philosophisches café mit peter sloterdijk
„Er setzt jeder Debatte ein Ende, indem er sagt, was ist und was sein soll.” Peter Sloterdijk
„Sofern Handeln auf die Pluralität der Menschen angewiesen ist, ist die erste Katastrophe der
abendländischen Philosophie, die schließlich in ihren letzten Denkern sich des Handelns bemächtigen will, dass Einigung prinzipiell unmöglich und Tyrannei prinzipiell notwendig wird.” Hannah Arendt, 1951
Das erste Gebot in unserer Tradition heißt „Habe keine anderen Gott neben mir”. Dieser göttliche Universalismus, sein Eindeutigkeits- und Absolutheitsanspruch hat das Leben, Denken und Fühlen bis tief in den Alltag hinein gefärbt. Entweder – oder. Ich oder Du. Rechthaben. Ein Eifern und der Hang, Unvollkommenes zu verachten und Fehlerhaftes zur verfolgen. Peter Sloterdijk geht in seinem neuesten, eben erschienenen Buch „Gottes Eifer” dieser Spur nach, die aus Ägypten über das Alte und das Neue Testament sowie über das des Mohammed in die aktuellen Fundamentalismen führt – und vielleicht auch über sie hinaus. Die Wahrheitsfähigkeit der von Menschen gemachten Aussagen, so Sloterdijk, ist instabil, weil sie als „Reflexion des Seienden in Anderem die Möglichkeit, falsch zu sein, mit sich bringen”. Das sei eine Mitgift der Freiheit. Was passiert, wenn die „zweiwertige Sprache“ mit dem Medium des einen, alles wissenden Gottes in eine eindeutige, alles andere ausschließende Sprache gebracht werden soll? Ein Weltkrieg!
„Die eifernden Monotheismen (wie zu späterer Zeit die eifernde Aufklärung und der eifernde Szientismus) ziehen ihren Elan aus der phantastischen Vorstellung, es könne gelingen, gegen alle Irrrungen und Wirrungen der kontrovers versprachlichten und multipel verbildlichten Wirklichkeit eine einwertige Ursprache >>wiederherzustellen<<. Sie möchten den Monolog der Dinge, wie sie an sich sind, ... ohne dass auf die Mittelwelt der Sprachen eingegangen werden müsste”, so Peter Sloterdijk in „Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen”, erschienen im Verlag der Weltreligionen.
„Er setzt jeder Debatte ein Ende, indem er sagt, was ist und was sein soll.” Peter Sloterdijk
„Sofern Handeln auf die Pluralität der Menschen angewiesen ist, ist die erste Katastrophe der
abendländischen Philosophie, die schließlich in ihren letzten Denkern sich des Handelns bemächtigen will, dass Einigung prinzipiell unmöglich und Tyrannei prinzipiell notwendig wird.” Hannah Arendt, 1951
Das erste Gebot in unserer Tradition heißt „Habe keine anderen Gott neben mir”. Dieser göttliche Universalismus, sein Eindeutigkeits- und Absolutheitsanspruch hat das Leben, Denken und Fühlen bis tief in den Alltag hinein gefärbt. Entweder – oder. Ich oder Du. Rechthaben. Ein Eifern und der Hang, Unvollkommenes zu verachten und Fehlerhaftes zur verfolgen. Peter Sloterdijk geht in seinem neuesten, eben erschienenen Buch „Gottes Eifer” dieser Spur nach, die aus Ägypten über das Alte und das Neue Testament sowie über das des Mohammed in die aktuellen Fundamentalismen führt – und vielleicht auch über sie hinaus. Die Wahrheitsfähigkeit der von Menschen gemachten Aussagen, so Sloterdijk, ist instabil, weil sie als „Reflexion des Seienden in Anderem die Möglichkeit, falsch zu sein, mit sich bringen”. Das sei eine Mitgift der Freiheit. Was passiert, wenn die „zweiwertige Sprache“ mit dem Medium des einen, alles wissenden Gottes in eine eindeutige, alles andere ausschließende Sprache gebracht werden soll? Ein Weltkrieg!
„Die eifernden Monotheismen (wie zu späterer Zeit die eifernde Aufklärung und der eifernde Szientismus) ziehen ihren Elan aus der phantastischen Vorstellung, es könne gelingen, gegen alle Irrrungen und Wirrungen der kontrovers versprachlichten und multipel verbildlichten Wirklichkeit eine einwertige Ursprache >>wiederherzustellen<<. Sie möchten den Monolog der Dinge, wie sie an sich sind, ... ohne dass auf die Mittelwelt der Sprachen eingegangen werden müsste”, so Peter Sloterdijk in „Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen”, erschienen im Verlag der Weltreligionen.