einkehren – auch nach Feierabend. Etwa, indem man Flächen, die ansonsten nicht mehr gebraucht werden, zu Wohnraum umwandelt. Das ist übrigens auch klimaschonend: Statt neu zu bauen, kann man viel von der alten Substanz verwenden und spart so jede Menge Baustoffe und Energie. Aus 550 ehemaligen Stellplätzen für Autos werden zum Beispiel im Gröninger Hof rund 90 Wohnungen. Dazu wird es Flächen zum Arbeiten geben, zum Feiern, für Ausstellungen und Konzerte.
Lösungsbuchstabe: A
LÖSUNGSWORT
Auf dieser Stadtsafari hast du, hoffentlich, einiges über das Bauen, Wohnen und Arbeiten in Hamburg erfahren. Hast du dabei die Buchstaben eingesammelt und in die passende Reihenfolge gebracht? Dann bist du ganz sicher auf den Begriff BAUKLOETZE gekommen. Das ist das richtige Lösungswort!
Wenn du es uns rechtzeitig gemailt hast, war dein Name mit im großen Lostopf. Diesmal gab es wieder viele spannende Bücher zu gewinnen. Vielleicht war auch für dich eines dabei? So oder so, wir hoffen, es hat dir Spaß gemacht!
Dein Team vom Jungen Literaturhaus und Jugendinformationszentrum (JIZ)
Erläuterungen zu den einzelnen Stationen: Martin Verg.
Konzept und Förderung
Konzipiert hat die Stadtsafari der Hamburger Journalist und Autor Martin Verg, der mehr als zehn Jahre lang Chefredakteur der Kinderzeitschrift »GEOlino« war. Beraten wurde er dabei von Silke Schwarzmann (Hamburger Architektur Sommer e. V.). Verg ist Teil des Netzwerkes »Die Elbautor*innen« und schreibt leidenschaftlich gern für die junge Zielgruppe – vom Sachtitel bis zum Kinderkrimi.
Eine Aktion des Jugendinformationszentrums in Kooperation mit dem Jungen Literaturhaus Hamburg und im Rahmen des Hamburger Architektour Sommer 2023.