Roger Willemsen
Von wenigem spricht die Literatur so schwelgerisch, so leidenschaftlich und so detailliert wie von der Literatur, oder besser: von ihren Absichten. Ihre Absichten sind gut, aber widersprüchlich. Mal will das Schreiben Orientierung liefern, mal die Wirklichkeit seiner Zeit vor allem abbilden; mal will es zum Handeln anregen, mal vor allem Einspruch formulieren, mal tendiert es dazu, Gegenentwürfe zu fertigen, mal will es Erbauung, mal „Empormenschlichung“. Nicht immer tun Texte das, was Autoren ihnen zu tun aufgaben, aber es lohnt sich in jedem Fall, herauszufinden, was Literatur im Schilde führt und worin sie ihre eigene Bedeutung erkennt.
In einer Tour de force durch die Geschichte der Literatur erzählt Roger Willemsen von den vergänglichen und den unvergänglichen Absichten der Literatur, von ihren großen Funden und ihren Abirrungen, ihren überholten Thesen und ihren zeitlosen Ausdrucksformen. Er analysiert programmatische Schriften und führt seine Zuhörerschaft bis in die Ästhetik. Aber ebenso erzählt er anekdotisch, das Komische, Sinnliche, Bizarre des literarischen Betriebs ebenso einschließend wie das Eigenwillige und Befremdliche. Dabei werden Autoren wie Joyce, Proust, Thomas Mann, Nabokov, Beckett aus eigenem Blickwinkel beleuchtet, und in einem Gang durch die Literatur, der bis in die Gegenwart führt, wird auf persönliche Weise hochgejubelt und niedergemacht. Entscheidend aber sind nicht die Bewertungen, entscheidend ist die Darstellung der Literatur als einer Sache, deren Bedeutung weit über die anderer Beschäftigungen hinausgeht, wie Robert Musil fand.
Roger Willemsen war Dozent an der Universität München, Gastprofessor für Literaturwissenschaft in Bochum. Er schrieb zahlreiche nicht unerfolgreiche Bücher und moderiert im Schweizer Fernsehen und bei 3sat den „Literaturclub“, die älteste Literatursendung des deutschsprachigen Fernsehens.
Die Veranstaltung findet am 9. und am 10. Februar statt.
Von wenigem spricht die Literatur so schwelgerisch, so leidenschaftlich und so detailliert wie von der Literatur, oder besser: von ihren Absichten. Ihre Absichten sind gut, aber widersprüchlich. Mal will das Schreiben Orientierung liefern, mal die Wirklichkeit seiner Zeit vor allem abbilden; mal will es zum Handeln anregen, mal vor allem Einspruch formulieren, mal tendiert es dazu, Gegenentwürfe zu fertigen, mal will es Erbauung, mal „Empormenschlichung“. Nicht immer tun Texte das, was Autoren ihnen zu tun aufgaben, aber es lohnt sich in jedem Fall, herauszufinden, was Literatur im Schilde führt und worin sie ihre eigene Bedeutung erkennt.
In einer Tour de force durch die Geschichte der Literatur erzählt Roger Willemsen von den vergänglichen und den unvergänglichen Absichten der Literatur, von ihren großen Funden und ihren Abirrungen, ihren überholten Thesen und ihren zeitlosen Ausdrucksformen. Er analysiert programmatische Schriften und führt seine Zuhörerschaft bis in die Ästhetik. Aber ebenso erzählt er anekdotisch, das Komische, Sinnliche, Bizarre des literarischen Betriebs ebenso einschließend wie das Eigenwillige und Befremdliche. Dabei werden Autoren wie Joyce, Proust, Thomas Mann, Nabokov, Beckett aus eigenem Blickwinkel beleuchtet, und in einem Gang durch die Literatur, der bis in die Gegenwart führt, wird auf persönliche Weise hochgejubelt und niedergemacht. Entscheidend aber sind nicht die Bewertungen, entscheidend ist die Darstellung der Literatur als einer Sache, deren Bedeutung weit über die anderer Beschäftigungen hinausgeht, wie Robert Musil fand.
Roger Willemsen war Dozent an der Universität München, Gastprofessor für Literaturwissenschaft in Bochum. Er schrieb zahlreiche nicht unerfolgreiche Bücher und moderiert im Schweizer Fernsehen und bei 3sat den „Literaturclub“, die älteste Literatursendung des deutschsprachigen Fernsehens.
Die Veranstaltung findet am 9. und am 10. Februar statt.