So 26.10.08
17.00 Uhr
Ort: Hotel Wedina, Gurlittstraße 23, 20099 Hamburg
Eintritt frei!

literaten im hotel: rolf lappert

liest aus seinem Roman „Nach Hause schwimmen“ Felix Schlatter begrüßt

Wo man hierzulande an Romane gewöhnt ist, die Liebesgeschichten auswalzen, Jugenderinnerungen auffrischen oder sich verkrampft aufs politische Terrain wagen, da entfaltet Rolf Lappert, in Zürich geboren und in Irland lebend, in „Nach Hause schwimmen” (Hanser Verlag) einen staunenswerten epischen Reichtum. Ausgebreitet wird, in einem kunstvollen Geflecht von Erzählsträngen, die Geschichte des kleingewachsenen Wilbur, mit dem es das Schicksal alles andere als gut meint. Als er 1980 in Philadelphia das Licht der Welt erblickt, bekommt er von dessen Glanz wenig mit. Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt; der schwedische Vater macht sich davon, und eine leidvolle Odyssee mit Aufenthalten im Kinderheim und bei Pflegeeltern beginnt. Endlich entschließen sich Orla und Eamon McDermott, die Eltern seiner Mutter, den Jungen nach Irland zu holen. Das Raffinierte der Romankonstruktion besteht darin, dass Rolf Lappert einsetzt, als der 20-jährige Wilbur versucht, sich durch einen Sprung ins Wasser von Coney Island umzubringen. Angler retten ihn, und von da an verfolgen wir sein Leben aus zwei Perspektiven: zum einen im Rückblick auf jene Phasen, die zum Suizidversuch führten, zum anderen in der Ich-Erzählung des mühsamen Weges, der sich der Tat anschloss, der Anstrengung, doch noch im Hier und Jetzt anzukommen.

Eine Vielzahl von Charakteren, Episoden und Schicksalen nimmt Lappert in seine nie bemüht wirkende Konstruktion auf und verbindet sie elegant miteinander. Zwischen der irischen Nordküste und Brooklyn agiert der Bruce-Willis-Liebhaber Wilbur, ergeben dem, was das Leben an Nackenschlägen bereithält: „Ich folge Impulsen, lasse mich treiben, reagiere. Ich bin ein Nichtschwimmer in einem zähen Fluss. Ich halte mich wahllos an Dingen fest, um nicht unterzugehen.” „Nach Hause schwimmen” (Longlist des Deutschen Buchpreises) ist ein Füllhorn von Geschichten, vorgetragen in einem gelassenen, mitunter von pathetischer Überhöhung geprägten Ton. Am Ende schickt sich der Autor an, dem verfahrenen Leben seines Helden, der sich einredet, ohne „Erwartungen” an andere zu sein und „nichts mehr fühlen zu wollen”, eine neue Richtung zu weisen. Eine junge Frau mit dem sprechenden Namen Aimee spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Eintritt frei!

Wo man hierzulande an Romane gewöhnt ist, die Liebesgeschichten auswalzen, Jugenderinnerungen auffrischen oder sich verkrampft aufs politische Terrain wagen, da entfaltet Rolf Lappert, in Zürich geboren und in Irland lebend, in „Nach Hause schwimmen” (Hanser Verlag) einen staunenswerten epischen Reichtum. Ausgebreitet wird, in einem kunstvollen Geflecht von Erzählsträngen, die Geschichte des kleingewachsenen Wilbur, mit dem es das Schicksal alles andere als gut meint. Als er 1980 in Philadelphia das Licht der Welt erblickt, bekommt er von dessen Glanz wenig mit. Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt; der schwedische Vater macht sich davon, und eine leidvolle Odyssee mit Aufenthalten im Kinderheim und bei Pflegeeltern beginnt. Endlich entschließen sich Orla und Eamon McDermott, die Eltern seiner Mutter, den Jungen nach Irland zu holen. Das Raffinierte der Romankonstruktion besteht darin, dass Rolf Lappert einsetzt, als der 20-jährige Wilbur versucht, sich durch einen Sprung ins Wasser von Coney Island umzubringen. Angler retten ihn, und von da an verfolgen wir sein Leben aus zwei Perspektiven: zum einen im Rückblick auf jene Phasen, die zum Suizidversuch führten, zum anderen in der Ich-Erzählung des mühsamen Weges, der sich der Tat anschloss, der Anstrengung, doch noch im Hier und Jetzt anzukommen.

Eine Vielzahl von Charakteren, Episoden und Schicksalen nimmt Lappert in seine nie bemüht wirkende Konstruktion auf und verbindet sie elegant miteinander. Zwischen der irischen Nordküste und Brooklyn agiert der Bruce-Willis-Liebhaber Wilbur, ergeben dem, was das Leben an Nackenschlägen bereithält: „Ich folge Impulsen, lasse mich treiben, reagiere. Ich bin ein Nichtschwimmer in einem zähen Fluss. Ich halte mich wahllos an Dingen fest, um nicht unterzugehen.” „Nach Hause schwimmen” (Longlist des Deutschen Buchpreises) ist ein Füllhorn von Geschichten, vorgetragen in einem gelassenen, mitunter von pathetischer Überhöhung geprägten Ton. Am Ende schickt sich der Autor an, dem verfahrenen Leben seines Helden, der sich einredet, ohne „Erwartungen” an andere zu sein und „nichts mehr fühlen zu wollen”, eine neue Richtung zu weisen. Eine junge Frau mit dem sprechenden Namen Aimee spielt dabei eine wesentliche Rolle.

In Zusammenarbeit mit dem Hotel Wedina. Mit freundlicher Unterstützung des Schweizerischen Generalkonsulats. Kulturpartner NDR Kultur