martin mosebach
Ein Buch wie der Traum einer fiebrigen Sommernacht, nach dem man sich schlaflos in den Kissen wälzt: Flirrende Sehnsüchte durchwehen den neuen Roman des frisch geehrten Büchner-Preisträgers Martin Mosebach. In „Der Mond und das Mädchen” (Hanser Verlag) spielt ein junges Paar Verheiratetsein. Der nach Höherem schielende Hans und die „schmetterlingszarte“ Ina suchen sich ein Zuhause just im Frankfurter Bahnhofsviertel. Doch die Wohnung hat ihren eigenen Willen: „Die Wohnung beugte sich ihr nicht einmal zum Schein. Sie empfand unversehens die Hässlichkeit dieser beginnenden Verwahrlosung wie die Äußerung einer fremden, feindlich gesinnten Macht, die ihre Kraft erst zeigte, nachdem die eigene verbraucht war.” Ein merkwürdiges Grüppchen Gestrandeter trifft sich da Nacht für Nacht im Hinterhof, trinkt, philosophiert und malt vergnügt den Teufel an die Wand: die „levantinische Matrone” Frau Mahmouni, das kontrollbesessene marokkanische Faktotum Souad, Barbara mit den gefärbten Korkenzieherlocken, der geheimnisvolle Kunsthistoriker und die Schauspielerin, sie alle bilden einen modernen Hexenreigen auf diesem hessischen Blocksberg. Von Schlaf kann keine Rede sein und nur zu gern lässt sich Hans in die Geheimnisse der Frankfurter Sommernacht einweihen. Und auf einmal steht alles auf dem Spiel. Scheinbar für die Ewigkeit getroffene Vereinbarungen verlieren ihre Gültigkeit, längst vergrabene Wünsche brechen hervor, und unversehens hat Ina den scharfen Hals einer Bierflasche in der Hand …
In der Welt des Martin Mosebach lagert man auf Sophas, schrillen Telephone und rasseln Rouleaus, Frauen mit milchfarbener Haut schwitzen niemals, auch im gleißenden Sonnenlicht nicht. Mit seiner exquisit aus der Zeit gefallenen Sprache schwingt sich der Roman zu einer sommerlichen Eleganz auf, die mit leichter Feder und aristokratischer Ironie seiner Personnage den Spiegel vorhält: „Mit der Lässigkeit erhabenen Gleichmuts webt Martin Mosebach seinen Sittenteppich, der bei aller Buntheit doch ein Muster zeigt: Draußen ist das Leben hell und unbeschwert. Drinnen aber haben die Dämonen leichtes Spiel” (Der Tagesspiegel).
Ein Buch wie der Traum einer fiebrigen Sommernacht, nach dem man sich schlaflos in den Kissen wälzt: Flirrende Sehnsüchte durchwehen den neuen Roman des frisch geehrten Büchner-Preisträgers Martin Mosebach. In „Der Mond und das Mädchen” (Hanser Verlag) spielt ein junges Paar Verheiratetsein. Der nach Höherem schielende Hans und die „schmetterlingszarte“ Ina suchen sich ein Zuhause just im Frankfurter Bahnhofsviertel. Doch die Wohnung hat ihren eigenen Willen: „Die Wohnung beugte sich ihr nicht einmal zum Schein. Sie empfand unversehens die Hässlichkeit dieser beginnenden Verwahrlosung wie die Äußerung einer fremden, feindlich gesinnten Macht, die ihre Kraft erst zeigte, nachdem die eigene verbraucht war.” Ein merkwürdiges Grüppchen Gestrandeter trifft sich da Nacht für Nacht im Hinterhof, trinkt, philosophiert und malt vergnügt den Teufel an die Wand: die „levantinische Matrone” Frau Mahmouni, das kontrollbesessene marokkanische Faktotum Souad, Barbara mit den gefärbten Korkenzieherlocken, der geheimnisvolle Kunsthistoriker und die Schauspielerin, sie alle bilden einen modernen Hexenreigen auf diesem hessischen Blocksberg. Von Schlaf kann keine Rede sein und nur zu gern lässt sich Hans in die Geheimnisse der Frankfurter Sommernacht einweihen. Und auf einmal steht alles auf dem Spiel. Scheinbar für die Ewigkeit getroffene Vereinbarungen verlieren ihre Gültigkeit, längst vergrabene Wünsche brechen hervor, und unversehens hat Ina den scharfen Hals einer Bierflasche in der Hand …
In der Welt des Martin Mosebach lagert man auf Sophas, schrillen Telephone und rasseln Rouleaus, Frauen mit milchfarbener Haut schwitzen niemals, auch im gleißenden Sonnenlicht nicht. Mit seiner exquisit aus der Zeit gefallenen Sprache schwingt sich der Roman zu einer sommerlichen Eleganz auf, die mit leichter Feder und aristokratischer Ironie seiner Personnage den Spiegel vorhält: „Mit der Lässigkeit erhabenen Gleichmuts webt Martin Mosebach seinen Sittenteppich, der bei aller Buntheit doch ein Muster zeigt: Draußen ist das Leben hell und unbeschwert. Drinnen aber haben die Dämonen leichtes Spiel” (Der Tagesspiegel).