Do 8.10.15
20.00 Uhr
Ort: Thalia Theater, Alstertor
25,– / 18,–

JONATHAN FRANZEN

stellt seinen neuen Roman »Unschuld« vor

Die 23-jährige Purity »Pip« Tyler rudert um Struktur und Perspektive in ihrem Leben. Durch Studienkosten hoffnungslos verschuldet, lebt sie als Hausbesetzerin in einer verqueren Konstellation mit Aktivisten, einem Schizophrenen, einem Behinderten und einem verheirateten Mann, nach dem sie sich aussichtslos verzehrt. Auf die Trennwände ihrer Telefonakquisezelle weiß sie nichts zu kleben, auf nichts zu schauen, während ihr Geist sich am Hörer stumpfsinnig reibt. Voraussehbar, dass sich alles entzünden muss: Mit einer Sturheit, die man nur ohne Fallhöhe hat, stellt sie ihre Mutter vor die Wahl, ihr zu offenbaren, was es mit ihrem Vater auf sich hat. Andernfalls mache sie sich nach Südamerika auf, um sich bei einem Praktikum in der Enthüllungsorganisation »Sunlight Project« selbst zu behelfen. Deren Kopf ist der hochintelligente Andreas Wolf, Sohn eines DDR-Staatssekretärs, aufbegehrend und verstoßen, nicht nur, weil sich in der Zuneigung seiner Mutter die Familienfassade mehr und mehr platt drückt. In der Vertuschung von Familiendefekten liegt das »moralische Risiko« der Figuren, gegen das sich diese in einem scharfsichtigen Plot aufbäumen.

Seit seinem Welterfolg »Die Korrekturen« gilt Jonathan Franzen als einer der einflussreichsten Autoren des 21. Jahrhunderts. Der studierte Germanist und Mitglied der Berliner Akademie der Künste stellt seinen neuen Roman »Unschuld« (Rowohlt; Übersetzung: Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld) vor – und liest selbst die deutschen Passagen.

Moderation: Felicitas von Lovenberg

25,– / 18,–

Die 23-jährige Purity »Pip« Tyler rudert um Struktur und Perspektive in ihrem Leben. Durch Studienkosten hoffnungslos verschuldet, lebt sie als Hausbesetzerin in einer verqueren Konstellation mit Aktivisten, einem Schizophrenen, einem Behinderten und einem verheirateten Mann, nach dem sie sich aussichtslos verzehrt. Auf die Trennwände ihrer Telefonakquisezelle weiß sie nichts zu kleben, auf nichts zu schauen, während ihr Geist sich am Hörer stumpfsinnig reibt. Voraussehbar, dass sich alles entzünden muss: Mit einer Sturheit, die man nur ohne Fallhöhe hat, stellt sie ihre Mutter vor die Wahl, ihr zu offenbaren, was es mit ihrem Vater auf sich hat. Andernfalls mache sie sich nach Südamerika auf, um sich bei einem Praktikum in der Enthüllungsorganisation »Sunlight Project« selbst zu behelfen. Deren Kopf ist der hochintelligente Andreas Wolf, Sohn eines DDR-Staatssekretärs, aufbegehrend und verstoßen, nicht nur, weil sich in der Zuneigung seiner Mutter die Familienfassade mehr und mehr platt drückt. In der Vertuschung von Familiendefekten liegt das »moralische Risiko« der Figuren, gegen das sich diese in einem scharfsichtigen Plot aufbäumen.

Seit seinem Welterfolg »Die Korrekturen« gilt Jonathan Franzen als einer der einflussreichsten Autoren des 21. Jahrhunderts. Der studierte Germanist und Mitglied der Berliner Akademie der Künste stellt seinen neuen Roman »Unschuld« (Rowohlt; Übersetzung: Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld) vor – und liest selbst die deutschen Passagen.

Moderation: Felicitas von Lovenberg

Eine gemeinsame Veranstaltung von NDR Kultur, Literaturhaus und Thalia Theater mit dem Medienpartner NDR Info