Kiran Nagarkar
Der großartige indische Stilist und Fabulierer Kiran Nagarkar lädt den Leser in seinem Roman „Ravan & Eddie“ ein ins Bombay der 50er Jahre zu reisen. Das ärmliche Milieu eines überfüllten Chawls, einer Vorstadtmietskaserne, grundiert die Erlebnisse seiner Figuren. Die dort zusammengepferchten Menschen trennt ihre Religion, ihre Sprache und ihre Traditionen; geeint werden sie einzig durch die Enge des Chawls. Die beiden Jungen Ravan und Eddie werden in diesem Chawl geboren; der eine als Nachkomme einer hinduistischen Familie, der andere als Kind portugiesischer Katholiken. Erzählt wird die Geschichte des Heranwachsens der beiden unterschiedlichen Protagonisten in diesem Mikrokosmos von verwirrender Lebendigkeit. Ein Ort, an dem brutale Verbrechen und zarte Liebesschwüre, religiöser Wahn und unkorrumpierte Menschlichkeit oft nur durch eine Pappwand voneinander getrennt sind. Kiran Nagarkars ästhetische Strategie verknüpft nüchterne Realitätsbeschreibung mit skurril-schillernder Komik und Übertreibung. Niemals moralisierend verführt er die Leser, sich dem Sog dieser vielschichtigen und unvorhersehbaren Geschichte auszuliefern. Am Ende der knapp vierhundert Seiten kommt es zur Begegnung von Ravan und Eddie, deren Leben doch von Beginn an auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden war …
Obwohl „Ravan & Eddie“ der erste Roman von Kiran Nagarkar ist, der in englischer Sprache verfasst wurde, unterliegt die Geschichte „nicht der haarspalterischen Logik und kleinlichen Vernunft der Sprache unsrer einstigen Kolonialherren. Gerade und ungerade Daten fallen hier auf denselben Tag“ (Kiran Nagarkar). Nagarkar ist nicht unumstritten in Indien, sein Theaterstück „Bedtime Story“, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalepos „Mahabharata“ bescherte ihm ein 17 Jahre anhaltendes Aufführungsverbot. Für seinen Roman „Krishnas Schatten“ hingegen wurde er 2000 mit der höchsten Auszeichnung der indischen Literaturakademie, dem Sahitya Academy Award, geehrt.
Der großartige indische Stilist und Fabulierer Kiran Nagarkar lädt den Leser in seinem Roman „Ravan & Eddie“ ein ins Bombay der 50er Jahre zu reisen. Das ärmliche Milieu eines überfüllten Chawls, einer Vorstadtmietskaserne, grundiert die Erlebnisse seiner Figuren. Die dort zusammengepferchten Menschen trennt ihre Religion, ihre Sprache und ihre Traditionen; geeint werden sie einzig durch die Enge des Chawls. Die beiden Jungen Ravan und Eddie werden in diesem Chawl geboren; der eine als Nachkomme einer hinduistischen Familie, der andere als Kind portugiesischer Katholiken. Erzählt wird die Geschichte des Heranwachsens der beiden unterschiedlichen Protagonisten in diesem Mikrokosmos von verwirrender Lebendigkeit. Ein Ort, an dem brutale Verbrechen und zarte Liebesschwüre, religiöser Wahn und unkorrumpierte Menschlichkeit oft nur durch eine Pappwand voneinander getrennt sind. Kiran Nagarkars ästhetische Strategie verknüpft nüchterne Realitätsbeschreibung mit skurril-schillernder Komik und Übertreibung. Niemals moralisierend verführt er die Leser, sich dem Sog dieser vielschichtigen und unvorhersehbaren Geschichte auszuliefern. Am Ende der knapp vierhundert Seiten kommt es zur Begegnung von Ravan und Eddie, deren Leben doch von Beginn an auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden war …
Obwohl „Ravan & Eddie“ der erste Roman von Kiran Nagarkar ist, der in englischer Sprache verfasst wurde, unterliegt die Geschichte „nicht der haarspalterischen Logik und kleinlichen Vernunft der Sprache unsrer einstigen Kolonialherren. Gerade und ungerade Daten fallen hier auf denselben Tag“ (Kiran Nagarkar). Nagarkar ist nicht unumstritten in Indien, sein Theaterstück „Bedtime Story“, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalepos „Mahabharata“ bescherte ihm ein 17 Jahre anhaltendes Aufführungsverbot. Für seinen Roman „Krishnas Schatten“ hingegen wurde er 2000 mit der höchsten Auszeichnung der indischen Literaturakademie, dem Sahitya Academy Award, geehrt.