Di 22.1.08
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

ein stefan-george-abend

Thomas Karlauf liest aus seiner Biografie „Stefan George – Die Entdeckung des Charisma“ Malte Herweg moderiert

„Ihr wisst nicht wer ich bin … nur vernehmt: … Ich werde nicht wie ihr.”

Ricarda Huch befand: „Er sieht abschreckend und hässlich aus wie das böse Princip, oder wie ein giftiger Pilz.” Niemand lernt mehr seine Hymnen, seine Texte liegen nur noch in Händen Einzelner, ist der einst bewunderte, deutsche Dichterfürst zum Nischenforschungsprojekt engagierter Literaturwissenschaftler geworden? Verspottet als homosexueller Sonderling, verachtet als Wegbereiter der Nationalsozialisten und schließlich in Vergessenheit geraten? Nicht ganz, jetzt stellt eine exzellent recherchierte Biografie Stefan George erstmals in einen ihm angemessenen literarischen sowie zeitgeschichtlichen Zusammenhang. Seinem Biografen Thomas Karlauf ist es nicht hoch genug anzurechnen, sich einen ganz eigenen Weg durch den Dschungel an Fälschungen, Mystifikationen und verborgenen Geheimnissen gekämpft zu haben. Seine 816 Seiten umfassende, im Blessing Verlag erschienene Recherche unterschlägt kein Detail der poetischen, politischen und erotischen Herrschaft Georges – wissenschaftlich auf dem neuesten Stand und voller funkelnder Details der deutschen Sittengeschichte. Ungeheuer lebendig erzählt er von der unerwiderten Liebe Georges zu Hugo von Hofmannsthal und der Entstehung des nach strengen sakral-ästhetischen Regeln funktionierenden Männerbundes „Das geheime Deutschland”, in dem besonders schöne, junge Männer um die Gunst des Meisters buhlten. „Karlauf lässt in seinem Panorama der George-Zeit eine Welt künstlerischer Exzesse aufleben, deren Bewohner heutige Popliteraten wie brave Schwiegersöhne erscheinen lassen” (Spiegel).

Trotz der zahlreichen Berührungspunkte mit den Nationalsozialisten, die sich in seiner Biografie finden lassen, steht doch am Ende des Weges das Attentat Stauffenbergs, eines der letzten Vertrauten Stefan Georges. „Thomas Karlauf rettet den poetischen Revolutionär vor Vergötzung wie Verdammung, mithin vor der Dummheit der Selbstgerechten.” (Süddeutsche Zeitung)

8,-/6,-/4,-

„Ihr wisst nicht wer ich bin … nur vernehmt: … Ich werde nicht wie ihr.”

Ricarda Huch befand: „Er sieht abschreckend und hässlich aus wie das böse Princip, oder wie ein giftiger Pilz.” Niemand lernt mehr seine Hymnen, seine Texte liegen nur noch in Händen Einzelner, ist der einst bewunderte, deutsche Dichterfürst zum Nischenforschungsprojekt engagierter Literaturwissenschaftler geworden? Verspottet als homosexueller Sonderling, verachtet als Wegbereiter der Nationalsozialisten und schließlich in Vergessenheit geraten? Nicht ganz, jetzt stellt eine exzellent recherchierte Biografie Stefan George erstmals in einen ihm angemessenen literarischen sowie zeitgeschichtlichen Zusammenhang. Seinem Biografen Thomas Karlauf ist es nicht hoch genug anzurechnen, sich einen ganz eigenen Weg durch den Dschungel an Fälschungen, Mystifikationen und verborgenen Geheimnissen gekämpft zu haben. Seine 816 Seiten umfassende, im Blessing Verlag erschienene Recherche unterschlägt kein Detail der poetischen, politischen und erotischen Herrschaft Georges – wissenschaftlich auf dem neuesten Stand und voller funkelnder Details der deutschen Sittengeschichte. Ungeheuer lebendig erzählt er von der unerwiderten Liebe Georges zu Hugo von Hofmannsthal und der Entstehung des nach strengen sakral-ästhetischen Regeln funktionierenden Männerbundes „Das geheime Deutschland”, in dem besonders schöne, junge Männer um die Gunst des Meisters buhlten. „Karlauf lässt in seinem Panorama der George-Zeit eine Welt künstlerischer Exzesse aufleben, deren Bewohner heutige Popliteraten wie brave Schwiegersöhne erscheinen lassen” (Spiegel).

Trotz der zahlreichen Berührungspunkte mit den Nationalsozialisten, die sich in seiner Biografie finden lassen, steht doch am Ende des Weges das Attentat Stauffenbergs, eines der letzten Vertrauten Stefan Georges. „Thomas Karlauf rettet den poetischen Revolutionär vor Vergötzung wie Verdammung, mithin vor der Dummheit der Selbstgerechten.” (Süddeutsche Zeitung)

Kulturpartner NDR Kultur