Do 22.11.07
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

50 jahre merlin verlag

Kleine Verlage und literarischer Anspruch im Fiasko der Bücherflut Eine Podiumsrunde mit dem Schriftsteller Henning Boëtius, dem Journalisten Hannes Hintermeier, dem Verleger und Vorsitzenden der Kurt-Wolff-Stiftung Manfred Metzner, der Beraterin Claudia Bollenbacher und dem Buchhändler Stephan Samtleben Sigrid Löffler moderiert

Kleine Verlage und literarischer Anspruch im Fiasko der Bücherflut. Eine Podiumsrunde mit dem Schriftsteller Henning Boëtius, dem Journalisten Hannes Hintermeier, dem Verleger und Vorsitzenden der Kurt-Wolff-Stiftung Manfred Metzner, der Beraterin Claudia Bollenbacher und dem Buchhändler Stephan Samtleben. Sigrid Löffler moderiert

Sie hören nicht auf, die Wehklagen über die Überproduktion auf dem Buchmarkt, über Titel, die kein Mensch zu brauchen scheint und die es Buchhändlern wie Lesern immer schwerer machen, die Spreu vom Weizen zu trennen und literarische Qualität zu erkennen. Dieser „Gammelbuchskandal”, wie Hubert Spiegel, Literaturchef der „Frankfurter Allgemeinen”, vor kurzem titelte, hat – im Zusammenspiel mit den Konzentrationsbewegungen im Buchhandel – oftmals verheerende Auswirkungen für jene Verlage, die das Fähnlein des Anspruchsvollen hochhalten und sich dem Sog von Mainstream und Mittelmaß entgegenstemmen. Der Merlin Verlag, Gifkendorf, gehört zu diesen selten gewordenen Widerständlern und darf (dennoch oder trotzdem?) auf eine nunmehr 50-jährige Verlagsgeschichte zurückblicken. Anlässlich dieses stolzen Jubiläums lädt er in Kooperation mit dem Literaturhaus zu einer Podiumsrunde ein, die aus Betroffenen und Beobachtern zusammengesetzt ist. Das Gespräch wird versuchen, Licht ins Dunkel der aktuellen Verlagslandschaft zu bringen – ohne wohlfeilen Kulturpessimismus und ohne Schönfärberei. Die Folgen des Verdrängungswettbewerbs sollen benannt werden: Sind die kleinen, feinen Verlage weiterhin das Salz in der Suppe oder nur die Lieblingshätschelkinder des Feuilletons? Wird es ihnen unter den gegenwärtigen Bedingungen noch gelingen, ihre Abseitsposition zu verlassen und zu Verkaufserfolgen, zu den ökonomisch unabdingbaren Torerfolgen, zu gelangen? Oder steht am Ende ein düsteres Fazit: „Was nicht auf den Bestsellerlisten steht, wird nicht wahrgenommen. So ist ein literarisches Prekariat entstanden, zu dem Klassiker der Weltliteratur ebenso gehören wie Debütanten“ (Hubert Spiegel, FAZ).

8,-/6,-/4,-

Kleine Verlage und literarischer Anspruch im Fiasko der Bücherflut. Eine Podiumsrunde mit dem Schriftsteller Henning Boëtius, dem Journalisten Hannes Hintermeier, dem Verleger und Vorsitzenden der Kurt-Wolff-Stiftung Manfred Metzner, der Beraterin Claudia Bollenbacher und dem Buchhändler Stephan Samtleben. Sigrid Löffler moderiert

Sie hören nicht auf, die Wehklagen über die Überproduktion auf dem Buchmarkt, über Titel, die kein Mensch zu brauchen scheint und die es Buchhändlern wie Lesern immer schwerer machen, die Spreu vom Weizen zu trennen und literarische Qualität zu erkennen. Dieser „Gammelbuchskandal”, wie Hubert Spiegel, Literaturchef der „Frankfurter Allgemeinen”, vor kurzem titelte, hat – im Zusammenspiel mit den Konzentrationsbewegungen im Buchhandel – oftmals verheerende Auswirkungen für jene Verlage, die das Fähnlein des Anspruchsvollen hochhalten und sich dem Sog von Mainstream und Mittelmaß entgegenstemmen. Der Merlin Verlag, Gifkendorf, gehört zu diesen selten gewordenen Widerständlern und darf (dennoch oder trotzdem?) auf eine nunmehr 50-jährige Verlagsgeschichte zurückblicken. Anlässlich dieses stolzen Jubiläums lädt er in Kooperation mit dem Literaturhaus zu einer Podiumsrunde ein, die aus Betroffenen und Beobachtern zusammengesetzt ist. Das Gespräch wird versuchen, Licht ins Dunkel der aktuellen Verlagslandschaft zu bringen – ohne wohlfeilen Kulturpessimismus und ohne Schönfärberei. Die Folgen des Verdrängungswettbewerbs sollen benannt werden: Sind die kleinen, feinen Verlage weiterhin das Salz in der Suppe oder nur die Lieblingshätschelkinder des Feuilletons? Wird es ihnen unter den gegenwärtigen Bedingungen noch gelingen, ihre Abseitsposition zu verlassen und zu Verkaufserfolgen, zu den ökonomisch unabdingbaren Torerfolgen, zu gelangen? Oder steht am Ende ein düsteres Fazit: „Was nicht auf den Bestsellerlisten steht, wird nicht wahrgenommen. So ist ein literarisches Prekariat entstanden, zu dem Klassiker der Weltliteratur ebenso gehören wie Debütanten“ (Hubert Spiegel, FAZ).