Do 15.9.05
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Hilla M. Widemann: Hilla M. Widemann
6,50/4,-/3,-

Jonathan Safran Foer

liest aus seinem neuen Roman “Extrem laut und unglaublich nah” Krystian Martinek liest den deutschen Text Hilla Widemann übersetzt, Ijoma Mangold moderiert

Gestatten, Oskar Schell: “Erfinder, Schmuckdesigner, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Origamist, Pazifist, Perkussionist, Amateur-Astronom, Computer-Spezialist.” Beinahe-Protegé von Stephen Hawking. Neun Jahre alt. Und, vor allem, Sohn. Sohn von Thomas Schell, umgekommen am
11. September. Oskars “raison d’être” ist es, das Schlüsselloch aufzuspüren, in das der mysteriöse Schlüssel passt, den er in den Sachen des Vaters fand. Statt einer Blechtrommel sein Tamburin schlagend, zieht Oskar “gulgoplexviele” Monate lang durch New York City, fragt, beobachtet, erlebt, beginnt, Abschied zu nehmen. Virtuos eingewoben ist die Geschichte seiner traurigen Großeltern, die einst dem Bombenhagel auf Dresden entkamen und ihr nicht-gemeinsames Leben in Amerika in Orte und Nicht-Orte einteilten, bis der stumme Thomas eines Tages davonging und dem Sohn in den folgenden vierzig Jahren Hunderte leerer Briefumschläge schickte.

Nach seinem ersten Roman “Alles ist erleuchtet”, für den die Kritik vor zwei Jahren nur Superlative fand, hat sich der Autor – nicht ohne Risiko – mit “9/11” wiederum einem hoch brisanten Thema zugewandt und findet dafür eine ganz erstaunliche Stimme. Foers überbordende Fabulierlust, so verspielt, dass die Buchstaben oft aus der Reihe tanzen, übereinander stehen oder es manchmal nur ein einziges Wort auf eine Seite schafft, zieht uns mit leichter Hand in Oskars Welt, wo scheinbar naive Fragen komplexe Zusammenhänge sichtbar machen. Darf er das? Ja, er muss sogar, denn Jonathan Safran Foer beherrscht die Klaviatur des Erzählens wie kein Zweiter seiner Generation. Sein neues Buch ist alles auf einmal – mitreißend, tiefsinnig, skurril, traurig, anrührend, höchst originell und zum Glück auch, wie Oskar sagen würde: “Wenn Sie im Wörterbuch ‘urkomisch‘ nachschlagen, finden Sie da ein Bild von mir.”

6,50/4,-/3,-

Gestatten, Oskar Schell: “Erfinder, Schmuckdesigner, Goldschmied, Amateur-Entomologe, Frankophiler, Veganer, Origamist, Pazifist, Perkussionist, Amateur-Astronom, Computer-Spezialist.” Beinahe-Protegé von Stephen Hawking. Neun Jahre alt. Und, vor allem, Sohn. Sohn von Thomas Schell, umgekommen am
11. September. Oskars “raison d’être” ist es, das Schlüsselloch aufzuspüren, in das der mysteriöse Schlüssel passt, den er in den Sachen des Vaters fand. Statt einer Blechtrommel sein Tamburin schlagend, zieht Oskar “gulgoplexviele” Monate lang durch New York City, fragt, beobachtet, erlebt, beginnt, Abschied zu nehmen. Virtuos eingewoben ist die Geschichte seiner traurigen Großeltern, die einst dem Bombenhagel auf Dresden entkamen und ihr nicht-gemeinsames Leben in Amerika in Orte und Nicht-Orte einteilten, bis der stumme Thomas eines Tages davonging und dem Sohn in den folgenden vierzig Jahren Hunderte leerer Briefumschläge schickte.

Nach seinem ersten Roman “Alles ist erleuchtet”, für den die Kritik vor zwei Jahren nur Superlative fand, hat sich der Autor – nicht ohne Risiko – mit “9/11” wiederum einem hoch brisanten Thema zugewandt und findet dafür eine ganz erstaunliche Stimme. Foers überbordende Fabulierlust, so verspielt, dass die Buchstaben oft aus der Reihe tanzen, übereinander stehen oder es manchmal nur ein einziges Wort auf eine Seite schafft, zieht uns mit leichter Hand in Oskars Welt, wo scheinbar naive Fragen komplexe Zusammenhänge sichtbar machen. Darf er das? Ja, er muss sogar, denn Jonathan Safran Foer beherrscht die Klaviatur des Erzählens wie kein Zweiter seiner Generation. Sein neues Buch ist alles auf einmal – mitreißend, tiefsinnig, skurril, traurig, anrührend, höchst originell und zum Glück auch, wie Oskar sagen würde: “Wenn Sie im Wörterbuch ‘urkomisch‘ nachschlagen, finden Sie da ein Bild von mir.”

Medienpartner NDR Kultur