Mi 25.10.23
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus, Eddy-Lübbert-Saal

Andrej Kurkow

stellt seinen neuen Roman »Samson und das gestohlene Herz« vor

Vom Dekret, dass der private Fleischhandel fortan verboten ist, hat Samson selbst noch nichts gehört und muss als Arbeiter- und Bauernmilizionär prompt für die strafrechtliche Verfolgung sorgen. Bevor er das Urteil fällen kann, gilt es die Ermittlungsakte aufzublähen und alle Käufer von Filet, Nacken und Herz zu befragen. Dazwischen kommt ihm, der sein abgeschlagenes rechtes Ohr seit einem Kosakenangriff in einer Dose aufbewahrt, immer wieder das Leben.

Andrej Kurkow lüpft den leichten Mantel des Kriminalromans, um ein Bild vom Kiew der Bürgerkriegsjahre um 1919 freizulegen, eines, das von Einquartierungen und Beschlagnahmungen erzählt, aber auch unerwartete Freundschaften bereithält. Widerwillig lernt Samson Papirossarauch ins Gesicht von Verhörten zu blasen und die Willkür von Rotarmisten und Tschekisten hinzunehmen wie die zugeteilte Waschzeit im öffentlichen Banja. In »Samson und das gestohlene Herz« (Diogenes; Übersetzung: Johanna Marx und Claudia Zecher) führt Kurkow die Geschichte von »Samson und Nadjeschda« weiter. Er nimmt uns mit auf den warenreichen Jüdischen Markt, wo man stets Zeuge, Verbrecher oder Opfer ist. Im Augenwinkel kollidieren Droschke und Straßenbahn und im mit Schießpulver gefüllten Keller stößt man auf die atheistische Hochzeit an. Kurkow, einer der wichtigsten literarischen Stimmen der Ukraine, weiß satt und munter zu erzählen.

Moderation: Dorothea Westphal

Vom Dekret, dass der private Fleischhandel fortan verboten ist, hat Samson selbst noch nichts gehört und muss als Arbeiter- und Bauernmilizionär prompt für die strafrechtliche Verfolgung sorgen. Bevor er das Urteil fällen kann, gilt es die Ermittlungsakte aufzublähen und alle Käufer von Filet, Nacken und Herz zu befragen. Dazwischen kommt ihm, der sein abgeschlagenes rechtes Ohr seit einem Kosakenangriff in einer Dose aufbewahrt, immer wieder das Leben.

Andrej Kurkow lüpft den leichten Mantel des Kriminalromans, um ein Bild vom Kiew der Bürgerkriegsjahre um 1919 freizulegen, eines, das von Einquartierungen und Beschlagnahmungen erzählt, aber auch unerwartete Freundschaften bereithält. Widerwillig lernt Samson Papirossarauch ins Gesicht von Verhörten zu blasen und die Willkür von Rotarmisten und Tschekisten hinzunehmen wie die zugeteilte Waschzeit im öffentlichen Banja. In »Samson und das gestohlene Herz« (Diogenes; Übersetzung: Johanna Marx und Claudia Zecher) führt Kurkow die Geschichte von »Samson und Nadjeschda« weiter. Er nimmt uns mit auf den warenreichen Jüdischen Markt, wo man stets Zeuge, Verbrecher oder Opfer ist. Im Augenwinkel kollidieren Droschke und Straßenbahn und im mit Schießpulver gefüllten Keller stößt man auf die atheistische Hochzeit an. Kurkow, einer der wichtigsten literarischen Stimmen der Ukraine, weiß satt und munter zu erzählen.

Moderation: Dorothea Westphal

Kulturpartner NDR Kultur, Medienpartner NDR Info