Di 11.11.08
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

jon fosse

liest aus seiner neuen Erzählung „Schlaflos“ Hinrich Schmidt-Henkel liest den deutschen Text, übersetzt und moderiert

„Es gab Henrik Ibsen, dann kam nichts – jetzt gibt es Fosse.” Die Woche

Dieses Schwermutsbüchlein passt zur Herbstmelancholie wie kein zweites. „Schlaflos” (Rowohlt Verlag), die neue Erzählung des norwegischen Dramatikers und Erzählers Jon Fosse, perlt von den Seiten wie Novembernebel von den letzten, einsamen Herbstblättern: „Asle und Alida mussten weiter in den Straßen umhergehen und an Türen klopfen und fragen, ob sie dort in einem Hause Obdach fänden, aber in keinem der Häuser war Raum für sie, wohin sollten sie sich wenden, wo sollten sie nun Schutz finden vor Kälte und Dunkelheit, jetzt spät im Herbst …”. Wie Maria und Josef durch Bethlehem stolpern Alida und Asle durch die norwegische Hafenstadt Bjørgvin, das heutige Bergen, von Tür zu Tür, eine jede bleibt verschlossen, und auch Alida wird bald ihr Kind gebären. Dem jungen Paar, halbe Kinder noch, vom Schicksal aus ihrem Heimatdorf vertrieben, begegnen Dunkelheit, Kälte und harte Herzen auf Schritt und Tritt, doch sie kämpfen um ihr Glück: „Jetzt segeln wir ins Leben, sagt er”.

Jon Fosse, einer der erfolgreichsten Autoren Norwegens, dessen dunkle, verzaubernde Stücke wie u. a. „Der Name”, „Die Nacht singt ihre Lieder” oder „Das Kind” landauf, landab auf den Theaterspielplänen stehen, hat mit der kleinen Erzählung eine Parabel über das Menschsein geschrieben, verdichtet, hintersinnig und auf wunderschöne Weise traurig. In Fosses Welt fahren Väter mit den Fischerbooten aufs Meer hinaus und kehren nur selten zurück, sind Mütter herzenskalt und müssen Kinder viel zu schnell erwachsen werden. Mit seiner hypnotischen und doch wortkargen Sprache, von Hinrich Schmidt-Henkel einfühlsam ins Deutsche übertragen, mit Sätzen, die über viele Zeilen schweben, von Wiederholungen und Leerstellen gekennzeichnet, bannt Fosse die großen Themen des Seins auf einige Händevoll Buchseiten: Geburt und Tod, Liebe und Begierde, Treue und Verrat. „Bei Fosse liegt alle Wahrheit in den Pausen zwischen den Sätzen” (Die Zeit).

8,-/6,-/4,-

„Es gab Henrik Ibsen, dann kam nichts – jetzt gibt es Fosse.” Die Woche

Dieses Schwermutsbüchlein passt zur Herbstmelancholie wie kein zweites. „Schlaflos” (Rowohlt Verlag), die neue Erzählung des norwegischen Dramatikers und Erzählers Jon Fosse, perlt von den Seiten wie Novembernebel von den letzten, einsamen Herbstblättern: „Asle und Alida mussten weiter in den Straßen umhergehen und an Türen klopfen und fragen, ob sie dort in einem Hause Obdach fänden, aber in keinem der Häuser war Raum für sie, wohin sollten sie sich wenden, wo sollten sie nun Schutz finden vor Kälte und Dunkelheit, jetzt spät im Herbst …”. Wie Maria und Josef durch Bethlehem stolpern Alida und Asle durch die norwegische Hafenstadt Bjørgvin, das heutige Bergen, von Tür zu Tür, eine jede bleibt verschlossen, und auch Alida wird bald ihr Kind gebären. Dem jungen Paar, halbe Kinder noch, vom Schicksal aus ihrem Heimatdorf vertrieben, begegnen Dunkelheit, Kälte und harte Herzen auf Schritt und Tritt, doch sie kämpfen um ihr Glück: „Jetzt segeln wir ins Leben, sagt er”.

Jon Fosse, einer der erfolgreichsten Autoren Norwegens, dessen dunkle, verzaubernde Stücke wie u. a. „Der Name”, „Die Nacht singt ihre Lieder” oder „Das Kind” landauf, landab auf den Theaterspielplänen stehen, hat mit der kleinen Erzählung eine Parabel über das Menschsein geschrieben, verdichtet, hintersinnig und auf wunderschöne Weise traurig. In Fosses Welt fahren Väter mit den Fischerbooten aufs Meer hinaus und kehren nur selten zurück, sind Mütter herzenskalt und müssen Kinder viel zu schnell erwachsen werden. Mit seiner hypnotischen und doch wortkargen Sprache, von Hinrich Schmidt-Henkel einfühlsam ins Deutsche übertragen, mit Sätzen, die über viele Zeilen schweben, von Wiederholungen und Leerstellen gekennzeichnet, bannt Fosse die großen Themen des Seins auf einige Händevoll Buchseiten: Geburt und Tod, Liebe und Begierde, Treue und Verrat. „Bei Fosse liegt alle Wahrheit in den Pausen zwischen den Sätzen” (Die Zeit).

Mit freundlicher Unterstützung des Königlich-Norwegischen Generalkonsulats | Medienpartner NDR Info