Do 17.4.08
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

philosophisches café mit harald welzer

Thema: Kimakriege Reinhard Kahl moderiert

„… dass einer im Jahr 2008 lebenden 40-jährigen Person eine Verantwortung für ein Problem zugeschoben wird, dessen Verursachung vor seiner Geburt und dessen Lösung nach seinem Tod lokalisiert ist.”

Was haben Politik und Wetter miteinander zu tun? Nichts, durften bisherige Generationen meinen. Aber die Folgen der Folgen des veränderten Klimas, so zeigt Harald Welzer in seinem neuen Buch „Klimakriege”, führen zu Gewalt und in noch ganz andere Katastrophen als ökologische Katastrophen sind allerdings nicht seine einzige Option. Mehr noch als die wirtschaftliche Globalisierung macht das Klima, wenn es in Turbulenzen gerät, für jeden erfahrbar: „Die Erde ist eine Insel.” Ihre Gleichgewichtsverhältnisse haben begrenztes Spiel. Könnte Klimapolitik ein Paradigma werden, das nicht nur für stoffliche, sondern auch für soziale und kulturelle Emissionen gilt? Wie kann angesichts langer, nicht linearer Wirkungsketten die individuell zurechenbare Verantwortung in eine erweiterte Haltung von Verantwortlichkeit übergehen?

Harald Welzer ist Direktor am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Uni Witten-Herdecke. Er ist durch Studien zum kollektiven Gedächtnis hervorgetreten. Darin hat er gezeigt, wie Täter in der Nazizeit ihr Handeln interpretieren und wie nächste Generationen ihre Erinnerung konstruieren. Angesichts erwarteter ökologischer Verwerfungen fragt er, wie katastrophale Folgen für die menschliche Welt verhindert werden können. Stecken in den meteorologischen Mutationen Chancen für eine nicht nur ökologische Weltklimapolitik? Veränderungen des Klimas sind ein enormer Mutationsherd für das alltägliche Leben und die politischen Ordnung. Welche Haltung und welches Denken bereiten darauf vor? Bisherige Muster kurzfristiger Reaktionen versagen und auch mittelfristige politische Planung dürfte nicht ausreichen. Woher soll der lange Atem kommen? „Da das Klima träge ist, ist sein Wandel vorerst nicht zu beeinflussen; was man tun könnte, wenn etwas getan würde, hätte auf Jahrzehnte kein sichtbares Resultat.” Welzers Buch „Klimakriege“ erscheint bei S. Fischer.

8,-/6,-/4,-

„… dass einer im Jahr 2008 lebenden 40-jährigen Person eine Verantwortung für ein Problem zugeschoben wird, dessen Verursachung vor seiner Geburt und dessen Lösung nach seinem Tod lokalisiert ist.”

Was haben Politik und Wetter miteinander zu tun? Nichts, durften bisherige Generationen meinen. Aber die Folgen der Folgen des veränderten Klimas, so zeigt Harald Welzer in seinem neuen Buch „Klimakriege”, führen zu Gewalt und in noch ganz andere Katastrophen als ökologische Katastrophen sind allerdings nicht seine einzige Option. Mehr noch als die wirtschaftliche Globalisierung macht das Klima, wenn es in Turbulenzen gerät, für jeden erfahrbar: „Die Erde ist eine Insel.” Ihre Gleichgewichtsverhältnisse haben begrenztes Spiel. Könnte Klimapolitik ein Paradigma werden, das nicht nur für stoffliche, sondern auch für soziale und kulturelle Emissionen gilt? Wie kann angesichts langer, nicht linearer Wirkungsketten die individuell zurechenbare Verantwortung in eine erweiterte Haltung von Verantwortlichkeit übergehen?

Harald Welzer ist Direktor am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Uni Witten-Herdecke. Er ist durch Studien zum kollektiven Gedächtnis hervorgetreten. Darin hat er gezeigt, wie Täter in der Nazizeit ihr Handeln interpretieren und wie nächste Generationen ihre Erinnerung konstruieren. Angesichts erwarteter ökologischer Verwerfungen fragt er, wie katastrophale Folgen für die menschliche Welt verhindert werden können. Stecken in den meteorologischen Mutationen Chancen für eine nicht nur ökologische Weltklimapolitik? Veränderungen des Klimas sind ein enormer Mutationsherd für das alltägliche Leben und die politischen Ordnung. Welche Haltung und welches Denken bereiten darauf vor? Bisherige Muster kurzfristiger Reaktionen versagen und auch mittelfristige politische Planung dürfte nicht ausreichen. Woher soll der lange Atem kommen? „Da das Klima träge ist, ist sein Wandel vorerst nicht zu beeinflussen; was man tun könnte, wenn etwas getan würde, hätte auf Jahrzehnte kein sichtbares Resultat.” Welzers Buch „Klimakriege“ erscheint bei S. Fischer.