PHILOSOPHISCHES CAFÉ
Was ist das nur für ein Lachen, in das dieser Anders Breivik ausbricht, nachdem er einer 14-Jährigen aus einem halben Meter Entfernung in den Kopf geschossen hat? Und dieses Grinsen, mit dem er vor das Gericht tritt. Was lacht der Henker aus dem IS, der seinen Triumph ins Internet postet? Und die Roten Khmer in Kambodscha, die Kindersoldaten und die Hutu-Milizen in Afrika, die Attentäter von Paris.
Klaus Theweleit folgt seit seinem zweibändigen Werk »Männerphantasien« beharrlich den Spuren der »nicht zu Ende Geborenen«, dieser Heillosen und Fragmentierten, die sich als Heiler und Weltenretter selber beleben, wenn sie ihre Opfer vernichten. Beim Töten brechen sie in »Torjubelgelächter« aus. Sie suchen einen »Selbstgenuss in der Tat« und finden ihre »Selbstverlebendigung im Akt der Gewalt«. Sie fühlen sich ganz, »wenn andere zerstückelt sind.« Immer wieder müssen sie anderen Schmerzen bereiten, um sich selbst zu spüren. Wiederholungszwänge der nicht gelungenen sozialen Geburt.
Klaus Theweleit hat auch im »Buch der Könige« und in »Pocahontas« die Dramen und Tragödien der sozialen Geburt untersucht. In seinem neuen Buch »Das Lachen der Täter: Breivik u.a.« (Residenz) ist er keineswegs am Ziel. Aber nur an Antworten, die keine letzten sind, lässt sich anknüpfen: »Die zivilere Form des ›SichTotlachens‹ als Abfuhrvorgang psychischer Spannungen steht nicht zur Verfügung. Die ›Verstockten‹ lachen nicht sich, sie lachen andere tot.«
Gastgeber: Reinhard Kahl
Datum: Dienstag, 14.7.2015 Zeit: 19.00 Uhr Eintritt: € 10,– / 6,– Ort: Literaturhaus, Großer Saal
Was ist das nur für ein Lachen, in das dieser Anders Breivik ausbricht, nachdem er einer 14-Jährigen aus einem halben Meter Entfernung in den Kopf geschossen hat? Und dieses Grinsen, mit dem er vor das Gericht tritt. Was lacht der Henker aus dem IS, der seinen Triumph ins Internet postet? Und die Roten Khmer in Kambodscha, die Kindersoldaten und die Hutu-Milizen in Afrika, die Attentäter von Paris.
Klaus Theweleit folgt seit seinem zweibändigen Werk »Männerphantasien« beharrlich den Spuren der »nicht zu Ende Geborenen«, dieser Heillosen und Fragmentierten, die sich als Heiler und Weltenretter selber beleben, wenn sie ihre Opfer vernichten. Beim Töten brechen sie in »Torjubelgelächter« aus. Sie suchen einen »Selbstgenuss in der Tat« und finden ihre »Selbstverlebendigung im Akt der Gewalt«. Sie fühlen sich ganz, »wenn andere zerstückelt sind.« Immer wieder müssen sie anderen Schmerzen bereiten, um sich selbst zu spüren. Wiederholungszwänge der nicht gelungenen sozialen Geburt.
Klaus Theweleit hat auch im »Buch der Könige« und in »Pocahontas« die Dramen und Tragödien der sozialen Geburt untersucht. In seinem neuen Buch »Das Lachen der Täter: Breivik u.a.« (Residenz) ist er keineswegs am Ziel. Aber nur an Antworten, die keine letzten sind, lässt sich anknüpfen: »Die zivilere Form des ›SichTotlachens‹ als Abfuhrvorgang psychischer Spannungen steht nicht zur Verfügung. Die ›Verstockten‹ lachen nicht sich, sie lachen andere tot.«
Gastgeber: Reinhard Kahl
Datum: Dienstag, 14.7.2015 Zeit: 19.00 Uhr Eintritt: € 10,– / 6,– Ort: Literaturhaus, Großer Saal