Do 21.2.08
19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus - Schwanenwik 38 - 22087 Hamburg
10,-/8,-/6,-

philosophisches café mit rüdiger safranski

Thema: Romantik Gast: Rüdiger Safranski Reinhard Kahl moderiert

„Das Ich ist etwas, das sich schlechterdings nicht zum Dinge machen lässt.“ Friedrich Schelling

Eine Definition von Romantik wird man in dem neuen Buch des philosophischen Schriftstellers Rüdiger Safranski nicht finden. Diese Geschichte einer großen Sehnsucht ist eine, die ständig mutiert und deshalb erzählt werden will. Sie hält dem Zeitgenossen noch manchen Spiegel vor. Wie schnell geht es von der Idealisierung zur Verachtung oder gar zur Vernichtung. Eben noch wurde die französische Revolution verklärt und die Poetisierung der ganzen Welt zum Programm gemacht, da konvertieren Romantiker schon zum Katholizismus. Auf den allergrößten Zukunftsoptimismus und Höhenflüge des Ichs folgt die Liebe zum tief verwurzelten Mittelalter. Von der Verklärung des fast göttlichen Schöpfermenschen geht es zur, man kann es nur Romantisierung nennen, des zünftigen Handwerks. Der Aufbruch in die ganz neue Gesellschaft führt zum Heimweh nach der alten Mutter Natur. Safranski führt seine Untersuchung über einen Zeitraum von 200 Jahren. Man könnte sie als die der Emigration verhinderter Revolutionäre in die Innerlichkeit lesen, als Weltflucht mal harmloser und bald gefährlicher Träumer. Aber auf einen Nenner lässt sich diese „deutsche Affäre“ nicht bringen. Da helfen nur Genauigkeit und viele mögliche Lesarten dieser hochambivalenten Geschichte. Es ist nicht nur eine deutsche, doch nirgendwo war sie so verdichtetet und gedichtet, so viel mehr gedacht als gelebt wie bei uns. Die geistige Provinz sollte der Verdinglichung und Verzweckung der modernen Welt widerstehen. Ein großartiges Motiv mit oft grotesker Ausführung. Wenn es sein musste, halluzinierte man sich halt als Griechen, der in die falsche Epoche geboren wurde.

Rüdiger Safranski gehört zu der von Romantik nicht freien 68er-Generation. Seine Bücher über Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger und Schiller wurden in viele Sprachen übersetzt. Sein neues Buch „Romantik – eine deutsche Affäre” ist bei Hanser erschienen. „Ich Flüchtling habe kein Haus, ich ward ins Unendliche hinaus verstoßen (der Kain des Weltalls) und soll aus eigenem Herzen und Kopfe mir eines bauen.“ Schlegel an Novalis

10,-/8,-/6,-

„Das Ich ist etwas, das sich schlechterdings nicht zum Dinge machen lässt.“ Friedrich Schelling

Eine Definition von Romantik wird man in dem neuen Buch des philosophischen Schriftstellers Rüdiger Safranski nicht finden. Diese Geschichte einer großen Sehnsucht ist eine, die ständig mutiert und deshalb erzählt werden will. Sie hält dem Zeitgenossen noch manchen Spiegel vor. Wie schnell geht es von der Idealisierung zur Verachtung oder gar zur Vernichtung. Eben noch wurde die französische Revolution verklärt und die Poetisierung der ganzen Welt zum Programm gemacht, da konvertieren Romantiker schon zum Katholizismus. Auf den allergrößten Zukunftsoptimismus und Höhenflüge des Ichs folgt die Liebe zum tief verwurzelten Mittelalter. Von der Verklärung des fast göttlichen Schöpfermenschen geht es zur, man kann es nur Romantisierung nennen, des zünftigen Handwerks. Der Aufbruch in die ganz neue Gesellschaft führt zum Heimweh nach der alten Mutter Natur. Safranski führt seine Untersuchung über einen Zeitraum von 200 Jahren. Man könnte sie als die der Emigration verhinderter Revolutionäre in die Innerlichkeit lesen, als Weltflucht mal harmloser und bald gefährlicher Träumer. Aber auf einen Nenner lässt sich diese „deutsche Affäre“ nicht bringen. Da helfen nur Genauigkeit und viele mögliche Lesarten dieser hochambivalenten Geschichte. Es ist nicht nur eine deutsche, doch nirgendwo war sie so verdichtetet und gedichtet, so viel mehr gedacht als gelebt wie bei uns. Die geistige Provinz sollte der Verdinglichung und Verzweckung der modernen Welt widerstehen. Ein großartiges Motiv mit oft grotesker Ausführung. Wenn es sein musste, halluzinierte man sich halt als Griechen, der in die falsche Epoche geboren wurde.

Rüdiger Safranski gehört zu der von Romantik nicht freien 68er-Generation. Seine Bücher über Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger und Schiller wurden in viele Sprachen übersetzt. Sein neues Buch „Romantik – eine deutsche Affäre” ist bei Hanser erschienen. „Ich Flüchtling habe kein Haus, ich ward ins Unendliche hinaus verstoßen (der Kain des Weltalls) und soll aus eigenem Herzen und Kopfe mir eines bauen.“ Schlegel an Novalis

Kulturpartner NDR Kultur