literaten im hotel: sven-eric bechtolf
Der Schauspieler und Regisseur Sven-Eric Bechtolf, vielen aus seinen Hamburger Jahren am Thalia Theater bekannt, debütierte im letzten Jahr als Autor: „Vorabend. Eine Aneignung” (Haymon) ist eine persönliche, fast intime Auseinandersetzung mit Rheingold, dem ersten Teil von Wagners „Ring”. Seine schreiberische Begabung ist schon nach den ersten Seiten offenkundig, in denen der Leser erfährt, wie ihm der Ring des Nibelungen „zugestoßen” ist. „So etwas Deutsches wie den Ring kann ich nicht. Das ist ein nach allen Seiten hin ausuferndes Katastrophengebiet” – so Bechtolfs erste Reaktion auf das Angebot, Wagners Werk an der Wiener Staatsoper zu inszenieren. Zu diesem Katastrophengebiet fand er dann doch einen ganz eigenen Zugang. Das Buch ist nicht nur eine Einführung in die Welt der Nibelungen, sondern auch und vor allem eine Autobiografie Bechtolfs, in der er – klug und mit viel Selbstironie – den „Ring” und seine Zwerge, Götter, Helden und Walküren mit seinen eigenen Erfahrungen verknüpft. Alberich und dessen Zurückweisung durch die Rheintöchter erinnert ihn an seine eigenen ersten Liebesabenteuer: „Es war mir schließlich ganz natürlich, dass Mädchen mich nicht mögen konnten! Dass andere, hübschere und schlauere Jungen als ich den Vorrang hatten. Jungen, die selbstverständlich in die Welt passten wie Häuser, Lokomotiven und Eisdielen. Wie alles, was alle anderen teilten, verstanden, benutzten und was nur kleinen Alberichen wie mir fremd, beängstigend und unerklärlich schien.” Dazu gibt’s noch Plaudereien aus dem Nähkästchen, „treffsichere, pointierte, sarkastische Situationsschilderungen aus der Theaterszene und deren Umwelt” (BuchWoche), stilistisch sicher und mit Witz erzählt.
Kurz: „Ein sehr poetisches Buch, ein sehr persönliches Buch, ein sehr politisches Buch. Ohne jeden Anflug von Künstlereitelkeit, beeindruckend durch die Macht der Bilder, die es vor dem Leser entstehen lässt, und den Reichtum der Sprache” (ORF).
Nicht nur für Wagnerianer!
Der Schauspieler und Regisseur Sven-Eric Bechtolf, vielen aus seinen Hamburger Jahren am Thalia Theater bekannt, debütierte im letzten Jahr als Autor: „Vorabend. Eine Aneignung” (Haymon) ist eine persönliche, fast intime Auseinandersetzung mit Rheingold, dem ersten Teil von Wagners „Ring”. Seine schreiberische Begabung ist schon nach den ersten Seiten offenkundig, in denen der Leser erfährt, wie ihm der Ring des Nibelungen „zugestoßen” ist. „So etwas Deutsches wie den Ring kann ich nicht. Das ist ein nach allen Seiten hin ausuferndes Katastrophengebiet” – so Bechtolfs erste Reaktion auf das Angebot, Wagners Werk an der Wiener Staatsoper zu inszenieren. Zu diesem Katastrophengebiet fand er dann doch einen ganz eigenen Zugang. Das Buch ist nicht nur eine Einführung in die Welt der Nibelungen, sondern auch und vor allem eine Autobiografie Bechtolfs, in der er – klug und mit viel Selbstironie – den „Ring” und seine Zwerge, Götter, Helden und Walküren mit seinen eigenen Erfahrungen verknüpft. Alberich und dessen Zurückweisung durch die Rheintöchter erinnert ihn an seine eigenen ersten Liebesabenteuer: „Es war mir schließlich ganz natürlich, dass Mädchen mich nicht mögen konnten! Dass andere, hübschere und schlauere Jungen als ich den Vorrang hatten. Jungen, die selbstverständlich in die Welt passten wie Häuser, Lokomotiven und Eisdielen. Wie alles, was alle anderen teilten, verstanden, benutzten und was nur kleinen Alberichen wie mir fremd, beängstigend und unerklärlich schien.” Dazu gibt’s noch Plaudereien aus dem Nähkästchen, „treffsichere, pointierte, sarkastische Situationsschilderungen aus der Theaterszene und deren Umwelt” (BuchWoche), stilistisch sicher und mit Witz erzählt.
Kurz: „Ein sehr poetisches Buch, ein sehr persönliches Buch, ein sehr politisches Buch. Ohne jeden Anflug von Künstlereitelkeit, beeindruckend durch die Macht der Bilder, die es vor dem Leser entstehen lässt, und den Reichtum der Sprache” (ORF).
Nicht nur für Wagnerianer!