Do 14.2.08
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

clemens meyer

Clemens Meyer liest aus seinen neuen Erzählungen „Die Nacht, die Lichter“ Richard Kämmerlings moderiert

„Ich will Geschichten schreiben, die leuchten.“

Dunkel ist es meistens in den neuen Erzählungen des Clemens Meyer, so dunkel wie das, was war, wird sein, was kommt. Die vereinzelten Lichter sind beileibe keine Sternschnuppen, sondern allenfalls das Neonlicht einer einsamen Imbissbude, am Rande eines Plattenbaugebietes im Osten, wo sich die verlassenen Seelen etwas Wärmendes für die Nacht besorgen. So wahrhaftig wie Clemens Meyer in seinem neuen Erzählband „Die Nacht, die Lichter” (S. Fischer) hat lange keiner von den Verlierern der Wohlstandsgesellschaft erzählt. Hier versteht einer, wovon er schreibt. Meyer erweist sich als respektvoller Chronist des beschädigten Lebens, der seinen Helden ihre Würde lässt. Er entlarvt die klaffenden Risse am Rande der Gesellschaft, in die einige von uns hinabzustürzen drohen: „… und in diesem Augenblick, zwischen den vielen Menschen, die mich hin und wieder berührten und mich anstießen, in diesem Augenblick dachte ich, dass es da so was wie ein Glück geben müsste, irgendwo, und die Angst und die Kälte, die ich mit mir rumschleppte, seit ich draußen war, waren weg.“ Das Glück hat in Meyers Welt einen unbestimmten Artikel und solch ein flüchtiges Gut ist es auch, dieser Moment, in dem die Lichter die Nacht überstrahlen und man kurz meinen könnte, dass alles gut würde.

Mit ihrer wundersamen Presslufthammersprache, in der Worte brachial und zart, geerdet und poetisch zugleich sein können, und mit der vollendeten Kunst des eleganten Perspektiv- und Zeitenwechsels bohren sich die Storys vom verliebten Dicken, von der kleinen Boxerin Alina aus den Aussiedlercontainern, von Rolf und seinem Dobermann-Rottweiler Piet, von der schönen Gabelstaplerfahrerin Marion und von all den anderen tief in unsere Köpfe: „Eine strenge Ästhetik macht aus Elend Kunst“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung). Der 30jährige Meyer, der mit seinem Debütroman „Als wir träumten“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war und den Mara-Cassens-Preis 2006 gewonnen hat, präsentiert sich mit seinem neuen Werk als ernst zu nehmender, reifer Autor. Wünschen wir ihm eine helle Zukunft.

8,-/6,-/4,-

„Ich will Geschichten schreiben, die leuchten.“

Dunkel ist es meistens in den neuen Erzählungen des Clemens Meyer, so dunkel wie das, was war, wird sein, was kommt. Die vereinzelten Lichter sind beileibe keine Sternschnuppen, sondern allenfalls das Neonlicht einer einsamen Imbissbude, am Rande eines Plattenbaugebietes im Osten, wo sich die verlassenen Seelen etwas Wärmendes für die Nacht besorgen. So wahrhaftig wie Clemens Meyer in seinem neuen Erzählband „Die Nacht, die Lichter” (S. Fischer) hat lange keiner von den Verlierern der Wohlstandsgesellschaft erzählt. Hier versteht einer, wovon er schreibt. Meyer erweist sich als respektvoller Chronist des beschädigten Lebens, der seinen Helden ihre Würde lässt. Er entlarvt die klaffenden Risse am Rande der Gesellschaft, in die einige von uns hinabzustürzen drohen: „… und in diesem Augenblick, zwischen den vielen Menschen, die mich hin und wieder berührten und mich anstießen, in diesem Augenblick dachte ich, dass es da so was wie ein Glück geben müsste, irgendwo, und die Angst und die Kälte, die ich mit mir rumschleppte, seit ich draußen war, waren weg.“ Das Glück hat in Meyers Welt einen unbestimmten Artikel und solch ein flüchtiges Gut ist es auch, dieser Moment, in dem die Lichter die Nacht überstrahlen und man kurz meinen könnte, dass alles gut würde.

Mit ihrer wundersamen Presslufthammersprache, in der Worte brachial und zart, geerdet und poetisch zugleich sein können, und mit der vollendeten Kunst des eleganten Perspektiv- und Zeitenwechsels bohren sich die Storys vom verliebten Dicken, von der kleinen Boxerin Alina aus den Aussiedlercontainern, von Rolf und seinem Dobermann-Rottweiler Piet, von der schönen Gabelstaplerfahrerin Marion und von all den anderen tief in unsere Köpfe: „Eine strenge Ästhetik macht aus Elend Kunst“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung). Der 30jährige Meyer, der mit seinem Debütroman „Als wir träumten“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war und den Mara-Cassens-Preis 2006 gewonnen hat, präsentiert sich mit seinem neuen Werk als ernst zu nehmender, reifer Autor. Wünschen wir ihm eine helle Zukunft.

Medienpartner NDR Info