Irgendwie Komisch: Horst Tomayer
Keine Erwähnung Horst Tomayers kommt ohne Hinweis auf die bewegte Vita des bekennenden „Kleinschriftstellers“ aus, der gleichwohl im Rufe steht, der kritik- und preisjurorenseitig „linksliegengelassenste wie unterhaltsamste Endreimproletariar der Modernisierungs-moderne“ (Gerhard Henschel) zu sein. Vielseitig wie sein Werk war und ist sein Werden: Tomayer ist sozialisierter Bayer, war im TV ein solcher „auf Rügen“, hat als Praktikant bei Wolfgang Neuss, als Pflastermaler, Kolumnist der St. Pauli-Nachrichten und Berliner Gastwirt gewirkt und ist seit Urzeiten unabkömmlicher Bestandteil der Zeitschrift „konkret“, wo er monatlich sein „Ehrliches Tagebuch“ publiziert. Tomayer hat nicht nur den per Telefon, Mail oder Fax aufgespießten Widerfahrnissen hier den Veröffentlichungsgaraus bereitet, sondern an seinen Trouvaillen auch eine satirische und lyrische Produktionsgewalt entfesselt, die ihresgleichen noch immer sucht. So entfuhr der FAZ anlässlich des Erscheinens der neuen Tomayer-CD, „daß er es an empörter Heiserkeit jederzeit mit dem zornigen Gekrächze des Karl Kraus aufnehmen kann“.
Doch anders als Kraus, der die Welt mit Spott und Zorn überzog, spielt Tomayer, dieser „kurzlyrische linke Lederstrumpf“ (FAZ), seine Themen auf einer Klaviatur wortschöpferischer Ein- und Tonfälle an, deren Spektrum anarchisch und virtuos, radikal und „babyzart“ (Wiglaf Droste), und alles dazwischen sein kann. So besitzen Stücke wie das „Lied vom Leihmütterlein“, „Der Bänker und die Kanzlerswitwe“ oder des Radlers Rache „Tomayers kleine Fahrraddiebhalsgerichtsordnung“ schon eine eigene Art von „Klassizität“, die sie außer ihrer exzeptionellen Unbeschreiblichkeit wesentlich der Vortragskunst ihres Autors verdanken. Dieses Erlebnis der besonderen Art besteht aus Wort und Stimme: Tomayer live.
Keine Erwähnung Horst Tomayers kommt ohne Hinweis auf die bewegte Vita des bekennenden „Kleinschriftstellers“ aus, der gleichwohl im Rufe steht, der kritik- und preisjurorenseitig „linksliegengelassenste wie unterhaltsamste Endreimproletariar der Modernisierungs-moderne“ (Gerhard Henschel) zu sein. Vielseitig wie sein Werk war und ist sein Werden: Tomayer ist sozialisierter Bayer, war im TV ein solcher „auf Rügen“, hat als Praktikant bei Wolfgang Neuss, als Pflastermaler, Kolumnist der St. Pauli-Nachrichten und Berliner Gastwirt gewirkt und ist seit Urzeiten unabkömmlicher Bestandteil der Zeitschrift „konkret“, wo er monatlich sein „Ehrliches Tagebuch“ publiziert. Tomayer hat nicht nur den per Telefon, Mail oder Fax aufgespießten Widerfahrnissen hier den Veröffentlichungsgaraus bereitet, sondern an seinen Trouvaillen auch eine satirische und lyrische Produktionsgewalt entfesselt, die ihresgleichen noch immer sucht. So entfuhr der FAZ anlässlich des Erscheinens der neuen Tomayer-CD, „daß er es an empörter Heiserkeit jederzeit mit dem zornigen Gekrächze des Karl Kraus aufnehmen kann“.
Doch anders als Kraus, der die Welt mit Spott und Zorn überzog, spielt Tomayer, dieser „kurzlyrische linke Lederstrumpf“ (FAZ), seine Themen auf einer Klaviatur wortschöpferischer Ein- und Tonfälle an, deren Spektrum anarchisch und virtuos, radikal und „babyzart“ (Wiglaf Droste), und alles dazwischen sein kann. So besitzen Stücke wie das „Lied vom Leihmütterlein“, „Der Bänker und die Kanzlerswitwe“ oder des Radlers Rache „Tomayers kleine Fahrraddiebhalsgerichtsordnung“ schon eine eigene Art von „Klassizität“, die sie außer ihrer exzeptionellen Unbeschreiblichkeit wesentlich der Vortragskunst ihres Autors verdanken. Dieses Erlebnis der besonderen Art besteht aus Wort und Stimme: Tomayer live.