peter buwalda
Manche trauen sich etwas. Manche schreiben Erstlinge, die sich nicht mit kleinteiliger Nabelschau oder erotischen Bekenntnissen zufriedengeben. Manche gehen aufs Ganze – so wie der 1971 in Brüssel geborene Niederländer Peter Buwalda, der mit seinem Debütroman „Bonita Avenue” (Rowohlt; Übersetzung: Gregor Seferens) in seiner Heimat einen sensationellen, mit mehreren Preisen gewürdigten Erfolg feierte und enthusiasmierte Kritiker gleich an Philip Roth oder Jonathan Franzen denken ließ.
Und in der Tat: Dieser Roman inszeniert ein Familiendrama, das Desaster und Debakel aneinanderreiht, wie sie selbst in der katastrophenerprobten modernen Literatur nicht oft in solcher Ballung vorkommen. Von Kindheitsrückblicken abgesehen, erstreckt sich „Bonita Avenue” von den Siebzigerjahren bis ins Jahr 2009 und erzählt die Geschichte der Familie Sigerius aus Enschede, die am Ende in ihre Einzelteile zerfällt. Siem Sigerius heißt der vitale Clanhäuptling, der, nachdem er anfangs als Judoka auf den Spuren der niederländischen Olympiahelden Geesink und Ruska wandelte, als Mathematiker brilliert, zum Universitätsrektor aufsteigt und es bis zum Wissenschaftsminister bringt. In zweiter Ehe ist er mit der Möbelbauerin Tineke verheiratet, deren beiden Kinder, die Mädchen Joni und Janis, er wie seine eigenen behandelt. Doch die Bilderbuchfamilie existiert nur in der Vergangenheit, damals als sich die frisch Verheirateten nach Kalifornien aufmachten, genauer: nach Oakland in die Bonita Avenue, wo man die „beste, glücklichste und sorgenfreiste Zeit” verlebte. Als Siems Sohn aus erster Ehe aus dem Gefängnis entlassen wird und Siem durch Zufall erfährt, woher seine Tochter ihren plötzlichen Reichtum bezieht, überschlagen sich die Ereignisse. „Das Metapherntreibhaus des Romanstils versetzt den Leser in eine süchtig machende Sprachtrance. Man reibt sich alle fünfzig Seiten die Augen. Das hier soll ein Debütant geschrieben haben?”, so „Die Zeit”.
Manche trauen sich etwas. Manche schreiben Erstlinge, die sich nicht mit kleinteiliger Nabelschau oder erotischen Bekenntnissen zufriedengeben. Manche gehen aufs Ganze – so wie der 1971 in Brüssel geborene Niederländer Peter Buwalda, der mit seinem Debütroman „Bonita Avenue” (Rowohlt; Übersetzung: Gregor Seferens) in seiner Heimat einen sensationellen, mit mehreren Preisen gewürdigten Erfolg feierte und enthusiasmierte Kritiker gleich an Philip Roth oder Jonathan Franzen denken ließ.
Und in der Tat: Dieser Roman inszeniert ein Familiendrama, das Desaster und Debakel aneinanderreiht, wie sie selbst in der katastrophenerprobten modernen Literatur nicht oft in solcher Ballung vorkommen. Von Kindheitsrückblicken abgesehen, erstreckt sich „Bonita Avenue” von den Siebzigerjahren bis ins Jahr 2009 und erzählt die Geschichte der Familie Sigerius aus Enschede, die am Ende in ihre Einzelteile zerfällt. Siem Sigerius heißt der vitale Clanhäuptling, der, nachdem er anfangs als Judoka auf den Spuren der niederländischen Olympiahelden Geesink und Ruska wandelte, als Mathematiker brilliert, zum Universitätsrektor aufsteigt und es bis zum Wissenschaftsminister bringt. In zweiter Ehe ist er mit der Möbelbauerin Tineke verheiratet, deren beiden Kinder, die Mädchen Joni und Janis, er wie seine eigenen behandelt. Doch die Bilderbuchfamilie existiert nur in der Vergangenheit, damals als sich die frisch Verheirateten nach Kalifornien aufmachten, genauer: nach Oakland in die Bonita Avenue, wo man die „beste, glücklichste und sorgenfreiste Zeit” verlebte. Als Siems Sohn aus erster Ehe aus dem Gefängnis entlassen wird und Siem durch Zufall erfährt, woher seine Tochter ihren plötzlichen Reichtum bezieht, überschlagen sich die Ereignisse. „Das Metapherntreibhaus des Romanstils versetzt den Leser in eine süchtig machende Sprachtrance. Man reibt sich alle fünfzig Seiten die Augen. Das hier soll ein Debütant geschrieben haben?”, so „Die Zeit”.