Mi 2.3.22
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus
12,-/8,-/5,-

Ein Pier-Paolo-Pasolini-Abend

Maike Albath stellt Leben und Werk des vor einhundert Jahren geborenen Autors vor

Bewundert und gefeiert, verfemt und verhasst: Wie kaum ein anderer verkörperte Pier Paolo Pasolini die Zerrissenheit Italiens nach 1945. Am 5. März 1922 in Bologna geboren, wurde das Friaul, wo seine Mutter herkam, zur Landschaft seiner Kindheit und zum Ideal. Den Dialekt musste er sich als junger Mann erst wieder aneignen. Dass seine frühen Gedichte in genau dieser Sprache verfasst waren, war mitten im Faschismus eine politische Provokation. Der promovierte Kunsthistoriker wurde Lehrer im Friaul. Ein Skandal, der mit seiner Homosexualität zusammenhing und ein Gerichtsverfahren sowie den Ausschluss aus der Kommunistischen Partei nach sich zog, zwang ihn 1950 zur Übersiedlung nach Rom.

Eine regelrechte Kreativitätsexplosion war die Folge: Pasolini schrieb Essays und Gedichte, legte mit »Ragazzi di vita« (1955) einen Roman vor, der auf dem Index landete, durchdrang in seinen Filmen wie »Accattone« (1961) und »Mamma Roma« (1962) die römischen Vorstädte und prägt mit »Das 1. Evangelium – Matthäus« (1964) einen eigenen Begriff von Religiosität. Immer wieder suchte er nach einer unbeschädigten Vitalität und einer »rohen Idee von Freiheit«, die er zuerst in der römischen Peripherie und später in Afrika fand. Seine Leitartikel für den konservativen »Corriere della Sera« erregten immer wieder die Gemüter. 33 Gerichtsprozesse musste Pasolini, der 1975 in Ostia ermordet wurde, über sich ergehen lassen. Ein Künstler des 20. Jahrhunderts.

Deutsche Lesung: Tilo Werner

12,-/8,-/5,-

Bewundert und gefeiert, verfemt und verhasst: Wie kaum ein anderer verkörperte Pier Paolo Pasolini die Zerrissenheit Italiens nach 1945. Am 5. März 1922 in Bologna geboren, wurde das Friaul, wo seine Mutter herkam, zur Landschaft seiner Kindheit und zum Ideal. Den Dialekt musste er sich als junger Mann erst wieder aneignen. Dass seine frühen Gedichte in genau dieser Sprache verfasst waren, war mitten im Faschismus eine politische Provokation. Der promovierte Kunsthistoriker wurde Lehrer im Friaul. Ein Skandal, der mit seiner Homosexualität zusammenhing und ein Gerichtsverfahren sowie den Ausschluss aus der Kommunistischen Partei nach sich zog, zwang ihn 1950 zur Übersiedlung nach Rom.

Eine regelrechte Kreativitätsexplosion war die Folge: Pasolini schrieb Essays und Gedichte, legte mit »Ragazzi di vita« (1955) einen Roman vor, der auf dem Index landete, durchdrang in seinen Filmen wie »Accattone« (1961) und »Mamma Roma« (1962) die römischen Vorstädte und prägt mit »Das 1. Evangelium – Matthäus« (1964) einen eigenen Begriff von Religiosität. Immer wieder suchte er nach einer unbeschädigten Vitalität und einer »rohen Idee von Freiheit«, die er zuerst in der römischen Peripherie und später in Afrika fand. Seine Leitartikel für den konservativen »Corriere della Sera« erregten immer wieder die Gemüter. 33 Gerichtsprozesse musste Pasolini, der 1975 in Ostia ermordet wurde, über sich ergehen lassen. Ein Künstler des 20. Jahrhunderts.

Deutsche Lesung: Tilo Werner

In Kooperation mit dem Italienischen Kulturinstitut Hamburg