Mi 21.2.07
20.00 Uhr
Ort: Rolf-Liebermann-Studio des NDR (Oberstraße 120)
12,-/10,-

auf den spuren der pringsheims

Ein Abend mit Inge und Walter Jens. Wend Kässens moderiert Frederik Palme am Klavier

Unerschöpflich scheint der Kosmos der Familie Mann und ihres Umfeldes; unermessbar der Reichtum an packenden und ergreifenden Schicksalen, die dort ihren Anfang nahmen. Die ausgewiesenen Kenner Inge und Walter Jens sind in den letzten Jahren mit Büchern hervorgetreten, die, faszinierend geschrieben, Thomas Manns nahen familiären Kreis porträtierten und zu neuem Leben erweckten. So in „Frau Thomas Mann” und in „Katias Mutter”, wo es um die außergewöhnliche Vita von Hedwig Pringsheim, Thomas Manns Schwiegermutter, ging. Auch das neue, wieder bei Rowohlt erschienene Werk des Autorenduos Jens – „Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn” – widmet sich der Pringsheim’schen Familiengeschichte, genauer: Sohn Erik, dem schwarzen Schaf des Clans. Nachdem dieser unerhörte Schulden machte und letztlich nicht einmal davor zurückschreckte, den Familienschmuck zu veräußern, sah sich sein Vater, der Mathematikprofessor Alfred Pringsheim, 1905 gezwungen, seinen Sohn ins Ausland, nach Argentinien, zu schicken, wo er vier Jahre später auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Seiner Mutter Hedwig ließ das Los ihres Sohnes keine Ruhe, und so entschloss sie sich 1907, Erik nachzureisen. Ihre Eindrücke von dieser abenteuerlichen Südamerika-Exkursion hat Hedwig Pringsheim in einem Reisetagebuch auf lebhaft-scharfsinnige Weise festgehalten – ein Dokument, das in Inge und Walter Jens‘ Buch erstmals vollständig abgedruckt ist: „Als wir heimkamen, hingen zwei frischgeschlachtete Schafe über zwei Pferden; und der majordomo sprengte im Galopp über den Camp, um mit dem Lasso eine Kuh zum Schlachten einzufangen. Denn die Köchin braucht Rindfleisch.”

Im Gespräch mit Wend Kässens (NDR Kultur) blättern Inge und Walter Jens im facettenreichen Familienalbum der Pringsheims und erzählen von Hedwigs couragierter Reise nach Argentinien. Der Pianist Frederik Palme spielt Werke zeitgenössischer Komponisten.

12,-/10,-

Unerschöpflich scheint der Kosmos der Familie Mann und ihres Umfeldes; unermessbar der Reichtum an packenden und ergreifenden Schicksalen, die dort ihren Anfang nahmen. Die ausgewiesenen Kenner Inge und Walter Jens sind in den letzten Jahren mit Büchern hervorgetreten, die, faszinierend geschrieben, Thomas Manns nahen familiären Kreis porträtierten und zu neuem Leben erweckten. So in „Frau Thomas Mann” und in „Katias Mutter”, wo es um die außergewöhnliche Vita von Hedwig Pringsheim, Thomas Manns Schwiegermutter, ging. Auch das neue, wieder bei Rowohlt erschienene Werk des Autorenduos Jens – „Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn” – widmet sich der Pringsheim’schen Familiengeschichte, genauer: Sohn Erik, dem schwarzen Schaf des Clans. Nachdem dieser unerhörte Schulden machte und letztlich nicht einmal davor zurückschreckte, den Familienschmuck zu veräußern, sah sich sein Vater, der Mathematikprofessor Alfred Pringsheim, 1905 gezwungen, seinen Sohn ins Ausland, nach Argentinien, zu schicken, wo er vier Jahre später auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Seiner Mutter Hedwig ließ das Los ihres Sohnes keine Ruhe, und so entschloss sie sich 1907, Erik nachzureisen. Ihre Eindrücke von dieser abenteuerlichen Südamerika-Exkursion hat Hedwig Pringsheim in einem Reisetagebuch auf lebhaft-scharfsinnige Weise festgehalten – ein Dokument, das in Inge und Walter Jens‘ Buch erstmals vollständig abgedruckt ist: „Als wir heimkamen, hingen zwei frischgeschlachtete Schafe über zwei Pferden; und der majordomo sprengte im Galopp über den Camp, um mit dem Lasso eine Kuh zum Schlachten einzufangen. Denn die Köchin braucht Rindfleisch.”

Im Gespräch mit Wend Kässens (NDR Kultur) blättern Inge und Walter Jens im facettenreichen Familienalbum der Pringsheims und erzählen von Hedwigs couragierter Reise nach Argentinien. Der Pianist Frederik Palme spielt Werke zeitgenössischer Komponisten.

Eine Kooperation von Literaturhaus und NDR Kultur.