Do 8.12.05
20.00 Uhr
Ort: Museum für Kunst und Gewerbe, Spiegelsaal, Steintorplatz, 20095 Hamburg
8,-/6,-/4,-

Martin Mosebach

liest aus seinem neuen Roman „Das Beben“

Martin Mosebachs Ich-Erzähler geht einer Berufstätigkeit nach, die ihn in unterschiedlichste Länder, führt. Seine großen beruflichen Pläne, als Architekt neue Stadtvisionen zu entwerfen, wurden stillschweigend ad acta gelegt, und so kümmert er sich, mittlerweile darum, die „Hotelisierung der Welt“ voranzutreiben. Sein neuester Auftrag führt ihn ins südliche Radjastan, wo der König von Sanchor darüber nachdenkt, gutsituierte Reisende in seine Schloss- und Fortanlagen zu locken. Mosebachs Weltreisender in Sachen Edelhotels nimmt diese Mission freudig an, da er sich auf der Flucht befindet: vor der schönen Manon, der Tochter eines schwerreichen Frankfurter Großarchitekten. Diese, so scheint es, hat den Erzähler, ihren Liebhaber, hintergegangen, worauf sich dieser wutentbrannt davonmacht: „Ich war hierher gereist, um unerreichbar zu sein.“

Martin Mosebach hat einen opulenten Roman geschrieben, der sich in kein gängiges Raster der Gegenwartsliteratur einfügt. Er lässt fremde Kulturen aufeinander prallen – in einer „substanzreichen Mischung aus Reisebericht und Traumphantasie, postkolonialer Elegie und kulturkritischer Satire“ (Süddeutsche Zeitung) -, und er lässt Männer und Frauen auftreten, die einander ebenso fremd sind. Wie His Highness von Sanchor weder mit Goethe, Karl dem Großen noch mit Rousseau etwas anzufangen weiß, wie er der englischen Kolonialmacht nur das Verdienst zuschreibt, Deckenventilatoren und Fliegengitter nach Indien gebracht zu haben, und wie er die westliche Demokratie insgesamt als verabscheuenswürdiges Übel sieht, so tut sich der deutsche Architekt schwer damit, die Riten und Zeremonien am Hof von Sanchor zu verstehen. Martin Mosebach, dieser klassisch-gebildete „homme de lettres“, kreiert Szenen von unvergesslicher Eindringlichkeit, in einer Prosa, die die „Frankfurter Allgemeine“ über den grünsten Klee rühmte: „farbig funkelnd, klangschön, wissensprall und voller Witz.“

8,-/6,-/4,-

Martin Mosebachs Ich-Erzähler geht einer Berufstätigkeit nach, die ihn in unterschiedlichste Länder, führt. Seine großen beruflichen Pläne, als Architekt neue Stadtvisionen zu entwerfen, wurden stillschweigend ad acta gelegt, und so kümmert er sich, mittlerweile darum, die „Hotelisierung der Welt“ voranzutreiben. Sein neuester Auftrag führt ihn ins südliche Radjastan, wo der König von Sanchor darüber nachdenkt, gutsituierte Reisende in seine Schloss- und Fortanlagen zu locken. Mosebachs Weltreisender in Sachen Edelhotels nimmt diese Mission freudig an, da er sich auf der Flucht befindet: vor der schönen Manon, der Tochter eines schwerreichen Frankfurter Großarchitekten. Diese, so scheint es, hat den Erzähler, ihren Liebhaber, hintergegangen, worauf sich dieser wutentbrannt davonmacht: „Ich war hierher gereist, um unerreichbar zu sein.“

Martin Mosebach hat einen opulenten Roman geschrieben, der sich in kein gängiges Raster der Gegenwartsliteratur einfügt. Er lässt fremde Kulturen aufeinander prallen – in einer „substanzreichen Mischung aus Reisebericht und Traumphantasie, postkolonialer Elegie und kulturkritischer Satire“ (Süddeutsche Zeitung) -, und er lässt Männer und Frauen auftreten, die einander ebenso fremd sind. Wie His Highness von Sanchor weder mit Goethe, Karl dem Großen noch mit Rousseau etwas anzufangen weiß, wie er der englischen Kolonialmacht nur das Verdienst zuschreibt, Deckenventilatoren und Fliegengitter nach Indien gebracht zu haben, und wie er die westliche Demokratie insgesamt als verabscheuenswürdiges Übel sieht, so tut sich der deutsche Architekt schwer damit, die Riten und Zeremonien am Hof von Sanchor zu verstehen. Martin Mosebach, dieser klassisch-gebildete „homme de lettres“, kreiert Szenen von unvergesslicher Eindringlichkeit, in einer Prosa, die die „Frankfurter Allgemeine“ über den grünsten Klee rühmte: „farbig funkelnd, klangschön, wissensprall und voller Witz.“