sta*-club: sasa stanisic & jan böttcher
Wie zwei tote Großvater ein sehr lebendiges Erzählen forcieren, das führen die beiden Romane von Sasa Stanisic und Jan Böttcher vor. Der 21-jährige Karl ist Spross einer zerrütteten Dynastie von Sparkassenangestellten, was ihn „oft ziemlich runterzieht”. Nachdem er seine Mutter höchst persönlich an ihrem Sparkassenschalter überfällt, um sie von ihrer RAF-Phobie zu heilen, landet er in einem Resozialisierungsprogramm. Nach erfolgreichem Durchlauf leiht er sich einen VW-Bus und fährt als einziges Familienmitglied zur Beerdigung seines Großvaters nach Brandenburg. Der Großvater, den ein dunkles Geheimnis umgibt, war vor vielen Jahren in die DDR geflohen. Die Reise in den Osten führt Karl in die tragikomische Vergangenheit seiner Familie und in die Arme der „Streetworkerin” Nane. Jan Böttcher wurde 1973 in Lüneburg geboren und lebt heute als freier Autor, Werbetexter und Musiker seiner Band „Herr Nilsson” in Berlin.
Mit einer anderen Qualität existenzieller Not wird der junge Aleksandar, der im ehemaligen Jugoslawien in der kleinen Stadt Visegrad aufwächst, konfrontiert. Opa Slavko hatte ihm vor seinem plötzlichen Tod die höchste Verpflichtung mitgegeben, niemals aufzuhören zu erzählen. Ein Glück, dass Aleksandar reichlich Stoff in seiner Umgebung, in der die lebensprallsten Geschichten in hohen Dosen produziert werden, findet. Sei es die Einweihung des ersten privaten Wasserklosetts, an der das ganze Dorf teilnimmt, die Völlerei während einer Pflaumenernte oder der Amoklauf eines Gehörnten, der einen ganzen Hausstand in der Drina versenkt. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Visegrad hereinbricht, flieht die Familie nach Deutschland. Sasa Stanisic’ autobiografisch motivierter Debütroman wurde in den Feuilletons ausgiebig gefeiert und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er wurde 1978 im heutigen Bosnien-Herzegowina geboren, floh 1992 mit seiner Familie nach Deutschland, ist derzeit Stadtschreiber in Graz und studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
Wie zwei tote Großvater ein sehr lebendiges Erzählen forcieren, das führen die beiden Romane von Sasa Stanisic und Jan Böttcher vor. Der 21-jährige Karl ist Spross einer zerrütteten Dynastie von Sparkassenangestellten, was ihn „oft ziemlich runterzieht”. Nachdem er seine Mutter höchst persönlich an ihrem Sparkassenschalter überfällt, um sie von ihrer RAF-Phobie zu heilen, landet er in einem Resozialisierungsprogramm. Nach erfolgreichem Durchlauf leiht er sich einen VW-Bus und fährt als einziges Familienmitglied zur Beerdigung seines Großvaters nach Brandenburg. Der Großvater, den ein dunkles Geheimnis umgibt, war vor vielen Jahren in die DDR geflohen. Die Reise in den Osten führt Karl in die tragikomische Vergangenheit seiner Familie und in die Arme der „Streetworkerin” Nane. Jan Böttcher wurde 1973 in Lüneburg geboren und lebt heute als freier Autor, Werbetexter und Musiker seiner Band „Herr Nilsson” in Berlin.
Mit einer anderen Qualität existenzieller Not wird der junge Aleksandar, der im ehemaligen Jugoslawien in der kleinen Stadt Visegrad aufwächst, konfrontiert. Opa Slavko hatte ihm vor seinem plötzlichen Tod die höchste Verpflichtung mitgegeben, niemals aufzuhören zu erzählen. Ein Glück, dass Aleksandar reichlich Stoff in seiner Umgebung, in der die lebensprallsten Geschichten in hohen Dosen produziert werden, findet. Sei es die Einweihung des ersten privaten Wasserklosetts, an der das ganze Dorf teilnimmt, die Völlerei während einer Pflaumenernte oder der Amoklauf eines Gehörnten, der einen ganzen Hausstand in der Drina versenkt. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Visegrad hereinbricht, flieht die Familie nach Deutschland. Sasa Stanisic’ autobiografisch motivierter Debütroman wurde in den Feuilletons ausgiebig gefeiert und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Er wurde 1978 im heutigen Bosnien-Herzegowina geboren, floh 1992 mit seiner Familie nach Deutschland, ist derzeit Stadtschreiber in Graz und studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.