les murray
„ah, eyrie-ire, aero hour, eh? / O’er our ur-area (our era aye / ere your raw row) we air our array, / err, yaw, row wry – aura our orrery, / our eerie ü our ray, our arrow.” Bat’s Ultrasound
Das Denken und Fühlen von Fledermäusen, Würgefeigen und Zell-DNA war bisher nicht Sujet anspruchsvoller moderner Lyrik – umso erstaunlicher und origineller sind Les Murrays Entdeckungen in seinem Gedichtband „Übersetzungen aus der Natur” (Edition Rugerup), den der Dichter im Literaturhaus vorstellt. Murray, 1938 in New South Wales geboren, ist der wohl wichtigste Vertreter australischer Gegenwartsliteratur und gilt seit Jahren als guter Tipp für den Nobelpreis. Der Lyriker und Literaturkritiker erregte zuletzt mit seinem hochgelobten Versroman „Fredy Neptune” Aufsehen. Indem er nun der vielfältigen Welt der Tiere, Pflanzen und Elemente eine Stimme gibt, veröffentlicht er eine der interessantesten Gedichtsammlungen der letzten Jahre. Durch Lautmalerei und Geräuschimitation, höchst eigensinnige Bildsprache und ungewöhnliche Perspektivierungen, alltagsnahen Umgangston und viel Ironie erschließt er uns dabei einen ganzen Kosmos neuer Sichtweisen unserer Umwelt: Seine Meditationen über die Schöpfung bewegen, wenn sie Kühe von ihrem Schlachttag berichten lassen, überraschen, wenn sie sprachspielerisch den „Fledermaus-Ultraschall” imitieren, und amüsieren, wenn der Hahnendornbusch von seinem Innenleben erzählt.
„Er ist ganz einfach der Mann, in dem die Sprache lebt“, schrieb Joseph Brodsky über seinen Freund Les Murray einst: In der Tat entfaltet die Musikalität seiner Lyrik ihre Wirkung erst vollständig, wenn der ruhige Australier selbst seine Naturgedichte mit sonorer Stimme vorträgt. Unterstützt wird er dabei in Hamburg von seiner kongenialen Übersetzerin und Verlegerin Margitt Lehbert. Gerade weil Murray bei seinen lyrischen Reisen in die Köpfe von Pottwal und Schildzecke eine so einzigartige Sprechweise entwickelt und dabei alles Menschliche ausspart, steht am Ende seiner „Übersetzungen” doch die Einsicht: „Ein Mensch ist ein weit durch die Zeit in Sprache geströmter Komet; kein anderes Lebendes ist wie er.”
„ah, eyrie-ire, aero hour, eh? / O’er our ur-area (our era aye / ere your raw row) we air our array, / err, yaw, row wry – aura our orrery, / our eerie ü our ray, our arrow.” Bat’s Ultrasound
Das Denken und Fühlen von Fledermäusen, Würgefeigen und Zell-DNA war bisher nicht Sujet anspruchsvoller moderner Lyrik – umso erstaunlicher und origineller sind Les Murrays Entdeckungen in seinem Gedichtband „Übersetzungen aus der Natur” (Edition Rugerup), den der Dichter im Literaturhaus vorstellt. Murray, 1938 in New South Wales geboren, ist der wohl wichtigste Vertreter australischer Gegenwartsliteratur und gilt seit Jahren als guter Tipp für den Nobelpreis. Der Lyriker und Literaturkritiker erregte zuletzt mit seinem hochgelobten Versroman „Fredy Neptune” Aufsehen. Indem er nun der vielfältigen Welt der Tiere, Pflanzen und Elemente eine Stimme gibt, veröffentlicht er eine der interessantesten Gedichtsammlungen der letzten Jahre. Durch Lautmalerei und Geräuschimitation, höchst eigensinnige Bildsprache und ungewöhnliche Perspektivierungen, alltagsnahen Umgangston und viel Ironie erschließt er uns dabei einen ganzen Kosmos neuer Sichtweisen unserer Umwelt: Seine Meditationen über die Schöpfung bewegen, wenn sie Kühe von ihrem Schlachttag berichten lassen, überraschen, wenn sie sprachspielerisch den „Fledermaus-Ultraschall” imitieren, und amüsieren, wenn der Hahnendornbusch von seinem Innenleben erzählt.
„Er ist ganz einfach der Mann, in dem die Sprache lebt“, schrieb Joseph Brodsky über seinen Freund Les Murray einst: In der Tat entfaltet die Musikalität seiner Lyrik ihre Wirkung erst vollständig, wenn der ruhige Australier selbst seine Naturgedichte mit sonorer Stimme vorträgt. Unterstützt wird er dabei in Hamburg von seiner kongenialen Übersetzerin und Verlegerin Margitt Lehbert. Gerade weil Murray bei seinen lyrischen Reisen in die Köpfe von Pottwal und Schildzecke eine so einzigartige Sprechweise entwickelt und dabei alles Menschliche ausspart, steht am Ende seiner „Übersetzungen” doch die Einsicht: „Ein Mensch ist ein weit durch die Zeit in Sprache geströmter Komet; kein anderes Lebendes ist wie er.”