jonathan franzen
„Freiheit”. Darunter macht er es nicht. Zum Glück: Neun Jahre hat sich Jonathan Franzen nach dem Welterfolg „Die Korrekturen” Zeit gelassen und beobachtet, wie sich die US-amerikanische Lebenswirklichkeit einmal um sich selbst drehte, gegen die Wand knallte und nun mühsam wieder aufrappelt: „Franzen versucht gar nicht erst, die Bruchstücke unserer disparaten Gesellschaft wieder zusammenzuzwingen, aber er präsentiert uns ihre Splitter überzeugender denn je” (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Über Franzens neuen Roman „Freiheit”, für den Rowohlt Verlag glänzend übersetzt von Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld, wurde ein mächtiges Bohei veranstaltet, bevor der 700-Seiter überhaupt in den Buchhandlungen lag: Barack Obama hat sich den Roman für die Sommerferien besorgt, in der Familie McEwan soll es zum Streit über das Vorabexemplar gekommen sein, eine der Romanfiguren könnte dem verstorbenen Schriftstellergenie David Foster Wallace nachempfunden sein …
All dies mag stimmen oder nicht, fest steht, dass Franzen mit „Freiheit” ein großer Wurf gelungen ist, vielleicht ist es das Buch, auf das alle gewartet haben, der Roman, der uns die Welt erklärt. Jonathan Franzen, der Erzähler mit dem „impressive literary toolkit” (The New York Times) und preisgekrönter Familienbeziehungssektionsexperte, ist nahe dran: „War es möglich, beispiellos selbstbewusste, glückliche, hochintelligente Kinder großzuziehen, wenn man ganztags arbeitete? Durfte man die Bohnen für den Morgenkaffee schon am Abend vorher mahlen, oder musste das unmittelbar vor dem Frühstück geschehen?” In seinem amerikanischen „Krieg und Frieden” um die ach so soliden (aber ziemlich verschrobenen) Berglunds – Mutter Patty, Vater Walter, Sohn Joey, Tochter Jessica – in St. Paul beginnt Franzen beim scheinbar Banalen und ersinnt ein Gesellschaftspanorama, das dem nachspürt, was die Welt im Innersten zusammenhält. Dieser Weltenkitt, ist das möglicherweise die „Freiheit”, dieses flüchtige Element?
„Freiheit”. Darunter macht er es nicht. Zum Glück: Neun Jahre hat sich Jonathan Franzen nach dem Welterfolg „Die Korrekturen” Zeit gelassen und beobachtet, wie sich die US-amerikanische Lebenswirklichkeit einmal um sich selbst drehte, gegen die Wand knallte und nun mühsam wieder aufrappelt: „Franzen versucht gar nicht erst, die Bruchstücke unserer disparaten Gesellschaft wieder zusammenzuzwingen, aber er präsentiert uns ihre Splitter überzeugender denn je” (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Über Franzens neuen Roman „Freiheit”, für den Rowohlt Verlag glänzend übersetzt von Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld, wurde ein mächtiges Bohei veranstaltet, bevor der 700-Seiter überhaupt in den Buchhandlungen lag: Barack Obama hat sich den Roman für die Sommerferien besorgt, in der Familie McEwan soll es zum Streit über das Vorabexemplar gekommen sein, eine der Romanfiguren könnte dem verstorbenen Schriftstellergenie David Foster Wallace nachempfunden sein …
All dies mag stimmen oder nicht, fest steht, dass Franzen mit „Freiheit” ein großer Wurf gelungen ist, vielleicht ist es das Buch, auf das alle gewartet haben, der Roman, der uns die Welt erklärt. Jonathan Franzen, der Erzähler mit dem „impressive literary toolkit” (The New York Times) und preisgekrönter Familienbeziehungssektionsexperte, ist nahe dran: „War es möglich, beispiellos selbstbewusste, glückliche, hochintelligente Kinder großzuziehen, wenn man ganztags arbeitete? Durfte man die Bohnen für den Morgenkaffee schon am Abend vorher mahlen, oder musste das unmittelbar vor dem Frühstück geschehen?” In seinem amerikanischen „Krieg und Frieden” um die ach so soliden (aber ziemlich verschrobenen) Berglunds – Mutter Patty, Vater Walter, Sohn Joey, Tochter Jessica – in St. Paul beginnt Franzen beim scheinbar Banalen und ersinnt ein Gesellschaftspanorama, das dem nachspürt, was die Welt im Innersten zusammenhält. Dieser Weltenkitt, ist das möglicherweise die „Freiheit”, dieses flüchtige Element?