High Voltage – Ronya Othmann
»Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.« So beschreibt Ronya Othmann den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
»Vierundsiebzig« (Rowohlt) ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft mit ihrem zweiten Roman ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt – ein Zeitzeugnis von internationaler Relevanz. Für ihren Debütroman »Die Sommer« wurde sie mit dem Mara-Cassens-Preis 2020 ausgezeichnet. Für den Gedichtband »die verbrechen« von 2021 erhielt sie den Orphil-Debütpreis und den Düsseldorfer PoesieDebütPreis. Seit 2021 schreibt sie für die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« die Kolumne »Import Export«.
Moderation: Anna Yeliz Schentke
»Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.« So beschreibt Ronya Othmann den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS.
»Vierundsiebzig« (Rowohlt) ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland.
Ronya Othmann erschafft mit ihrem zweiten Roman ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt – ein Zeitzeugnis von internationaler Relevanz. Für ihren Debütroman »Die Sommer« wurde sie mit dem Mara-Cassens-Preis 2020 ausgezeichnet. Für den Gedichtband »die verbrechen« von 2021 erhielt sie den Orphil-Debütpreis und den Düsseldorfer PoesieDebütPreis. Seit 2021 schreibt sie für die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« die Kolumne »Import Export«.
Moderation: Anna Yeliz Schentke