Do 27.11.08
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

philosophisches café: heinz bude

Thema: Die Ausgeschlossenen und die Eingeschlossenen Gast: Heinz Bude Reinhard Kahl moderiert

Gegensätze und Unterschiede der Gesellschaft verlaufen nicht mehr überwiegend zwischen Unten und Oben. Immer bedeutender werden neue Grenzen zwischen Innen und Außen. Der Soziologe Heinz Bude analysiert diese Bruchlinien. Sie verlaufen weniger geordnet und brechen viel überraschender auf als die zwischen Klassen, Schichten und Milieus. Die alten Unterschiede und Widersprüche der Gesellschaft ließen den Menschen in den verschiedenen sozialen Provinzen zumindest ein Versprechen von Zugehörigkeit und einer gewissen Heimat. Immer häufiger trifft es heute Menschen ohne einen Rest von Bindungen, hoch individualisierte, oftmals in sich eingeschlossene, „neue Ausgeschlossene”. Aus der Welt fallen können ungelernte Aushilfskräfte ebenso wie hoch qualifizierte Wissenschaftler, von Investmentbankern ganz zu schweigen. In seinem neuen Buch „Die Ausgeschlossenen” fragt Bude, ob dieses „das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft” ist.

Heinz Bude lehrt an der Universität Kassel und leitet eine Abteilung im Hamburger Institut für Sozialforschung. Zu seiner Arbeit gehörten Studien über Lebensläufe und über die Prägungen verschiedener Generationen. Er untersucht nun, was aus der Gesellschaft angesichts der neuen Spaltungen wird. Er stellt diese Frage nicht mit der kühlen Objektivität eines soziologischen Ingenieurswissenschaftlers, sondern mit philosophischer Passion. Es ist am Ende die Frage: Wie wollen wir leben? „Es geht darum, aus persönlichen Problemen öffentliche Frage zu machen.” Diesen Versuch nennt Bude „öffentliche Soziologie”. Sie bringt ihr Wissen in offene Diskurse. „Sie erregt Aufmerksamkeit, wenn sie zeigen kann, dass die Dinge anders laufen, als man erwarten würde, und wie es geht, dass es so kommt, wie es niemand will. Nur dann begreift man wirklich, dass das Ganze auch anders sein könnte.” „Die Ausgeschlossenen – Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft” ist im Carl Hanser Verlag erschienen.

8,-/6,-/4,-

Gegensätze und Unterschiede der Gesellschaft verlaufen nicht mehr überwiegend zwischen Unten und Oben. Immer bedeutender werden neue Grenzen zwischen Innen und Außen. Der Soziologe Heinz Bude analysiert diese Bruchlinien. Sie verlaufen weniger geordnet und brechen viel überraschender auf als die zwischen Klassen, Schichten und Milieus. Die alten Unterschiede und Widersprüche der Gesellschaft ließen den Menschen in den verschiedenen sozialen Provinzen zumindest ein Versprechen von Zugehörigkeit und einer gewissen Heimat. Immer häufiger trifft es heute Menschen ohne einen Rest von Bindungen, hoch individualisierte, oftmals in sich eingeschlossene, „neue Ausgeschlossene”. Aus der Welt fallen können ungelernte Aushilfskräfte ebenso wie hoch qualifizierte Wissenschaftler, von Investmentbankern ganz zu schweigen. In seinem neuen Buch „Die Ausgeschlossenen” fragt Bude, ob dieses „das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft” ist.

Heinz Bude lehrt an der Universität Kassel und leitet eine Abteilung im Hamburger Institut für Sozialforschung. Zu seiner Arbeit gehörten Studien über Lebensläufe und über die Prägungen verschiedener Generationen. Er untersucht nun, was aus der Gesellschaft angesichts der neuen Spaltungen wird. Er stellt diese Frage nicht mit der kühlen Objektivität eines soziologischen Ingenieurswissenschaftlers, sondern mit philosophischer Passion. Es ist am Ende die Frage: Wie wollen wir leben? „Es geht darum, aus persönlichen Problemen öffentliche Frage zu machen.” Diesen Versuch nennt Bude „öffentliche Soziologie”. Sie bringt ihr Wissen in offene Diskurse. „Sie erregt Aufmerksamkeit, wenn sie zeigen kann, dass die Dinge anders laufen, als man erwarten würde, und wie es geht, dass es so kommt, wie es niemand will. Nur dann begreift man wirklich, dass das Ganze auch anders sein könnte.” „Die Ausgeschlossenen – Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft” ist im Carl Hanser Verlag erschienen.