Di 22.3.16
19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,– / 6,–

MICHAEL KÖHLMEIER

liest aus »Das Mädchen mit dem Fingerhut«

Es bleibt stehen und sagt nichts, bleibt einfach stehen, bis es ein Brotstück erhält. Und eine Limonade, die ihm zu süß ist. Yiza ist sechs, ein Mädchen mit nichts als dem Wissen, dass das Wort »Polizei« ein Alarmsignal ist, das von ihr aufgelesen, diese aber nicht einmal erkennt. Im Heim schließt sie sich dem 14-jährigen Schamhan und dessen kleinen Freund Arian an. Gemeinsam nehmen sie Reißaus. Sie teilen nicht dieselbe Sprache, erst recht nicht die ihrer Umwelt. Aber es gibt unmissverständliche Zeichen für Hunger, Schwäche, Durst. Auch Vertrauen. »Er zeigte auf sich, klopfte mit den Knöcheln gegen seine Brust. Ich, sagte er. Klopfte gegen ihre Brust. Du, sagte er. Dann tat er, als wären sein Zeigefinger und sein Mittelfinger Beine, die marschierten über ihre Brust, von einem Schlüsselbein zum anderen. Ich, sagte er, ich gehe. Siehst du, so gehe ich. Und komme zurück. Du, sagte er, du. Du schläfst. Ich gehe, du schläfst. Ich gehe, du schläfst, ich komme zurück. Er zeigte ihr, dass er zu essen und zu trinken holen wolle. Steckte den Daumen in den Mund und machte Trinkgeräusche, tat, als ob er mit vollen Backen äße.« Klar und knapp zeigt sich im neuen Roman »Das Mädchen mit dem Fingerhut« (Hanser) Köhlmeiers Stil und illustriert Yizas Weg gerade so höchst präzise und anrührend.

Der österreichische, mehrfach prämierte Autor bewegt sich auch in den Bereichen Hörspiel und Feuilleton. 2014 stand er mit »Zwei Herren am Strand« auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Moderation: Sandra Kegel

10,– / 6,–

Es bleibt stehen und sagt nichts, bleibt einfach stehen, bis es ein Brotstück erhält. Und eine Limonade, die ihm zu süß ist. Yiza ist sechs, ein Mädchen mit nichts als dem Wissen, dass das Wort »Polizei« ein Alarmsignal ist, das von ihr aufgelesen, diese aber nicht einmal erkennt. Im Heim schließt sie sich dem 14-jährigen Schamhan und dessen kleinen Freund Arian an. Gemeinsam nehmen sie Reißaus. Sie teilen nicht dieselbe Sprache, erst recht nicht die ihrer Umwelt. Aber es gibt unmissverständliche Zeichen für Hunger, Schwäche, Durst. Auch Vertrauen. »Er zeigte auf sich, klopfte mit den Knöcheln gegen seine Brust. Ich, sagte er. Klopfte gegen ihre Brust. Du, sagte er. Dann tat er, als wären sein Zeigefinger und sein Mittelfinger Beine, die marschierten über ihre Brust, von einem Schlüsselbein zum anderen. Ich, sagte er, ich gehe. Siehst du, so gehe ich. Und komme zurück. Du, sagte er, du. Du schläfst. Ich gehe, du schläfst. Ich gehe, du schläfst, ich komme zurück. Er zeigte ihr, dass er zu essen und zu trinken holen wolle. Steckte den Daumen in den Mund und machte Trinkgeräusche, tat, als ob er mit vollen Backen äße.« Klar und knapp zeigt sich im neuen Roman »Das Mädchen mit dem Fingerhut« (Hanser) Köhlmeiers Stil und illustriert Yizas Weg gerade so höchst präzise und anrührend.

Der österreichische, mehrfach prämierte Autor bewegt sich auch in den Bereichen Hörspiel und Feuilleton. 2014 stand er mit »Zwei Herren am Strand« auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Moderation: Sandra Kegel

Kulturpartner NDR Kultur