Di 22.5.07
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

ilija trojanow

liest aus „Nomade auf vier Kontinenten. Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton“ Denis Scheck moderiert

„Er war wie ein Orchester ohne Dirigent.” Alan Moorehead

Nach seinem faszinierenden Roman „Der Weltensammler” (Carl Hanser Verlag), der ihm viel Ruhm und den Preis der Leipziger Buchmesse 2006 einbrachte, hebt Ilija Trojanow erneut den Deckel der überreich bestückten Schatzkiste mit der Aufschrift „Sir Richard Francis Burton” an und erschreibt das Vermächtnis des Mannes, der „mehr Sprachen beherrschte als ein Sultan Ehefrauen hat”. „Nomade auf vier Kontinenten” ist just in der „Anderen Bibliothek” bei Eichborn erschienen. Noch einmal begibt sich der Weltreisende Trojanow auf die Spuren seines enigmatischen Bruders im Geiste, Burton, der „ein Reisender, ein Abenteurer, ein Soldat, ein Diplomat, ein Anthropologe, ein Geograph, ein Geheimagent, ein Geschichtenerzähler, ein Übersetzer, ein Hobbydichter, ein Laienwissenschaftler, ein Archäologe, ein Goldsucher, ein Meisterfechter, ein Agnostiker, ein Satiriker, ein Häretiker, ein Provokateur, ein Aufklärer” in Personalunion war und dazu ein zutiefst moderner, fragender und zweifelnder Mensch, dessen Wissensreichtum in unser Bewusstsein zu holen man Trojanow nicht genug anrechnen kann.

Alles beginnt am seltsamsten aller Orte, einem Antiquariat am Fuße des Himalaja, im Örtchen Shimla, auf 2.000 Meter Höhe, wo Trojanow dem geheimnisvollen Inhaber vier lakh, 10.000 Dollar, hinblättert, um in Besitz der von Burton übersetzten und kommentierten 16-bändigen Erstausgabe von „Tausendundeiner Nacht” zu gelangen. Der schreibende Reisende folgt sieben Jahre lang Hinweis auf Hinweis, reist durch die Welt, begleitet Burton nach Indien, Ostafrika, Nordamerika und schließlich nach Europa. Auf unnachahmliche Weise, oft mitten in einem Gedanken, flicht der reisende Schreiber in seiner schillernden Collage den eigenen Text in die Aufzeichnungen Burtons. So entsteht ein betörendes, reiches und kluges Buch, das nicht nur eine wunderbare Ergänzung zum „Weltensammler” bietet, sondern unmittelbar Fernweh weckt: „Geographisch am Rande Indiens, geistig inmitten unzähliger, fortwährender Verschmelzungen gelegen, entzieht sich Bombay jeglicher Etikettierung, ein Eintopf stark gewürzter Widersprüche, der fast jeden seiner Einwohner nährt, aber kaum einem wirklich gut bekommt.”

8,-/6,-/4,-

„Er war wie ein Orchester ohne Dirigent.” Alan Moorehead

Nach seinem faszinierenden Roman „Der Weltensammler” (Carl Hanser Verlag), der ihm viel Ruhm und den Preis der Leipziger Buchmesse 2006 einbrachte, hebt Ilija Trojanow erneut den Deckel der überreich bestückten Schatzkiste mit der Aufschrift „Sir Richard Francis Burton” an und erschreibt das Vermächtnis des Mannes, der „mehr Sprachen beherrschte als ein Sultan Ehefrauen hat”. „Nomade auf vier Kontinenten” ist just in der „Anderen Bibliothek” bei Eichborn erschienen. Noch einmal begibt sich der Weltreisende Trojanow auf die Spuren seines enigmatischen Bruders im Geiste, Burton, der „ein Reisender, ein Abenteurer, ein Soldat, ein Diplomat, ein Anthropologe, ein Geograph, ein Geheimagent, ein Geschichtenerzähler, ein Übersetzer, ein Hobbydichter, ein Laienwissenschaftler, ein Archäologe, ein Goldsucher, ein Meisterfechter, ein Agnostiker, ein Satiriker, ein Häretiker, ein Provokateur, ein Aufklärer” in Personalunion war und dazu ein zutiefst moderner, fragender und zweifelnder Mensch, dessen Wissensreichtum in unser Bewusstsein zu holen man Trojanow nicht genug anrechnen kann.

Alles beginnt am seltsamsten aller Orte, einem Antiquariat am Fuße des Himalaja, im Örtchen Shimla, auf 2.000 Meter Höhe, wo Trojanow dem geheimnisvollen Inhaber vier lakh, 10.000 Dollar, hinblättert, um in Besitz der von Burton übersetzten und kommentierten 16-bändigen Erstausgabe von „Tausendundeiner Nacht” zu gelangen. Der schreibende Reisende folgt sieben Jahre lang Hinweis auf Hinweis, reist durch die Welt, begleitet Burton nach Indien, Ostafrika, Nordamerika und schließlich nach Europa. Auf unnachahmliche Weise, oft mitten in einem Gedanken, flicht der reisende Schreiber in seiner schillernden Collage den eigenen Text in die Aufzeichnungen Burtons. So entsteht ein betörendes, reiches und kluges Buch, das nicht nur eine wunderbare Ergänzung zum „Weltensammler” bietet, sondern unmittelbar Fernweh weckt: „Geographisch am Rande Indiens, geistig inmitten unzähliger, fortwährender Verschmelzungen gelegen, entzieht sich Bombay jeglicher Etikettierung, ein Eintopf stark gewürzter Widersprüche, der fast jeden seiner Einwohner nährt, aber kaum einem wirklich gut bekommt.”

Kulturpartner NDR Kultur