Do 12.5.22
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus, Eddy-Lübbert-Saal
€ 12,–/8,–

Gedichte aus Geschichte(n)

bei lichte / besehen doppelt / verstärkt – Lesung und Gespräch mit Ronya Othmann, Judith Zander und Dinçer Güçyeter

Ronya Othmann, Judith Zander und Dinçer Güçyeter veröffentlichen Lyrik und Prosa und spüren schreibend Stimmungen, Erinnerungen und Geschichten nach, die in einem spezifischen Verhältnis zur Geschichtsschreibung stehen und die Blickrichtungen auf die Geschichte freilegen, die verborgen oder verschüttet sind.

An diesem Abend wird es vornehmlich um ihre jüngsten Gedichtbände gehen. Judith Zanders »im ländchen sommer im winter zur see« (dtv) erinnert sich in flirrender Sprache in zwei Jahreszeiten und zwei Landschaften an eine Liebesgeschichte in der DDR: »vergessen setzt auch ein gedächtnis voraus«. Auch in Ronya Othmanns »die verbrechen« (Hanser) spielt das Verhältnis von Erinnerung und Landschaft eine besondere Rolle: Es ist die kurdische Landschaft, die sich von Nordsyrien bis in den Osten der Türkei und in den Irak und Iran erstreckt, von wo Othmanns Vater 1980 nach Deutschland fliehen musste. Die Landschaft wird zur Erinnerungs-, zur Körperlandschaft, zum Text-Körper: »deine fingerkuppen beschreiben/ höhenlinien, schraffen, reliefs«, heißt es. Dinçer Güçyeter führt in »Mein Prinz, ich bin das Ghetto« (Elif) in das Gastarbeiterdeutschland der 1980er-Jahre, nach Anatolien und nach Istanbul, in eine Welt, die aus mehreren Welten besteht und in der man sich nur in der Unbehaustheit einrichten kann: »Ich bin ein deutscher Dichter (Bastard) mit Migrationshintergrund … den Weihnachtsbaum schmücke ich mit Feigen / Datteln und Dönerblättchen«.

Moderation: Beate Tröger

€ 12,–/8,–

Ronya Othmann, Judith Zander und Dinçer Güçyeter veröffentlichen Lyrik und Prosa und spüren schreibend Stimmungen, Erinnerungen und Geschichten nach, die in einem spezifischen Verhältnis zur Geschichtsschreibung stehen und die Blickrichtungen auf die Geschichte freilegen, die verborgen oder verschüttet sind.

An diesem Abend wird es vornehmlich um ihre jüngsten Gedichtbände gehen. Judith Zanders »im ländchen sommer im winter zur see« (dtv) erinnert sich in flirrender Sprache in zwei Jahreszeiten und zwei Landschaften an eine Liebesgeschichte in der DDR: »vergessen setzt auch ein gedächtnis voraus«. Auch in Ronya Othmanns »die verbrechen« (Hanser) spielt das Verhältnis von Erinnerung und Landschaft eine besondere Rolle: Es ist die kurdische Landschaft, die sich von Nordsyrien bis in den Osten der Türkei und in den Irak und Iran erstreckt, von wo Othmanns Vater 1980 nach Deutschland fliehen musste. Die Landschaft wird zur Erinnerungs-, zur Körperlandschaft, zum Text-Körper: »deine fingerkuppen beschreiben/ höhenlinien, schraffen, reliefs«, heißt es. Dinçer Güçyeter führt in »Mein Prinz, ich bin das Ghetto« (Elif) in das Gastarbeiterdeutschland der 1980er-Jahre, nach Anatolien und nach Istanbul, in eine Welt, die aus mehreren Welten besteht und in der man sich nur in der Unbehaustheit einrichten kann: »Ich bin ein deutscher Dichter (Bastard) mit Migrationshintergrund … den Weihnachtsbaum schmücke ich mit Feigen / Datteln und Dönerblättchen«.

Moderation: Beate Tröger

Mit freundlicher Unterstützung der Kunst- und Literaturstiftung Petra und K.-H. Zillmer Kulturpartner NDR Kultur, Medienpartner NDR Info