hanif kureishi
Er meldet sich zurück, mit einem fulminanten Roman, mit einer faszinierenden London-Beschwörung. Hanif Kureshi, 1954 als Sohn einer Engländerin und eines Pakistani in London geboren, erlangte weltweiten Ruhm durch sein Drehbuch zu Stephen Frears Film „Mein wunderbarer Waschsalon” und durch seinen Erstlingsroman „Der Buddha aus der Vorstadt”, der den Whitbread Prize erhielt. Kureishis neuer Roman „Das sag ich dir” (S. Fischer Verlag) bietet ein schillerndes Spektrum von Schicksalen, zeigt uns Menschen, die um Anerkennung und Liebe ringen – in einem gesellschaftlichen Umfeld, das den Kampf für manche aussichtslos erscheinen lässt. „Meine Währung sind die Geheimnisse: Ich lebe davon, mit ihnen zu handeln. Die Geheimnisse des Begehrens und die Geheimnisse dessen, was die Menschen wirklich wollen und wovor sie sich am meisten fürchten” – so setzt der Roman ein, erzählt aus der Perspektive Dr. Jamal Khans, eines mit Freud’scher Lehre groß gewordenen Psychoanalytikers und Buchautors. Nachdem seine Ehe mit Josephine vor kurzem in die Brüche ging, scheint er, der an der Grenze zwischen „nicht mehr jung” und „noch nicht alt” steht, irgendwie mit dem, was ihm seine Umgebung zumutet, nicht zurande zu kommen. Und da ist überdies sein eigenes Geheimnis, ein Todesfall, ein dreißig Jahre zurückliegender Mord, von dem nur seine erste große Liebe Ajita weiß, ein Geheimnis, über das er nicht zu sprechen vermag und das der Roman in kunstvollen Rückblenden einkreist, die bis in die 1970er Jahre reichen.
Hanif Kureishi beschreibt mit „elegantem Ernst die Furcht vor dem Älterwerden, die Erlahmung der Lust, das Weiterleben der Liebe und das Verlangen, zu verstehen und verstanden zu werden” (Telegraph) – und das mit einem Sinn für Komik, der uns sein Londoner Multikulti-Potpourri sofort nahe bringt. Wie Khans Schwester Miriam zum Beispiel, eine überall tätowierte Mutter vieler Kinder von mehreren Männer, die sich völlig überraschend in Khans besten Freund, den erfolgreichen Theaterimpresario Henry, verliebt – und sich mit ihm auf gewagte Sexexpeditionen begibt. „Was mich in Bann schlug, war die Tiefe des Alltäglichen, all das, was sich in der banalsten Geste oder Phrase verbarg” – das versucht der Analytiker Khan zu ergründen, und darin liegt das poetische Credo dieses Romans.
Er meldet sich zurück, mit einem fulminanten Roman, mit einer faszinierenden London-Beschwörung. Hanif Kureshi, 1954 als Sohn einer Engländerin und eines Pakistani in London geboren, erlangte weltweiten Ruhm durch sein Drehbuch zu Stephen Frears Film „Mein wunderbarer Waschsalon” und durch seinen Erstlingsroman „Der Buddha aus der Vorstadt”, der den Whitbread Prize erhielt. Kureishis neuer Roman „Das sag ich dir” (S. Fischer Verlag) bietet ein schillerndes Spektrum von Schicksalen, zeigt uns Menschen, die um Anerkennung und Liebe ringen – in einem gesellschaftlichen Umfeld, das den Kampf für manche aussichtslos erscheinen lässt. „Meine Währung sind die Geheimnisse: Ich lebe davon, mit ihnen zu handeln. Die Geheimnisse des Begehrens und die Geheimnisse dessen, was die Menschen wirklich wollen und wovor sie sich am meisten fürchten” – so setzt der Roman ein, erzählt aus der Perspektive Dr. Jamal Khans, eines mit Freud’scher Lehre groß gewordenen Psychoanalytikers und Buchautors. Nachdem seine Ehe mit Josephine vor kurzem in die Brüche ging, scheint er, der an der Grenze zwischen „nicht mehr jung” und „noch nicht alt” steht, irgendwie mit dem, was ihm seine Umgebung zumutet, nicht zurande zu kommen. Und da ist überdies sein eigenes Geheimnis, ein Todesfall, ein dreißig Jahre zurückliegender Mord, von dem nur seine erste große Liebe Ajita weiß, ein Geheimnis, über das er nicht zu sprechen vermag und das der Roman in kunstvollen Rückblenden einkreist, die bis in die 1970er Jahre reichen.
Hanif Kureishi beschreibt mit „elegantem Ernst die Furcht vor dem Älterwerden, die Erlahmung der Lust, das Weiterleben der Liebe und das Verlangen, zu verstehen und verstanden zu werden” (Telegraph) – und das mit einem Sinn für Komik, der uns sein Londoner Multikulti-Potpourri sofort nahe bringt. Wie Khans Schwester Miriam zum Beispiel, eine überall tätowierte Mutter vieler Kinder von mehreren Männer, die sich völlig überraschend in Khans besten Freund, den erfolgreichen Theaterimpresario Henry, verliebt – und sich mit ihm auf gewagte Sexexpeditionen begibt. „Was mich in Bann schlug, war die Tiefe des Alltäglichen, all das, was sich in der banalsten Geste oder Phrase verbarg” – das versucht der Analytiker Khan zu ergründen, und darin liegt das poetische Credo dieses Romans.