Mi 11.10.06
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
8,-/6,-/4,-

Saul Friedländer

stellt sein Buch „Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Vernichtung“ im Gespräch mit Jan Philipp Reemtsma vor

„Wer dieses Buch gelesen hat, der wird es nicht vergessen; es ist emotional aufwühlend, intellektuell herausfordernd, es ist wahrhaftig … das beste Buch, das es zu diesem Thema gibt“, schrieb die Süddeutsche Zeitung beim Erscheinen des ersten Bandes von Saul Friedländers großangelegtem Rechercheprojekt “Das dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Verfolgung” vor acht Jahren. Nun liegt mit “Die Jahre der Vernichtung” der 800 Seiten starke zweite Band vor, mit dem Friedländer sein epochales Werk über die Ermordung der europäischen Juden abrundet. Wie schon im ersten Band bedient sich Friedländer einer ganz eigenen Form der Geschichtsschreibung. Er versammelt einen großen Chor an Stimmen – Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Erinnerungen – und so gelingt ihm eine vielschichtige Darstellung, die es schafft, einerseits das grenzenlose Grauen widerzuspiegeln und andererseits sein Zeugnis vor der Gefahr der Abschwächung durch standardisierte Wiedergaben zu bewahren. Nachdem der erste Band umfassend die Jahre von Hitlers Machtergreifung bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs behandelte, beschäftigt sich der zweite Band mit der systematischen Vernichtung der Juden in den Kriegsjahren. Friedländer beschränkt sich jedoch nicht darauf, deutsche Maßnahmen und politische Entscheidungen nachzuzeichnen. Er macht es sich vielmehr zur Aufgabe, auch die Reaktionen und Haltungen der Opfer aufzuzeigen und das Zusammenwirken zu veranschaulichen. So erhält Friedländers Werk eine Qualität, das es aus der Fülle der Literatur über die Shoah herausstechen lässt.

Saul Friedländer wurde als Kind deutschsprachiger Juden 1932 in Prag geboren. Dass dies “zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt” geschah, schildert er in seinen Aufzeichnungen “Wenn die Erinnerung kommt” und berichtet von der Flucht seiner Familie nach dem Einmarsch der Deutschen. Für “Das dritte Reich und die Juden” wurde er 1998 mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.

8,-/6,-/4,-

„Wer dieses Buch gelesen hat, der wird es nicht vergessen; es ist emotional aufwühlend, intellektuell herausfordernd, es ist wahrhaftig … das beste Buch, das es zu diesem Thema gibt“, schrieb die Süddeutsche Zeitung beim Erscheinen des ersten Bandes von Saul Friedländers großangelegtem Rechercheprojekt “Das dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Verfolgung” vor acht Jahren. Nun liegt mit “Die Jahre der Vernichtung” der 800 Seiten starke zweite Band vor, mit dem Friedländer sein epochales Werk über die Ermordung der europäischen Juden abrundet. Wie schon im ersten Band bedient sich Friedländer einer ganz eigenen Form der Geschichtsschreibung. Er versammelt einen großen Chor an Stimmen – Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Erinnerungen – und so gelingt ihm eine vielschichtige Darstellung, die es schafft, einerseits das grenzenlose Grauen widerzuspiegeln und andererseits sein Zeugnis vor der Gefahr der Abschwächung durch standardisierte Wiedergaben zu bewahren. Nachdem der erste Band umfassend die Jahre von Hitlers Machtergreifung bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs behandelte, beschäftigt sich der zweite Band mit der systematischen Vernichtung der Juden in den Kriegsjahren. Friedländer beschränkt sich jedoch nicht darauf, deutsche Maßnahmen und politische Entscheidungen nachzuzeichnen. Er macht es sich vielmehr zur Aufgabe, auch die Reaktionen und Haltungen der Opfer aufzuzeigen und das Zusammenwirken zu veranschaulichen. So erhält Friedländers Werk eine Qualität, das es aus der Fülle der Literatur über die Shoah herausstechen lässt.

Saul Friedländer wurde als Kind deutschsprachiger Juden 1932 in Prag geboren. Dass dies “zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt” geschah, schildert er in seinen Aufzeichnungen “Wenn die Erinnerung kommt” und berichtet von der Flucht seiner Familie nach dem Einmarsch der Deutschen. Für “Das dritte Reich und die Juden” wurde er 1998 mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.