Diskrete Balance – Fritz J. Raddatz und Paul Wunderlich
Ein halbes Jahrhundert lang waren sie befreundet: der Schriftsteller, Literat und Kritiker Fritz J. Raddatz und der Maler, Lithograf und Bildhauer Paul Wunderlich. Es war stets ein Verhältnis der diskreten Balance und entsprach der taktvollen Haltung, die beiden Charakteren eigen war. Kennengelernt hatten sie sich im Jahr 1960, als Raddatz Wunderlich in dessen Dachatelier in der Hamburger Haynstraße besuchte und sofort ein großes Ölgemälde erwarb: ein Bild aus dem Zyklus »Der 20. Juli«.
Trotz ihres gegensätzlichen Bildes vom Menschen und der Welt ergänzten sich die beiden aufs Trefflichste. Der zeitlebens der europäischen Aufklärung verpflichtete Marx-Biograf Raddatz und der tiefe Skeptiker, Rousseau-Verächter und Schopenhauer-Verehrer Wunderlich wechselten in fünf Jahrzehnten mehr als zweitausend Briefe und Faxe. Dieses umfangreiche Konvolut bezeugt die Nähe der beiden Männer, aber auch ihre melancholische und witzige Sicht auf die Menschen und die Dinge. Die Texte sind erfüllt von Respekt vor dem Adressaten, wahren stets die nötige Distanz und betonen die gemeinsame Abscheu vor jeder Form des Totalitären.
Unter diesen Voraussetzungen konnte sich zwischen Fritz J. Raddatz und Paul Wunderlich eine künstlerische Zusammenarbeit entwickeln. Wunderlich schuf in unterschiedlichen Techniken mehrere Portraits von Raddatz, und dieser schrieb mehr als ein Dutzend Texte zum Werk Wunderlichs.
Ein halbes Jahrhundert lang waren sie befreundet: der Schriftsteller, Literat und Kritiker Fritz J. Raddatz und der Maler, Lithograf und Bildhauer Paul Wunderlich. Es war stets ein Verhältnis der diskreten Balance und entsprach der taktvollen Haltung, die beiden Charakteren eigen war. Kennengelernt hatten sie sich im Jahr 1960, als Raddatz Wunderlich in dessen Dachatelier in der Hamburger Haynstraße besuchte und sofort ein großes Ölgemälde erwarb: ein Bild aus dem Zyklus »Der 20. Juli«.
Trotz ihres gegensätzlichen Bildes vom Menschen und der Welt ergänzten sich die beiden aufs Trefflichste. Der zeitlebens der europäischen Aufklärung verpflichtete Marx-Biograf Raddatz und der tiefe Skeptiker, Rousseau-Verächter und Schopenhauer-Verehrer Wunderlich wechselten in fünf Jahrzehnten mehr als zweitausend Briefe und Faxe. Dieses umfangreiche Konvolut bezeugt die Nähe der beiden Männer, aber auch ihre melancholische und witzige Sicht auf die Menschen und die Dinge. Die Texte sind erfüllt von Respekt vor dem Adressaten, wahren stets die nötige Distanz und betonen die gemeinsame Abscheu vor jeder Form des Totalitären.
Unter diesen Voraussetzungen konnte sich zwischen Fritz J. Raddatz und Paul Wunderlich eine künstlerische Zusammenarbeit entwickeln. Wunderlich schuf in unterschiedlichen Techniken mehrere Portraits von Raddatz, und dieser schrieb mehr als ein Dutzend Texte zum Werk Wunderlichs.