Di 22.11.05
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
6,50/4,-/3,-

Nuruddin Farah

liest aus seinem neuen Roman “Links” Ilija Trojanow liest den deutschen Text, übersetzt und moderiert

“Durch mich gelangt man zu der Stadt der Schmerzen, / Durch mich zu wandellosen Bitternissen, /
Durch mich erreicht man die verlornen Herzen.” Dante, “Hölle”

Einen Gesang aus der “Hölle” der “Göttlichen Komödie” Dantes stellt Nuruddin Farah seinem Roman “Links” vorweg, und in der Tat ist Mogadischu, wohin Farahs Held Jeebleh nach 20 Jahren im New Yorker Exil zurückkehrt, eine Art Hölle. Noch auf dem Flugplatz wird ein Zehnjähriger vor seinen Augen abgeknallt; es herrschen Gewalt und Korruption. Wer Mittel und Wege hatte, ist längst im Exil. In der “Stadt des Todes” lauert hinter jedem Lächeln das entsicherte Maschinengewehr, im Bürgerkrieg gibt es nur “gute Böse oder schlechte Böse”. Jeebleh kam, um das Grab seiner Mutter zu besuchen und mit ihrem Andenken Frieden zu schließen. In der Heimat gerät der mit einer Amerikanerin verheiratete Professor jedoch rasant zwischen die Fronten der rivalisierenden Clans und erkennt, dass die “ganze Nation in Geiselhaft genommen” wurde und er kein Außenstehender bleiben kann: Die junge Nichte von Jeeblehs Freund Bile, Raasta, ist entführt worden. Raasta, die “Beschützte”, die mit zwei Jahren mehrere Sprachen sprach und für beide Seiten als Symbol des Friedens gilt, wird vermutlich von Biles Halbbruder Caloosha, einem widerwärtigen Kriegsgewinnler, versteckt gehalten. Als Jeebleh sich auf die Suche nach ihr macht, wird diese Odyssee durch das verwüstete Somalia immer mehr zu einer Reise zu sich selbst. Die Umstände zwingen Jeebleh, sich zu entscheiden: “Was wollte er lieber sein, einer, der um der Gerechtigkeit willen tötet, oder jemand, der hilflos zusieht, unfähig, etwas zu tun?”

Nuruddin Farah, der weltweit mehrfach preisgekrönte Autor aus Somalia, der auf Englisch schreibt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein “Land am Leben zu erhalten”, indem er darüber schreibt. Seit 1976 lebt Farah, der vom Regime Siad Barre in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, im Exil – derzeit in Kapstadt. Im Literaturhaus stellt er seinen glänzend erzählten Roman im Gespräch mit dem Publizisten Ilija Trojanow vor.

6,50/4,-/3,-

“Durch mich gelangt man zu der Stadt der Schmerzen, / Durch mich zu wandellosen Bitternissen, /
Durch mich erreicht man die verlornen Herzen.” Dante, “Hölle”

Einen Gesang aus der “Hölle” der “Göttlichen Komödie” Dantes stellt Nuruddin Farah seinem Roman “Links” vorweg, und in der Tat ist Mogadischu, wohin Farahs Held Jeebleh nach 20 Jahren im New Yorker Exil zurückkehrt, eine Art Hölle. Noch auf dem Flugplatz wird ein Zehnjähriger vor seinen Augen abgeknallt; es herrschen Gewalt und Korruption. Wer Mittel und Wege hatte, ist längst im Exil. In der “Stadt des Todes” lauert hinter jedem Lächeln das entsicherte Maschinengewehr, im Bürgerkrieg gibt es nur “gute Böse oder schlechte Böse”. Jeebleh kam, um das Grab seiner Mutter zu besuchen und mit ihrem Andenken Frieden zu schließen. In der Heimat gerät der mit einer Amerikanerin verheiratete Professor jedoch rasant zwischen die Fronten der rivalisierenden Clans und erkennt, dass die “ganze Nation in Geiselhaft genommen” wurde und er kein Außenstehender bleiben kann: Die junge Nichte von Jeeblehs Freund Bile, Raasta, ist entführt worden. Raasta, die “Beschützte”, die mit zwei Jahren mehrere Sprachen sprach und für beide Seiten als Symbol des Friedens gilt, wird vermutlich von Biles Halbbruder Caloosha, einem widerwärtigen Kriegsgewinnler, versteckt gehalten. Als Jeebleh sich auf die Suche nach ihr macht, wird diese Odyssee durch das verwüstete Somalia immer mehr zu einer Reise zu sich selbst. Die Umstände zwingen Jeebleh, sich zu entscheiden: “Was wollte er lieber sein, einer, der um der Gerechtigkeit willen tötet, oder jemand, der hilflos zusieht, unfähig, etwas zu tun?”

Nuruddin Farah, der weltweit mehrfach preisgekrönte Autor aus Somalia, der auf Englisch schreibt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein “Land am Leben zu erhalten”, indem er darüber schreibt. Seit 1976 lebt Farah, der vom Regime Siad Barre in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, im Exil – derzeit in Kapstadt. Im Literaturhaus stellt er seinen glänzend erzählten Roman im Gespräch mit dem Publizisten Ilija Trojanow vor.