Do 4.9.08
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

norbert gstrein

liest aus seinem neuen Roman „Die Winter im Süden“ Ijoma Mangold moderiert

„Man sollte so leben, dass man es danach erzählen kann, und ich habe meine Zweifel,
ob du es dann guten Gewissens gekonnt hättest.”

Spätestens seit seinen Romanen „Die englischen Jahre” und „Das Handwerk des Tötens” zählt der in Hamburg lebende Norbert Gstrein zu den wichtigsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sein neues Buch, das etliche thematische Fäden früherer Werke aufgreift, zeigt, warum: Die 50-jährige Marija beschließt, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie verlässt Wien (und ihren Ehemann, einen meinungsfreudigen Journalisten), um den Sommer in ihrer alten Heimat, in Zagreb, zu verbringen, obwohl auch diese Region mittlerweile vom Krieg erschüttert wird. Als sie sich auf eine Affäre mit einem jungen Soldaten einlässt, erhält sie eine Nachricht von ihrem verschollenen Vater. Dieser, ein Fallschirmjäger, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die argentinische Ferne entflohen war, sieht nun die Chance seiner Rückkehr gekommen – voller Hoffnung, dass die Balkanunruhen den kommunistischen Spuk endgültig vertreiben und ihn und seine alten Mitstreiter zurück an die Macht schwemmen werden. Assistiert von Ludwig, einem Mann, der zufällig in die Dienste des Alten tritt und sich sofort mit dessen junger Frau Claudia einlässt, bereitet er seinen Aufbruch aus Buenos Aires vor … und das Wiedersehen mit seiner Tochter.

Gstreins Roman „Die Winter im Süden” (Carl Hanser Verlag) verschränkt auf kunstvoll-spannende Weise zwei Lebensläufe, die eindringlich spiegeln, wie verworren und verhängnisvoll das Weltgeschehen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf jeden Einzelnen übergreift. Politisches und Privates bilden – ein seltener Fall in der Literatur – in diesem Buch keine Gegensätze, können in diesen Zeiten keine Gegensätze mehr sein. „Dann rückte alles, was er erzählte, sofort in weite Ferne, und Ludwig gab sich wieder der falschen Sicherheit hin, dass es ihn nicht betraf, so weit weg, wie es war, und so unwirklich, auf einen finsteren, barbarischen Kontinent namens Europa, den er wie für immer hinter sich gelassen hatte.”

8,-/6,-/4,-

„Man sollte so leben, dass man es danach erzählen kann, und ich habe meine Zweifel,
ob du es dann guten Gewissens gekonnt hättest.”

Spätestens seit seinen Romanen „Die englischen Jahre” und „Das Handwerk des Tötens” zählt der in Hamburg lebende Norbert Gstrein zu den wichtigsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sein neues Buch, das etliche thematische Fäden früherer Werke aufgreift, zeigt, warum: Die 50-jährige Marija beschließt, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie verlässt Wien (und ihren Ehemann, einen meinungsfreudigen Journalisten), um den Sommer in ihrer alten Heimat, in Zagreb, zu verbringen, obwohl auch diese Region mittlerweile vom Krieg erschüttert wird. Als sie sich auf eine Affäre mit einem jungen Soldaten einlässt, erhält sie eine Nachricht von ihrem verschollenen Vater. Dieser, ein Fallschirmjäger, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die argentinische Ferne entflohen war, sieht nun die Chance seiner Rückkehr gekommen – voller Hoffnung, dass die Balkanunruhen den kommunistischen Spuk endgültig vertreiben und ihn und seine alten Mitstreiter zurück an die Macht schwemmen werden. Assistiert von Ludwig, einem Mann, der zufällig in die Dienste des Alten tritt und sich sofort mit dessen junger Frau Claudia einlässt, bereitet er seinen Aufbruch aus Buenos Aires vor … und das Wiedersehen mit seiner Tochter.

Gstreins Roman „Die Winter im Süden” (Carl Hanser Verlag) verschränkt auf kunstvoll-spannende Weise zwei Lebensläufe, die eindringlich spiegeln, wie verworren und verhängnisvoll das Weltgeschehen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf jeden Einzelnen übergreift. Politisches und Privates bilden – ein seltener Fall in der Literatur – in diesem Buch keine Gegensätze, können in diesen Zeiten keine Gegensätze mehr sein. „Dann rückte alles, was er erzählte, sofort in weite Ferne, und Ludwig gab sich wieder der falschen Sicherheit hin, dass es ihn nicht betraf, so weit weg, wie es war, und so unwirklich, auf einen finsteren, barbarischen Kontinent namens Europa, den er wie für immer hinter sich gelassen hatte.”

Kulturpartner NDR Kultur