Do 1.11.07
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
Alida Bremer: Alida Bremer
10,-/8,-/6,-

der andere nebenan

Vladimir Arsenijevic, Beqë Cufaj und László Végel stellen mit dem Herausgeber Richard Swartz die Anthologie „Der andere nebenan“ vor Janning Kahnert liest die deutschen Texte

Was ist der Balkan heute? Die „hinterste Provinz Europas, voller Hass und Gewalt, das Pulverfass unseres Kontinents”, wie Richard Swartz im Nachwort zur Anthologie „Der andere nebenan” (S. Fischer) provokant fragt? Eine Region, die praktisch vor unserer mitteleuropäischen Haustür liegt, die wir aber so gut wie ausgeblendet haben aus unserer Aufmerksamkeit? Der Schwede Swartz, Experte für das südöstliche Europa nicht erst seit seinem Roman „Ein Haus in Istrien”, hat für den Band herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Balkans – darunter Charles Simic, Biljana Srbljanovic und Sasa Stanisic – eingeladen, sich mit dem Gemeinsamen und Trennenden des zerbrochenen Jugoslawiens auseinander zu setzen. Der Band kam im Auftrag der S. Fischer Stiftung und der Robert Bosch Stiftung mit Unterstützung des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI e.V. zustande. Entstanden sind 21 Erzählungen voll poetischer Kraft, so divers wie ihre Verfasser, so anrührend und brutal, so zärtlich und verzweifelt wie das Leben im Südosten unseres Kontinents. Da erzählt Vladimir Arsenijevic vom jungen Dren Kastrat aus Prizren, der den bestialischen Bürgerkrieg im Kosovo und das Asylantenheim in Kopenhagen überstanden hat, nur um in einer Berliner Straßenschlacht am 1. Mai zu verbluten. Da berichtet Dimitré Dinev von einem Dorf, in dem es eine Zeit gab, als Moslems und Christen nebeneinander beerdigt wurden: „Mit der Machtübernahme der Kommunisten änderte sich alles, auch die Friedhöfe. Denn droben im Himmel gab es nun weder Allah noch Gott, sondern nur Sterne.” Da konstatiert Miljenko Jergovi´c ernüchtert: „Kein Gefühl ist derart allumfassend und erfüllend wie der Hass.”

Im Herbst reisen elf der Autoren, teils in ihren Herkunftsländern, teils im Exil lebend, durch die deutschsprachigen Literaturhäuser, eingeladen von literaturhaeuser.net und der Robert Bosch Stiftung, unterstützt von den Medienpartnern ARTE und Literaturen. Nach Hamburg kommen der Kroate Vladimir Arsenijevic, Beqë Cufaj aus dem Kosovo und László Végel, Angehöriger der ungarischen Minderheit in der Vojvodina, um in Lesung und Gespräch einen gründlichen Blick auf den nahen, fernen Balkan zu werfen.

10,-/8,-/6,-

Was ist der Balkan heute? Die „hinterste Provinz Europas, voller Hass und Gewalt, das Pulverfass unseres Kontinents”, wie Richard Swartz im Nachwort zur Anthologie „Der andere nebenan” (S. Fischer) provokant fragt? Eine Region, die praktisch vor unserer mitteleuropäischen Haustür liegt, die wir aber so gut wie ausgeblendet haben aus unserer Aufmerksamkeit? Der Schwede Swartz, Experte für das südöstliche Europa nicht erst seit seinem Roman „Ein Haus in Istrien”, hat für den Band herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Balkans – darunter Charles Simic, Biljana Srbljanovic und Sasa Stanisic – eingeladen, sich mit dem Gemeinsamen und Trennenden des zerbrochenen Jugoslawiens auseinander zu setzen. Der Band kam im Auftrag der S. Fischer Stiftung und der Robert Bosch Stiftung mit Unterstützung des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im BDI e.V. zustande. Entstanden sind 21 Erzählungen voll poetischer Kraft, so divers wie ihre Verfasser, so anrührend und brutal, so zärtlich und verzweifelt wie das Leben im Südosten unseres Kontinents. Da erzählt Vladimir Arsenijevic vom jungen Dren Kastrat aus Prizren, der den bestialischen Bürgerkrieg im Kosovo und das Asylantenheim in Kopenhagen überstanden hat, nur um in einer Berliner Straßenschlacht am 1. Mai zu verbluten. Da berichtet Dimitré Dinev von einem Dorf, in dem es eine Zeit gab, als Moslems und Christen nebeneinander beerdigt wurden: „Mit der Machtübernahme der Kommunisten änderte sich alles, auch die Friedhöfe. Denn droben im Himmel gab es nun weder Allah noch Gott, sondern nur Sterne.” Da konstatiert Miljenko Jergovi´c ernüchtert: „Kein Gefühl ist derart allumfassend und erfüllend wie der Hass.”

Im Herbst reisen elf der Autoren, teils in ihren Herkunftsländern, teils im Exil lebend, durch die deutschsprachigen Literaturhäuser, eingeladen von literaturhaeuser.net und der Robert Bosch Stiftung, unterstützt von den Medienpartnern ARTE und Literaturen. Nach Hamburg kommen der Kroate Vladimir Arsenijevic, Beqë Cufaj aus dem Kosovo und László Végel, Angehöriger der ungarischen Minderheit in der Vojvodina, um in Lesung und Gespräch einen gründlichen Blick auf den nahen, fernen Balkan zu werfen.

Eine Veranstaltung des literaturhaeuser.net