Do 14.6.07
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

jacobs’ lyrik-tüv

Steffen Jacobs liest aus „Der Lyrik-TÜV. Ein Jahrhundert deutscher Dichtung wird geprüft“ und diskutiert mit Jörg Drews Rainer Moritz moderiert

Da traut sich einer was: Steffen Jacobs, Jahrgang 1968, ist Übersetzer, Lyriker („Angebot freundlicher Übernahme”) und Herausgeber feiner Gedichtanthologien wie „Die liebenden Deutschen” und „Die komischen Deutschen”. Sein Interesse für die oft als randständig betrachtete Gattung der Lyrik und seine Überzeugung, dass recht verstandene Bildung nirgendwo besser „als in einer Gattung, die Wahrnehmung nicht mittels Sprache transportiert, sondern zu Sprache transformiert” aufgehoben sei, führen ihn dazu, die Lyrik des 20. Jahrhunderts kritisch ins Visier zu nehmen. Oder mit der Einleitung des in Eichborns Anderer Bibliothek erschienenen „Lyrik-TÜVs” gesprochen: „Und so brechen wir denn auf zu einer Zeitreise durch die lyrische Dichtung der letzten hundert Jahre. Für jedes Jahrzehnt werden wir einen Lyrikband auswählen und auf den TÜV-Prüfstand stellen. Nicht nur große Dichter, auch große Scharlatane werden unseren Weg kreuzen, und manch einer vereint gar beide Rollen in einer Person. Kleine Hochstapler und schmierige Trickbetrüger werden unsere Nähe suchen, doch selbst, wenn sie sich hinter berühmten Namen verbergen, darf uns das nicht täuschen. Die meisten von ihnen haben ohnehin keine Chance, auf den kommenden Seiten erwähnt zu werden, denn unsere Tugenden lauten Beschränkung und Konzentration.”

Die be- und durchleuchteten deutsch(sprachig)en Lyriker heißen Wilhelm Busch, Stefan George, Rainer Maria Rilke, Josef Weinheber, Gottfried Benn, Peter Rühmkorf, Hans Magnus Enzensberger, Harald Hartung, Robert Gernhardt und Durs Grünbein. Steffen Jacobs schaut sich ihre Verse genau an, fragt danach, was sie zu den repräsentativen Gedichtbänden der jeweiligen Jahrzehnte machte, und prüft nach, was ihnen der Zahn der Zeit anzuhaben vermochte. Eine solche Lyrikschau will diskutiert werden, und sie wird es: mit dem Bielefelder Literaturwissenschaftler Jörg Drews, der ein ausgewiesener Kenner nicht nur der modernen Lyrik ist und selbst – etwa in seiner Anthologie „Das bleibt. Deutsche Gedichte von 1945 bis 1995” – immer wieder Versuche unternahm, angehende Klassiker auf ihre Haltbarkeit hin zu überprüfen. Wir freuen uns auf einen Abend mit höchst lebendigen TÜV-Berichten.

8,-/6,-/4,-

Da traut sich einer was: Steffen Jacobs, Jahrgang 1968, ist Übersetzer, Lyriker („Angebot freundlicher Übernahme”) und Herausgeber feiner Gedichtanthologien wie „Die liebenden Deutschen” und „Die komischen Deutschen”. Sein Interesse für die oft als randständig betrachtete Gattung der Lyrik und seine Überzeugung, dass recht verstandene Bildung nirgendwo besser „als in einer Gattung, die Wahrnehmung nicht mittels Sprache transportiert, sondern zu Sprache transformiert” aufgehoben sei, führen ihn dazu, die Lyrik des 20. Jahrhunderts kritisch ins Visier zu nehmen. Oder mit der Einleitung des in Eichborns Anderer Bibliothek erschienenen „Lyrik-TÜVs” gesprochen: „Und so brechen wir denn auf zu einer Zeitreise durch die lyrische Dichtung der letzten hundert Jahre. Für jedes Jahrzehnt werden wir einen Lyrikband auswählen und auf den TÜV-Prüfstand stellen. Nicht nur große Dichter, auch große Scharlatane werden unseren Weg kreuzen, und manch einer vereint gar beide Rollen in einer Person. Kleine Hochstapler und schmierige Trickbetrüger werden unsere Nähe suchen, doch selbst, wenn sie sich hinter berühmten Namen verbergen, darf uns das nicht täuschen. Die meisten von ihnen haben ohnehin keine Chance, auf den kommenden Seiten erwähnt zu werden, denn unsere Tugenden lauten Beschränkung und Konzentration.”

Die be- und durchleuchteten deutsch(sprachig)en Lyriker heißen Wilhelm Busch, Stefan George, Rainer Maria Rilke, Josef Weinheber, Gottfried Benn, Peter Rühmkorf, Hans Magnus Enzensberger, Harald Hartung, Robert Gernhardt und Durs Grünbein. Steffen Jacobs schaut sich ihre Verse genau an, fragt danach, was sie zu den repräsentativen Gedichtbänden der jeweiligen Jahrzehnte machte, und prüft nach, was ihnen der Zahn der Zeit anzuhaben vermochte. Eine solche Lyrikschau will diskutiert werden, und sie wird es: mit dem Bielefelder Literaturwissenschaftler Jörg Drews, der ein ausgewiesener Kenner nicht nur der modernen Lyrik ist und selbst – etwa in seiner Anthologie „Das bleibt. Deutsche Gedichte von 1945 bis 1995” – immer wieder Versuche unternahm, angehende Klassiker auf ihre Haltbarkeit hin zu überprüfen. Wir freuen uns auf einen Abend mit höchst lebendigen TÜV-Berichten.