roger willemsen
Wie das menschliche, so ist das literaturgeschichtliche Gedächtnis selektiv und bisweilen ungerecht. Die einen Werke werden von Feuilletons und Schul-Lehrplänen in den Kanon erhoben und gelten für unverzichtbar. Die anderen werden übersehen, vergessen oder strohfeuerartig gepriesen und anschließend ewigem Vergessen ausgeliefert. Eigentlich aber müsste jede Zeit ihre Klassiker neu suchen und die Bücher neu finden, die ihr als relevant und aussagekräftig erscheinen sollen. Zeit also, ein paar der unvergessenen Romane noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und ihre Verherrlichung neu zu begründen oder aber zu revidieren. Zeit aber auch, unter den verschütteten Romanen der Literaturgeschichte einige von jenen hervorzuziehen, deren Aufnahme unter die unvergessenen man sich wünschte. An zwei Abenden wird sich Roger Willemsen, der sich trotz seiner literaturwissenschaftlichen Meriten nie von seiner Leidenschaft für Bücher und von der Lust, diese zu vermitteln, abbringen ließ, an die Tour de force machen und einige Romane seiner Wahl nach diesen Kategorien zu betrachten. Am ersten Abend wird er den „Ulysses” von Joyce, Musils „Mann ohne Eigenschaften” oder Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” neu vorstellen, nebenbei aber auch Dostojewski, Flaubert, Casanova, Knut Hamsun, de Sade oder Robert Walser kommentieren. Die Titel der Romane des zweiten Abends waren ihm nicht zu entlocken; da war nichts zu machen. Zuverlässig aber versprach er, Textproben der entsprechenden Romane beider Abende auch vorzulesen.
Wie das menschliche, so ist das literaturgeschichtliche Gedächtnis selektiv und bisweilen ungerecht. Die einen Werke werden von Feuilletons und Schul-Lehrplänen in den Kanon erhoben und gelten für unverzichtbar. Die anderen werden übersehen, vergessen oder strohfeuerartig gepriesen und anschließend ewigem Vergessen ausgeliefert. Eigentlich aber müsste jede Zeit ihre Klassiker neu suchen und die Bücher neu finden, die ihr als relevant und aussagekräftig erscheinen sollen. Zeit also, ein paar der unvergessenen Romane noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und ihre Verherrlichung neu zu begründen oder aber zu revidieren. Zeit aber auch, unter den verschütteten Romanen der Literaturgeschichte einige von jenen hervorzuziehen, deren Aufnahme unter die unvergessenen man sich wünschte. An zwei Abenden wird sich Roger Willemsen, der sich trotz seiner literaturwissenschaftlichen Meriten nie von seiner Leidenschaft für Bücher und von der Lust, diese zu vermitteln, abbringen ließ, an die Tour de force machen und einige Romane seiner Wahl nach diesen Kategorien zu betrachten. Am ersten Abend wird er den „Ulysses” von Joyce, Musils „Mann ohne Eigenschaften” oder Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” neu vorstellen, nebenbei aber auch Dostojewski, Flaubert, Casanova, Knut Hamsun, de Sade oder Robert Walser kommentieren. Die Titel der Romane des zweiten Abends waren ihm nicht zu entlocken; da war nichts zu machen. Zuverlässig aber versprach er, Textproben der entsprechenden Romane beider Abende auch vorzulesen.