Do 26.5.05
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus
6,50/4,-/3,-
Irgendwie komisch

Irgendwie Komisch I.: Heinz Strunk

liest und musiziert - in engem Zusammenhang mit seinem Debüt "Fleisch ist mein Gemüse"

„Unter den Giganten des Komischen nach Karl Valentin bzw. im letzten Halbjahrhundert erscheint mir
Heinz Strunk nach Heino Jaeger, Gerhard Polt und Helge Schneider zwar der noch unbekannteste,
aber keineswegs mindeste Bruder, sondern heute schon ein inter pares.“ Eckhard Henscheid

Wäre „Kult“ nicht ein so dämliches Wort geworden, dann könnte man versucht sein, es auf Heinz Strunk anzuwenden, diesen eigenwilligen Hamburger, der Musik studierte, in TV-Kampagnen für Eistee agierte und sich als Gründungsmitglied von „Studio Braun“ dauerhafte Verdienste erwarb. Und nun erschüttert dieser Mann auch noch die deutsche Literaturszene: mit seinem offenkundig autobiografisch inspirierten Bericht „Fleisch ist mein Gemüse“, das den Untertitel „Eine Landjugend mit Musik“ trägt. Seien wir ehrlich: „Fleisch ist mein Gemüse“ ist ein abstoßendes, aknereiches Buch, das von nicht für möglich gehaltenen Menschen und Dingen erzählt. Angesiedelt ist das alles in den achtziger und neunziger Jahren in Harburg, einem schlecht beleumundeten Hamburger Stadtteil, und in der elendsten norddeutschen Pampa, wo es Heinz Strunks Ich-Figur jedes Wochenende hinverschlägt. Als Musiker der Tanzband „Tiffanys“, einer eigentümlichen Combo, die für Geld auf Schützenfesten, Landfaschingsfesten und ähnlich skandalösen Attraktionen die alkoholgesättigte Dorfbevölkerung in Wallung und auf die Tanzfläche zu bringen hat: „Hinzu kam, dass keiner von uns auch nur im Entferntesten attraktiv war. Linkische Käuze, die aus groben Gesichtern ins Unendliche starrten, picklige Harlekine im Clownsgewand, uncool und ohne einen Hauch von Charme.“

Strunks einmaliges Buch zeigt, dass es in Deutschland außerhalb von Literaturhäusern derb zugehen kann, und es wird deshalb höchste Zeit, dass diese dunkle Welt auch innerhalb von Literaturhäusern vorgestellt wird – als Auftakt der Reihe „irgendwie komisch“: „Im Toilettenwagen stand neben mir ein sehr, sehr, sehr alter Schützenbruder. Er stierte mich an und sagte mit unbewegter Miene: ‚Ach, die Musik‘.“

6,50/4,-/3,-

„Unter den Giganten des Komischen nach Karl Valentin bzw. im letzten Halbjahrhundert erscheint mir
Heinz Strunk nach Heino Jaeger, Gerhard Polt und Helge Schneider zwar der noch unbekannteste,
aber keineswegs mindeste Bruder, sondern heute schon ein inter pares.“ Eckhard Henscheid

Wäre „Kult“ nicht ein so dämliches Wort geworden, dann könnte man versucht sein, es auf Heinz Strunk anzuwenden, diesen eigenwilligen Hamburger, der Musik studierte, in TV-Kampagnen für Eistee agierte und sich als Gründungsmitglied von „Studio Braun“ dauerhafte Verdienste erwarb. Und nun erschüttert dieser Mann auch noch die deutsche Literaturszene: mit seinem offenkundig autobiografisch inspirierten Bericht „Fleisch ist mein Gemüse“, das den Untertitel „Eine Landjugend mit Musik“ trägt. Seien wir ehrlich: „Fleisch ist mein Gemüse“ ist ein abstoßendes, aknereiches Buch, das von nicht für möglich gehaltenen Menschen und Dingen erzählt. Angesiedelt ist das alles in den achtziger und neunziger Jahren in Harburg, einem schlecht beleumundeten Hamburger Stadtteil, und in der elendsten norddeutschen Pampa, wo es Heinz Strunks Ich-Figur jedes Wochenende hinverschlägt. Als Musiker der Tanzband „Tiffanys“, einer eigentümlichen Combo, die für Geld auf Schützenfesten, Landfaschingsfesten und ähnlich skandalösen Attraktionen die alkoholgesättigte Dorfbevölkerung in Wallung und auf die Tanzfläche zu bringen hat: „Hinzu kam, dass keiner von uns auch nur im Entferntesten attraktiv war. Linkische Käuze, die aus groben Gesichtern ins Unendliche starrten, picklige Harlekine im Clownsgewand, uncool und ohne einen Hauch von Charme.“

Strunks einmaliges Buch zeigt, dass es in Deutschland außerhalb von Literaturhäusern derb zugehen kann, und es wird deshalb höchste Zeit, dass diese dunkle Welt auch innerhalb von Literaturhäusern vorgestellt wird – als Auftakt der Reihe „irgendwie komisch“: „Im Toilettenwagen stand neben mir ein sehr, sehr, sehr alter Schützenbruder. Er stierte mich an und sagte mit unbewegter Miene: ‚Ach, die Musik‘.“