In Erinnerung an Oskar Pastior
„Ich bin was ich schreibe. Was ich schreibe ist ein anderes. / Beweise mir, dass du nicht bist was du nicht bist, Sprache. / Die ich bin und ich ist.“
Doch nun ist Oskar Pastior nicht mehr. Er ist gestorben in dem Monat, in dem ihm endlich die renommierteste Auszeichnung, die es in Deutschland für Autoren gibt, verliehen werden sollte: Der 1927 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geborene Oskar Pastior erhält postum den Georg-Büchner-Preis und damit die angemessene Würdigung für ein Werk, das wie kaum ein zweites die Möglichkeiten der Sprache, ihrer Vermischungen und Verdrehungen, ihre experimentelle Auslotung und spielerische Durcheinanderwirbelung demonstriert. Oskar Pastior, “der letzte große Verszauberer deutscher Sprache” (Benedikt Erenz in der “Zeit”), machte auf Differenzen im Sprachbewusstsein aufmerksam und war dabei von einer Neugier für sein Material erfüllt, die nie zu erlöschen schien: “Am erstaunlichsten ist, dass dieser Autor sich nie erschöpft” (Harald Hartung in der “Frankfurter Allgemeinen”). Drei Bände der von Ernest Wichner herausgebenen Werkausgabe Pastiors (Carl Hanser Verlag) liegen inzwischen vor, und Klaus Ramm wird versuchen, an diesem Abend im Literaturhaus die Faszination der Sprachzaubererei Pastiors zu beschwören.
Klaus Ramm, bis 2003 Literaturwissenschaftler an der Universität Bielefeld, gilt als einer der besten Kenner des Pastior’schen Oeuvres und hat als Verleger selbst dessen Werke herausgebracht. “Die Geschichte seiner Wörter deckt sich zu einem bedeutenden Teil mit der Geschichte seines Lebens. Das Gedächtnis der Sprachwendungen, Dialekte, der staatsdienenden Normsprache, der Schlagzeilen, Schlager, Abzählverse und Kinderreime schüttelt Oskar Pastior aus. Der Leser erlebt diesen Austauschprozess mit. Es kann gar nicht mehr darum gehen, ein geradliniges oder gar eindeutiges Verständnis zu ermitteln, die Aussage liegt in der Teilhabe am Sprachvollzug, und dieser entfaltet sich in jedem Leserhirn anders“ (Christina Weiss).
Erinnern Sie sich mit uns an den großen Oskar Pastior!
„Ich bin was ich schreibe. Was ich schreibe ist ein anderes. / Beweise mir, dass du nicht bist was du nicht bist, Sprache. / Die ich bin und ich ist.“
Doch nun ist Oskar Pastior nicht mehr. Er ist gestorben in dem Monat, in dem ihm endlich die renommierteste Auszeichnung, die es in Deutschland für Autoren gibt, verliehen werden sollte: Der 1927 in Hermannstadt (Siebenbürgen) geborene Oskar Pastior erhält postum den Georg-Büchner-Preis und damit die angemessene Würdigung für ein Werk, das wie kaum ein zweites die Möglichkeiten der Sprache, ihrer Vermischungen und Verdrehungen, ihre experimentelle Auslotung und spielerische Durcheinanderwirbelung demonstriert. Oskar Pastior, “der letzte große Verszauberer deutscher Sprache” (Benedikt Erenz in der “Zeit”), machte auf Differenzen im Sprachbewusstsein aufmerksam und war dabei von einer Neugier für sein Material erfüllt, die nie zu erlöschen schien: “Am erstaunlichsten ist, dass dieser Autor sich nie erschöpft” (Harald Hartung in der “Frankfurter Allgemeinen”). Drei Bände der von Ernest Wichner herausgebenen Werkausgabe Pastiors (Carl Hanser Verlag) liegen inzwischen vor, und Klaus Ramm wird versuchen, an diesem Abend im Literaturhaus die Faszination der Sprachzaubererei Pastiors zu beschwören.
Klaus Ramm, bis 2003 Literaturwissenschaftler an der Universität Bielefeld, gilt als einer der besten Kenner des Pastior’schen Oeuvres und hat als Verleger selbst dessen Werke herausgebracht. “Die Geschichte seiner Wörter deckt sich zu einem bedeutenden Teil mit der Geschichte seines Lebens. Das Gedächtnis der Sprachwendungen, Dialekte, der staatsdienenden Normsprache, der Schlagzeilen, Schlager, Abzählverse und Kinderreime schüttelt Oskar Pastior aus. Der Leser erlebt diesen Austauschprozess mit. Es kann gar nicht mehr darum gehen, ein geradliniges oder gar eindeutiges Verständnis zu ermitteln, die Aussage liegt in der Teilhabe am Sprachvollzug, und dieser entfaltet sich in jedem Leserhirn anders“ (Christina Weiss).
Erinnern Sie sich mit uns an den großen Oskar Pastior!