Di 29.11.05
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
6,50/4,-/3,-

Philosophisches Café mit Annemarie Pieper

Thema: Glück, Geschmack und selber denken Gast: Annemarie Pieper, Reinhard Kahl moderiert

“Die Bildung des Geschmacksvermögens ist die ursprünglichste Art, Unterschiede schätzen zu lernen und nicht vorschnell in einem Einheitsbrei zum Verschwinden zu bringen.” Annemarie Pieper

Das Ziel aller Wünsche und Handlungen ist etwas, dessen sich Menschen nie sicher sein können: Glück. Wenn wir es haben und erst recht, wenn wir glücklich sind, ist es kein Thema. Wird Glück zum Thema gemacht, verdirbt einen häufig zu viel geistiger Süßstoff das Denken. Lässt sich das Glück überhaupt auf einen rationalen Nenner bringen? Die Philosophie hat eine lange Geschichte mit diesem Begriff. Annemarie Pieper hat sie erkundet. Allerdings nicht als teilnahmslose Beobachterin, sondern weil es ihr immer auch um Lebenskunst geht. Sie erinnert an Immanuel Kant. Der sah eine Verbindung zwischen den lateinischen Wörtern ‘sapere’ (schmecken) und ‘sapientia’ (Weisheit). Dieser Spur folgt sie und macht Appetit auf die Weisheit, die die Tradition bietet, ohne dabei auf den eigenen Geschmack zu verzichten. Es bleibt immer eine Differenz. Ohne die Fähigkeit zu unterscheiden und ohne die Lust und den Mut selber zu denken, würde die beste Tradition zu taubem Ideengestein. Denken ist eben ein Gespräch, auch das “zwischen mir und mir selbst” (Platon). Kein Zufall, dass sich die Athener Philosophen zum Gastmahl trafen. Der höchst individuelle Genuss wird gesteigert und vermehrt, wenn man ihn mit anderen teilt. Wenn diese Lust am Unterscheiden gelingt, ist das Glück schon etwas näher.

Annemarie Pieper war bis zu ihrer Emeritierung Professorin für Philosophie an der Universität Basel. Sie hat über Ethik, klassische Existenzphilosophie und modernen Existenzialismus gearbeitet. Sie bemüht sich verständlich zu schreiben, zum Beispiel in “Selber denken. Anstiftung zum Philosophieren” oder “Glückssache. Die Kunst, gut zu leben”.

6,50/4,-/3,-

“Die Bildung des Geschmacksvermögens ist die ursprünglichste Art, Unterschiede schätzen zu lernen und nicht vorschnell in einem Einheitsbrei zum Verschwinden zu bringen.” Annemarie Pieper

Das Ziel aller Wünsche und Handlungen ist etwas, dessen sich Menschen nie sicher sein können: Glück. Wenn wir es haben und erst recht, wenn wir glücklich sind, ist es kein Thema. Wird Glück zum Thema gemacht, verdirbt einen häufig zu viel geistiger Süßstoff das Denken. Lässt sich das Glück überhaupt auf einen rationalen Nenner bringen? Die Philosophie hat eine lange Geschichte mit diesem Begriff. Annemarie Pieper hat sie erkundet. Allerdings nicht als teilnahmslose Beobachterin, sondern weil es ihr immer auch um Lebenskunst geht. Sie erinnert an Immanuel Kant. Der sah eine Verbindung zwischen den lateinischen Wörtern ‘sapere’ (schmecken) und ‘sapientia’ (Weisheit). Dieser Spur folgt sie und macht Appetit auf die Weisheit, die die Tradition bietet, ohne dabei auf den eigenen Geschmack zu verzichten. Es bleibt immer eine Differenz. Ohne die Fähigkeit zu unterscheiden und ohne die Lust und den Mut selber zu denken, würde die beste Tradition zu taubem Ideengestein. Denken ist eben ein Gespräch, auch das “zwischen mir und mir selbst” (Platon). Kein Zufall, dass sich die Athener Philosophen zum Gastmahl trafen. Der höchst individuelle Genuss wird gesteigert und vermehrt, wenn man ihn mit anderen teilt. Wenn diese Lust am Unterscheiden gelingt, ist das Glück schon etwas näher.

Annemarie Pieper war bis zu ihrer Emeritierung Professorin für Philosophie an der Universität Basel. Sie hat über Ethik, klassische Existenzphilosophie und modernen Existenzialismus gearbeitet. Sie bemüht sich verständlich zu schreiben, zum Beispiel in “Selber denken. Anstiftung zum Philosophieren” oder “Glückssache. Die Kunst, gut zu leben”.