dag solstad
„Ist ein Roman etwas, das bereits geschrieben wurde, und der Schriftsteller nur derjenige, der es findet und mühsam ausgräbt? Ich muss zugeben, dass mir von Jahr zu Jahr bewusster wird, wie ich zu einer solchen Auffassung neige.”
Dag Solstad zählt zu den bedeutendsten norwegischen Gegenwartsautoren und hat bis heute etwa 30 Bücher, Romane, Theaterstücke und Essays veröffentlicht. Seine Werke wurden in zehn Sprachen übersetzt, allerdings erst 2004 vom Zürcher Dörlemann Verlag für den deutsch-sprachigen Raum entdeckt. Hier erschien vor wenigen Wochen auch „Armand V.”, ein hochskurriles Werk, das unsere Leseerwartungen an einen Roman komplett auf den Kopf stellt und in Norwegen bereits mit dem Bragepreis, der höchsten literarischen Auszeichnung, geehrt wurde.
Der Sohn von Armand verdingt sich als Soldat und meldet sich sogar zu einem Kriegseinsatz im Mittleren Osten. Den Krieg muss Armand, in seinem offiziellen Leben als norwegischer Botschafter, befürworten, missbilligt ihn aber als Privatperson aus tiefstem Herzen. Bislang waren sein Beruf und das damit verbundene „sprachliche Gefängnis” für ihn ein bewusst gewähltes und genossenes Spiel, das von allerlei Annehmlichkeiten begleitet wurde. Doch sein Sohn kehrt blind aus dem Krieg zurück, und Armand fühlt sich schuldig. Hat er nicht seinen Sohn wissentlich geopfert? Was wäre, wenn der Zufall ihn in eine andere Karriere getrieben hätte? Diese Handlung und viele Rückblicke, wie etwa auf seine Studentenzeit und seine erste große Liebe, werden in 99 Fußnoten erzählt, mit ständigen Bezügen zum „Oben” des unausgegrabenen, sprich ungeschriebenen Romans. So erfährt der Leser, das Armand oben im Roman „N.” liebt, unten in den Fußnoten aber ihre Zwillingsschwester. Alles Banale und Nebensächliche, so der Autor, werde in den Roman verbannt. Eine praktische und höchst amüsante Methode!
„Ist ein Roman etwas, das bereits geschrieben wurde, und der Schriftsteller nur derjenige, der es findet und mühsam ausgräbt? Ich muss zugeben, dass mir von Jahr zu Jahr bewusster wird, wie ich zu einer solchen Auffassung neige.”
Dag Solstad zählt zu den bedeutendsten norwegischen Gegenwartsautoren und hat bis heute etwa 30 Bücher, Romane, Theaterstücke und Essays veröffentlicht. Seine Werke wurden in zehn Sprachen übersetzt, allerdings erst 2004 vom Zürcher Dörlemann Verlag für den deutsch-sprachigen Raum entdeckt. Hier erschien vor wenigen Wochen auch „Armand V.”, ein hochskurriles Werk, das unsere Leseerwartungen an einen Roman komplett auf den Kopf stellt und in Norwegen bereits mit dem Bragepreis, der höchsten literarischen Auszeichnung, geehrt wurde.
Der Sohn von Armand verdingt sich als Soldat und meldet sich sogar zu einem Kriegseinsatz im Mittleren Osten. Den Krieg muss Armand, in seinem offiziellen Leben als norwegischer Botschafter, befürworten, missbilligt ihn aber als Privatperson aus tiefstem Herzen. Bislang waren sein Beruf und das damit verbundene „sprachliche Gefängnis” für ihn ein bewusst gewähltes und genossenes Spiel, das von allerlei Annehmlichkeiten begleitet wurde. Doch sein Sohn kehrt blind aus dem Krieg zurück, und Armand fühlt sich schuldig. Hat er nicht seinen Sohn wissentlich geopfert? Was wäre, wenn der Zufall ihn in eine andere Karriere getrieben hätte? Diese Handlung und viele Rückblicke, wie etwa auf seine Studentenzeit und seine erste große Liebe, werden in 99 Fußnoten erzählt, mit ständigen Bezügen zum „Oben” des unausgegrabenen, sprich ungeschriebenen Romans. So erfährt der Leser, das Armand oben im Roman „N.” liebt, unten in den Fußnoten aber ihre Zwillingsschwester. Alles Banale und Nebensächliche, so der Autor, werde in den Roman verbannt. Eine praktische und höchst amüsante Methode!