Di 7.3.06
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
6,50/4,-/3,-

Lars Brandt

liest aus „Andenken“ Tilman Spreckelsen moderiert

Ein Sohn erinnert sich an seinen berühmten Vater, er nähert sich ihm Jahre nach dessen Tod schreibend, behutsam tastend, sich eher auf freiem Feld als auf geradem Weg befindend. Der Vater, Willy Brandt, war als Bürgermeister von Berlin, SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler die weithin bekannte öffentliche Gestalt, als solche beliebt und umstritten und die Ikone einer Generation, jedoch auch ein Mann der Widersprüche und Unstimmigkeiten, den Ungreifbares und, bei aller mediengestützten Popularität, Nebulöses umgab. Dass sich dieses nicht nur mit den Namen Guillaume oder Frahm verbindet, sondern sich noch in den privaten und familiären Bereich erstreckt, zeigt auf eindrucksvolle Art der Sohn, Lars Brandt, in seiner berührenden und nachhaltigen Prosa über diesen bekannten Unbekannten. Lars Brandt, geboren 1951, Filmemacher, Autor und freier Künstler, versteht seinen Beitrag zum Leben und Werk seines Vaters eher als Versuch, Geschichten statt Geschichte nachzuzeichnen. Keine Anekdoten oder vermeintlichen Sensationen sollen überliefert werden. Vielmehr geht es um Berührungs-, vielleicht Entfernungspunkte einer Vater-Sohn-Beziehung unter außergewöhnlichen Bedingungen, um eine Spurensuche, die präzise und en détail verfährt und dabei notwendig die Struktur eines Mosaiks erhält. Dieses aber ist gearbeitet aus literarisch “geschliffenen Miniaturen einer Konstellation, die von Distanz gezeichnet ist und in der sich doch immer wieder fast beiläufige Versuche des Sohns finden, die Barriere zu durchbrechen” (FAZ). So gerät die facettierte Form des Buches womöglich zum Spiegel dessen, was seinen Inhalt ausmacht: die “um Gerechtigkeit bemühte” und liebevolle Beschreibung einer nie ungebrochenen Beziehung. Nicht das Anhäufen von Fakten sei sein Ziel gewesen, so Lars Brandt: “Der Blick über das Terrain muss frei bleiben.”

6,50/4,-/3,-

Ein Sohn erinnert sich an seinen berühmten Vater, er nähert sich ihm Jahre nach dessen Tod schreibend, behutsam tastend, sich eher auf freiem Feld als auf geradem Weg befindend. Der Vater, Willy Brandt, war als Bürgermeister von Berlin, SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler die weithin bekannte öffentliche Gestalt, als solche beliebt und umstritten und die Ikone einer Generation, jedoch auch ein Mann der Widersprüche und Unstimmigkeiten, den Ungreifbares und, bei aller mediengestützten Popularität, Nebulöses umgab. Dass sich dieses nicht nur mit den Namen Guillaume oder Frahm verbindet, sondern sich noch in den privaten und familiären Bereich erstreckt, zeigt auf eindrucksvolle Art der Sohn, Lars Brandt, in seiner berührenden und nachhaltigen Prosa über diesen bekannten Unbekannten. Lars Brandt, geboren 1951, Filmemacher, Autor und freier Künstler, versteht seinen Beitrag zum Leben und Werk seines Vaters eher als Versuch, Geschichten statt Geschichte nachzuzeichnen. Keine Anekdoten oder vermeintlichen Sensationen sollen überliefert werden. Vielmehr geht es um Berührungs-, vielleicht Entfernungspunkte einer Vater-Sohn-Beziehung unter außergewöhnlichen Bedingungen, um eine Spurensuche, die präzise und en détail verfährt und dabei notwendig die Struktur eines Mosaiks erhält. Dieses aber ist gearbeitet aus literarisch “geschliffenen Miniaturen einer Konstellation, die von Distanz gezeichnet ist und in der sich doch immer wieder fast beiläufige Versuche des Sohns finden, die Barriere zu durchbrechen” (FAZ). So gerät die facettierte Form des Buches womöglich zum Spiegel dessen, was seinen Inhalt ausmacht: die “um Gerechtigkeit bemühte” und liebevolle Beschreibung einer nie ungebrochenen Beziehung. Nicht das Anhäufen von Fakten sei sein Ziel gewesen, so Lars Brandt: “Der Blick über das Terrain muss frei bleiben.”

Medienpartner NDR Kultur & NDR Info