Philosophisches Café mit Manfred Geier
“Doch unermessliches Lachen erscholl den seligen Göttern.” Homer
“Der Philosoph platonischen Typs lacht nicht. Es ihm wirklich alles ernst.” Manfred Geier
Irgendwann muss den Philosophen das Lachen vergangen sein. Wodurch nur? Es ist zumindest dem Mainstream des großen Denkens geradezu verdächtig. Statt über die menschlichen Ungereimtheiten zu lachen, fand man diese – und häufig auch die Menschen selbst – eher lächerlich. Es gibt auch eine andere, allerdings schwächere Tradition. Neben dem Liebhaber der Weisheit (Philosophos) hatte auch der Liebhaber des Lachens (Philogelos) seinen Patz. Bei Demokrit ging beides noch zusammen. Man nannte ihn den lachenden Philosophen. Er fand, dass Menschen “zugleich des Lachens fähige und lächerliche Wesen sind.” Ihm war die Seelenheiterkeit so wichtig wie die Wahrheit. Warum wurde diese Balance unter Philosophen so selten? Ist dieser Mangel der Philosophen gar, wie Hannah Arendt einmal meinte, eine Männerkrankheit? Der Schriftsteller und Philosoph Manfred Geier hat über diese Fragen nachgedacht, über seine Zunft ordentlich gelacht und ein Buch geschrieben, das im März bei Rowohlt erscheint: “Worüber kluge Menschen lachen – Kleine Philosophie des Humors”. Geier wird auf seiner Spurensuche bei Karl Valentin und Sigmund Freud ebenso fündig wie bei Immanuel Kant. Und wenn er schließlich das Lachen auch für Philosophen rehabilitiert, dann blickt er damit auf eine Epoche zurück, aus der es, auch wenn sie vielleicht zu Ende geht, viel zu retten gibt, selbst dann, wenn man nun zuweilen wirklich über sie lachen muss.
Der Linguist, Literaturwissenschaftler und Philosoph Manfred Geier hat zuletzt eine Heidegger-Biographie geschrieben und davor das hoch gelobte und viel gelesene Buch “Kants Welt”. Er gehört zu der noch nicht ganz mehrheitsfähigen Philosophenfraktion, die so gut formulieren wie denken kann. Mit anderen Worten: Philosophieren ist, wenn man trotzdem lacht.
“Doch unermessliches Lachen erscholl den seligen Göttern.” Homer
“Der Philosoph platonischen Typs lacht nicht. Es ihm wirklich alles ernst.” Manfred Geier
Irgendwann muss den Philosophen das Lachen vergangen sein. Wodurch nur? Es ist zumindest dem Mainstream des großen Denkens geradezu verdächtig. Statt über die menschlichen Ungereimtheiten zu lachen, fand man diese – und häufig auch die Menschen selbst – eher lächerlich. Es gibt auch eine andere, allerdings schwächere Tradition. Neben dem Liebhaber der Weisheit (Philosophos) hatte auch der Liebhaber des Lachens (Philogelos) seinen Patz. Bei Demokrit ging beides noch zusammen. Man nannte ihn den lachenden Philosophen. Er fand, dass Menschen “zugleich des Lachens fähige und lächerliche Wesen sind.” Ihm war die Seelenheiterkeit so wichtig wie die Wahrheit. Warum wurde diese Balance unter Philosophen so selten? Ist dieser Mangel der Philosophen gar, wie Hannah Arendt einmal meinte, eine Männerkrankheit? Der Schriftsteller und Philosoph Manfred Geier hat über diese Fragen nachgedacht, über seine Zunft ordentlich gelacht und ein Buch geschrieben, das im März bei Rowohlt erscheint: “Worüber kluge Menschen lachen – Kleine Philosophie des Humors”. Geier wird auf seiner Spurensuche bei Karl Valentin und Sigmund Freud ebenso fündig wie bei Immanuel Kant. Und wenn er schließlich das Lachen auch für Philosophen rehabilitiert, dann blickt er damit auf eine Epoche zurück, aus der es, auch wenn sie vielleicht zu Ende geht, viel zu retten gibt, selbst dann, wenn man nun zuweilen wirklich über sie lachen muss.
Der Linguist, Literaturwissenschaftler und Philosoph Manfred Geier hat zuletzt eine Heidegger-Biographie geschrieben und davor das hoch gelobte und viel gelesene Buch “Kants Welt”. Er gehört zu der noch nicht ganz mehrheitsfähigen Philosophenfraktion, die so gut formulieren wie denken kann. Mit anderen Worten: Philosophieren ist, wenn man trotzdem lacht.