Mo 18.3.13
19.30 Uhr
Ort: Magazin-Filmkunsttheater | Fiefstücken 8a | 22303 Hamburg-Winterhude
14,-/10,-/8,-

amos oz

stellt seine neuen Erzählungen „Unter Freunden“ vor Michail Paweletz liest den deutschen Text, Sigrid Löffler moderiert

„Am Anfang, in der ersten Zeit nach der Gründung des Kibbuz, waren alle eine Familie. Es stimmte, auch damals gab es zuweilen Zerwürfnisse, aber wir standen uns nahe. Jeden Abend saßen wir zusammen und sangen bis tief in die Nacht Lieder voller Leidenschaft und Sehnsucht. Heute wohnen alle in getrennten Wohnungen, und einer krallt die Fingernägel in den anderen.”

In seinem neuen Erzählungsband kehrt der israelische Autor Amos Oz zu seinen Wurzeln zurück und berichtet aus der Zeit, in der er im Kibbuz gelebt hat. „Unter Freunden” (Suhrkamp; Übersetzung: Mirjam Pressler) beleuchtet in acht Episoden die Einzelschicksale verschiedener Bewohner des fiktiven Kibbuz Ikat. Wie zum Beispiel von Zvi, dem pessimistischen Gärtner, der alle ungefragt im Kibbuz mit Katastrophenmeldungen aus der ganzen Welt versorgt. Und von David Dagan, dem Lehrer, der durch seine Beziehungen zu deutlich jüngeren Frauen von sich Reden macht. Von dem kleinen Juval, der als sehr sensibles Kind von den anderen Jungen im Kinderhaus geärgert wird und sich nach Nähe sehnt. Doch die Regeln im Kibbuz erlauben nicht, dass Kinder bei ihren Eltern schlafen dürfen. Oz zeichnet außerdem ein Porträt von Nina, einer jungen selbstbewussten Frau, die eines Nachts beschließt, dass sie nicht zu ihrem Mann zurückkehren kann, und von Joav, dem Sekretär des Kibbuz, der sie heimlich verehrt: „Die meisten Söhne das Kibbuz waren braungebrannt und kräftig, Joav hingegen war blass und hager, er hatte große Ohren und vorgebeugte Schultern, war nachlässig rasiert und wirkte gedankenverloren. Sein Kopf war immer etwas vorgereckt, als suchte er im Dunkeln den Weg.”

Oz, der über 20 Jahre in einem Kibbuz lebte, Mitbegründer der Friedensbewegung „Peace now” ist und u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, entwirft ein vielschichtiges und empathisches Figurenkabinett, das zusammengefasst das Bild einer großen Idee und einer spezifischen Zeit widerspiegelt.

magazin-kino (fiefstücken 8a), montag, 18. märz, 19.30 uhr, euro 14,-/10,-/8,-

14,-/10,-/8,-

„Am Anfang, in der ersten Zeit nach der Gründung des Kibbuz, waren alle eine Familie. Es stimmte, auch damals gab es zuweilen Zerwürfnisse, aber wir standen uns nahe. Jeden Abend saßen wir zusammen und sangen bis tief in die Nacht Lieder voller Leidenschaft und Sehnsucht. Heute wohnen alle in getrennten Wohnungen, und einer krallt die Fingernägel in den anderen.”

In seinem neuen Erzählungsband kehrt der israelische Autor Amos Oz zu seinen Wurzeln zurück und berichtet aus der Zeit, in der er im Kibbuz gelebt hat. „Unter Freunden” (Suhrkamp; Übersetzung: Mirjam Pressler) beleuchtet in acht Episoden die Einzelschicksale verschiedener Bewohner des fiktiven Kibbuz Ikat. Wie zum Beispiel von Zvi, dem pessimistischen Gärtner, der alle ungefragt im Kibbuz mit Katastrophenmeldungen aus der ganzen Welt versorgt. Und von David Dagan, dem Lehrer, der durch seine Beziehungen zu deutlich jüngeren Frauen von sich Reden macht. Von dem kleinen Juval, der als sehr sensibles Kind von den anderen Jungen im Kinderhaus geärgert wird und sich nach Nähe sehnt. Doch die Regeln im Kibbuz erlauben nicht, dass Kinder bei ihren Eltern schlafen dürfen. Oz zeichnet außerdem ein Porträt von Nina, einer jungen selbstbewussten Frau, die eines Nachts beschließt, dass sie nicht zu ihrem Mann zurückkehren kann, und von Joav, dem Sekretär des Kibbuz, der sie heimlich verehrt: „Die meisten Söhne das Kibbuz waren braungebrannt und kräftig, Joav hingegen war blass und hager, er hatte große Ohren und vorgebeugte Schultern, war nachlässig rasiert und wirkte gedankenverloren. Sein Kopf war immer etwas vorgereckt, als suchte er im Dunkeln den Weg.”

Oz, der über 20 Jahre in einem Kibbuz lebte, Mitbegründer der Friedensbewegung „Peace now” ist und u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, entwirft ein vielschichtiges und empathisches Figurenkabinett, das zusammengefasst das Bild einer großen Idee und einer spezifischen Zeit widerspiegelt.

magazin-kino (fiefstücken 8a), montag, 18. märz, 19.30 uhr, euro 14,-/10,-/8,-