Ralf Rothmann
„Man will ja – pathetisch gesagt – die Welt verändern. Das ist ein ganz unpopulärer Ausdruck,
aber man will die Welt besser machen. Um ein gutes Buch oder ein gutes Gedicht.“
Wer die deutschsprachige Gegenwartsliteratur loben will, kommt nicht umhin, auf den Namen Ralf Rothmann zu verweisen. Kontinuierlich legt er schmale Romane vor, die zum Besten gehören, was in den letzten zehn Jahren hierzulande geschrieben wurde. In einer Sprache, die behutsam ihre Zeichen setzt und Entwicklungsgeschichten entfaltet, die im Ruhrgebiet spielen und den „Herzinnenraum“ der Helden meinen.
„Junges Licht“, in den frühen sechziger Jahren angesiedelt, umfasst die endlos scheinenden großen Ferien des 12-jährigen Julian Collien. Allein hat er den Sommer zu Hause zu verbringen, und die Qualen eines Pubertierenden drohen ihn zu erdrücken. Sein Kaninchen wird getötet, das Fahrrad gestohlen; der Hausbesitzer stellt ihm nach, und seine erwachte Leidenschaft für die frühreife Marusha, die ihre Reize so verführerisch zu präsentieren weiß, bleibt unerhört. Voller Spannungen sind diese explosionsbereiten Sommertage, und Ralf Rothmann (Jahrgang 1953) breitet das Unausgelebte, das Knisternde dieser intensiven Zeit so aus, als hätte man noch nie zuvor von derartigen inneren Verschlingungen gelesen. Mit Hermann Hesses Adoleszenztexten hat man diesen großen Roman verglichen, und seine Ästhetik erinnerte Kritiker an die Filmtechniken des Franzosen Robert Bresson. „Sprechen wir nicht zu oft und nicht zu viel von Ralf Rothmanns Meisterschaft. Denn was sagen wir dann in zwanzig Jahren, wenn wir von ihm noch weitere Romane haben, die so groß und bedeutsam, so menschlich und intelligent sind wie dieser?“ (Ursula März im DeutschlandRadio). 2004 erhielt Ralf Rothmann den Wilhelm-Raabe-Preis.
„Man will ja – pathetisch gesagt – die Welt verändern. Das ist ein ganz unpopulärer Ausdruck,
aber man will die Welt besser machen. Um ein gutes Buch oder ein gutes Gedicht.“
Wer die deutschsprachige Gegenwartsliteratur loben will, kommt nicht umhin, auf den Namen Ralf Rothmann zu verweisen. Kontinuierlich legt er schmale Romane vor, die zum Besten gehören, was in den letzten zehn Jahren hierzulande geschrieben wurde. In einer Sprache, die behutsam ihre Zeichen setzt und Entwicklungsgeschichten entfaltet, die im Ruhrgebiet spielen und den „Herzinnenraum“ der Helden meinen.
„Junges Licht“, in den frühen sechziger Jahren angesiedelt, umfasst die endlos scheinenden großen Ferien des 12-jährigen Julian Collien. Allein hat er den Sommer zu Hause zu verbringen, und die Qualen eines Pubertierenden drohen ihn zu erdrücken. Sein Kaninchen wird getötet, das Fahrrad gestohlen; der Hausbesitzer stellt ihm nach, und seine erwachte Leidenschaft für die frühreife Marusha, die ihre Reize so verführerisch zu präsentieren weiß, bleibt unerhört. Voller Spannungen sind diese explosionsbereiten Sommertage, und Ralf Rothmann (Jahrgang 1953) breitet das Unausgelebte, das Knisternde dieser intensiven Zeit so aus, als hätte man noch nie zuvor von derartigen inneren Verschlingungen gelesen. Mit Hermann Hesses Adoleszenztexten hat man diesen großen Roman verglichen, und seine Ästhetik erinnerte Kritiker an die Filmtechniken des Franzosen Robert Bresson. „Sprechen wir nicht zu oft und nicht zu viel von Ralf Rothmanns Meisterschaft. Denn was sagen wir dann in zwanzig Jahren, wenn wir von ihm noch weitere Romane haben, die so groß und bedeutsam, so menschlich und intelligent sind wie dieser?“ (Ursula März im DeutschlandRadio). 2004 erhielt Ralf Rothmann den Wilhelm-Raabe-Preis.