Di 24.5.05
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

Philosophisches Café mit Peter Sloterdijk

Thema: Eine andere Geschichte der Globalisierung Gast: Peter Sloterdijk, Reinhard Kahl moderiert

„Die Philosophie ist ihr Ort in Gedanken gefasst.“

Peter Sloterdijk, der Eigensinnige und Umstrittene, wagt es noch einmal, eine „große Geschichte“ zu erzählen, die der Globalisierung. Das allein bedeutet schon ein Ausscheren aus der Theoriezunft, die sich mit Schmerzen von jenen „großen Geschichten“ verabschiedet hat. Alle Utopien hätten sich doch an der Wirklichkeit blamiert. Aber sind große Entwürfe nicht so unverzichtbar wie die Scheinwerfer am Auto, weil sie Welt erst sichtbar machen?

Sloterdijk erzählt von der Globalisierung allerdings eine andere Version, als wir sie von der Weltbank oder von Attac kennen. Es geht um Aufbruch und Hemmungen, um Unternehmer und um Kooperation. „Entgegen ihrer Selbstreklame ist Globalisierung kein Beschleunigungs-, sondern ein Verdichtungsvorgang.“ Allerdings kann niemand von Globalisierung sprechen, der vom Kapitalismus schweigt. „Die Haupttatsache der Neuzeit ist nicht, dass die Erde um die Sonne, sondern dass das Geld um die Erde läuft.“ Sloterdijks in diesem Frühjahr erschienenes Buch heißt denn auch „Im Weltinnenraum des Kapitals – Für eine philosophische Theorie der Globalisierung.“ Die Völker würden zu „Investitionskollektiven“. Aber soll dies das vielfach verkündete Ende der Geschichte sein? Bevor der Blick nach vorne gewandt wird, arbeitet der Theoretiker am Bau seiner „lichtstarken Optik“, die er zunächst auf die Vergangenheit richtet. Im Verlauf der Globalisierung erscheint die Welt mehr und mehr als gemeinsamer Raum. Diese Sicht hat Peter Sloterdijk in seinem +dreibändigen „Sphären“-Projekt vorbereitet. Er hat dabei den Vorrang des Atmosphärischen vor aller Substanz heraus gearbeitet. Manchem Leser war das etwas zu feinstofflich. Nun kristallisieren sich aus dem Sphärengemisch bei Sloterdijk neue, harte Argumente heraus. Es scheint, als erkenne der Seher aus Karlsruhe wieder mal als einer der ersten, dass Politik in der Luft liegt. Schon vor einigen Jahren schrieb er: „Die Philosophen haben bisher die Welt nur verschieden umkreist, es kommt drauf an, auf ihr zu landen“.

8,-/6,-/4,-

„Die Philosophie ist ihr Ort in Gedanken gefasst.“

Peter Sloterdijk, der Eigensinnige und Umstrittene, wagt es noch einmal, eine „große Geschichte“ zu erzählen, die der Globalisierung. Das allein bedeutet schon ein Ausscheren aus der Theoriezunft, die sich mit Schmerzen von jenen „großen Geschichten“ verabschiedet hat. Alle Utopien hätten sich doch an der Wirklichkeit blamiert. Aber sind große Entwürfe nicht so unverzichtbar wie die Scheinwerfer am Auto, weil sie Welt erst sichtbar machen?

Sloterdijk erzählt von der Globalisierung allerdings eine andere Version, als wir sie von der Weltbank oder von Attac kennen. Es geht um Aufbruch und Hemmungen, um Unternehmer und um Kooperation. „Entgegen ihrer Selbstreklame ist Globalisierung kein Beschleunigungs-, sondern ein Verdichtungsvorgang.“ Allerdings kann niemand von Globalisierung sprechen, der vom Kapitalismus schweigt. „Die Haupttatsache der Neuzeit ist nicht, dass die Erde um die Sonne, sondern dass das Geld um die Erde läuft.“ Sloterdijks in diesem Frühjahr erschienenes Buch heißt denn auch „Im Weltinnenraum des Kapitals – Für eine philosophische Theorie der Globalisierung.“ Die Völker würden zu „Investitionskollektiven“. Aber soll dies das vielfach verkündete Ende der Geschichte sein? Bevor der Blick nach vorne gewandt wird, arbeitet der Theoretiker am Bau seiner „lichtstarken Optik“, die er zunächst auf die Vergangenheit richtet. Im Verlauf der Globalisierung erscheint die Welt mehr und mehr als gemeinsamer Raum. Diese Sicht hat Peter Sloterdijk in seinem +dreibändigen „Sphären“-Projekt vorbereitet. Er hat dabei den Vorrang des Atmosphärischen vor aller Substanz heraus gearbeitet. Manchem Leser war das etwas zu feinstofflich. Nun kristallisieren sich aus dem Sphärengemisch bei Sloterdijk neue, harte Argumente heraus. Es scheint, als erkenne der Seher aus Karlsruhe wieder mal als einer der ersten, dass Politik in der Luft liegt. Schon vor einigen Jahren schrieb er: „Die Philosophen haben bisher die Welt nur verschieden umkreist, es kommt drauf an, auf ihr zu landen“.

Medienpartner: NDR Info