harald martenstein
„N. war nicht leicht zu durchschauen, auch das fand er attraktiv. Mitunter war sie kokett, mitunter sogar abweisend, dann wieder sehr anhänglich, und was sie wirklich wollte, wussten die Götter.”
Und vielleicht weiß es auch Harald Martenstein, dem es mit seinem neuen Buch „Gefühlte Nähe” (C. Bertelsmann Verlag) gelungen ist, hintersinnig, klug und ironisch einen „Roman in 23 Paarungen” zu schreiben. Der Leser begleitet die undurchschaubare Protagonistin N. in 23 Kapiteln, von denen jedes für einen anderen Mann steht, durch ein bewegtes Liebesleben: Von der lolitahaften Schülerin, die während der Klassenfahrt ihren Lehrer verführt, entwickelt N. sich zur Studentin mit zahlreichen Affären, durchlebt als Fernsehmoderatorin mit unerfülltem Kinderwunsch eine gescheiterte Ehe sowie diverse Beziehungen, bis sie kurz vor dem Abgrund steht und als alternde Galeristin immer noch nach der einen großen Liebe sucht, die sich für sie durch die Fähigkeit des „gemeinsamen Langweilens und Schweigens” auszeichnet.
Langeweile kommt beim Lesen selbstverständlich nicht auf. Denn neben der gelungenen Beschreibung des Paarungsverhaltens im ausgehenden 20. Jahrhundert beherrscht Martenstein die Fähigkeit, Alltägliches gnadenlos treffend zu beschreiben, wie zum Beispiel die Bettdecke von N., die sich in dem zu großen Bezug zusammenknüllt: „und er hatte es mit einem leeren, wie greises Bindegewebe herumschlabbernden Bezug zu tun, in dessen Mitte sich ein geschwulstartiger Deckenkorpus zusammenballte. Konnte ein Mensch so schlafen?“ Gerade wegen dieses typisch Martensteinschen Humors warten viele allwöchentlich begierig auf seine Kolumne im „ZEITmagazin” und schätzen seine Stücke für den „Tagesspiegel”. Martenstein, der mit seinem ersten Roman „Heimweg” 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, bezeichnet unter anderem Liebeskummer als eine der wichtigsten Humorquellen und gibt dem Leser mit auf den Weg: „Wenn jemand Sie so richtig mies behandelt, und Sie freuen sich trotzdem, wenn Sie diese Person sehen, dann ist es Liebe. Halten Sie sich davon fern, falls Sie können.“
„N. war nicht leicht zu durchschauen, auch das fand er attraktiv. Mitunter war sie kokett, mitunter sogar abweisend, dann wieder sehr anhänglich, und was sie wirklich wollte, wussten die Götter.”
Und vielleicht weiß es auch Harald Martenstein, dem es mit seinem neuen Buch „Gefühlte Nähe” (C. Bertelsmann Verlag) gelungen ist, hintersinnig, klug und ironisch einen „Roman in 23 Paarungen” zu schreiben. Der Leser begleitet die undurchschaubare Protagonistin N. in 23 Kapiteln, von denen jedes für einen anderen Mann steht, durch ein bewegtes Liebesleben: Von der lolitahaften Schülerin, die während der Klassenfahrt ihren Lehrer verführt, entwickelt N. sich zur Studentin mit zahlreichen Affären, durchlebt als Fernsehmoderatorin mit unerfülltem Kinderwunsch eine gescheiterte Ehe sowie diverse Beziehungen, bis sie kurz vor dem Abgrund steht und als alternde Galeristin immer noch nach der einen großen Liebe sucht, die sich für sie durch die Fähigkeit des „gemeinsamen Langweilens und Schweigens” auszeichnet.
Langeweile kommt beim Lesen selbstverständlich nicht auf. Denn neben der gelungenen Beschreibung des Paarungsverhaltens im ausgehenden 20. Jahrhundert beherrscht Martenstein die Fähigkeit, Alltägliches gnadenlos treffend zu beschreiben, wie zum Beispiel die Bettdecke von N., die sich in dem zu großen Bezug zusammenknüllt: „und er hatte es mit einem leeren, wie greises Bindegewebe herumschlabbernden Bezug zu tun, in dessen Mitte sich ein geschwulstartiger Deckenkorpus zusammenballte. Konnte ein Mensch so schlafen?“ Gerade wegen dieses typisch Martensteinschen Humors warten viele allwöchentlich begierig auf seine Kolumne im „ZEITmagazin” und schätzen seine Stücke für den „Tagesspiegel”. Martenstein, der mit seinem ersten Roman „Heimweg” 2007 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, bezeichnet unter anderem Liebeskummer als eine der wichtigsten Humorquellen und gibt dem Leser mit auf den Weg: „Wenn jemand Sie so richtig mies behandelt, und Sie freuen sich trotzdem, wenn Sie diese Person sehen, dann ist es Liebe. Halten Sie sich davon fern, falls Sie können.“