Do 22.9.05
20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
6,50/4,-/3,-

Stadler über Stifter

Ein sanfter Klassiker? Adalbert Stifters 200. Geburtstag – Arnold Stadler liest aus seinem Buch “Mein Stifter”. Ulrich Greiner moderiert

“Stifter hat im ‘Nachsommer‘ dem Traum vom Glück ein Denkmal gesetzt. Er wollte auch nichts anderes als endlich leben, in einer Zeit, als es eigentlich schon zu spät war. Der ‘Nachsommer‘ ist Stifters Buch der Sehnsucht.
Eine Utopie in Raum und Zeit.” Arnold Stadler

An Stifter, der am 23. Oktober 1805 im südböhmischen Oberplan geboren wurde, entzünden sich seit jeher die Gemüter. Für die einen ist er ein langweiliger Idylliker, dessen Maxime vom “sanften Gesetz” zu kaum mehr als wächserner Prosa und viel zu umfangreichen Romanen wie dem “Nachsommer” oder “Witiko” führte. Für die anderen ist er ein erzählerischer Vulkan, dessen kristalline Sätze in der deutschsprachigen Literatur ihresgleichen suchen. Der Büchner-Preis-Träger Arnold Stadler begann als 13-Jähriger, Stifter zu lesen, und hat davon bis heute nicht gelassen. In “Mein Stifter-Buch” beschreibt er seinen ganz persönlichen Zugang zu Stifter, dem “Selbstmörder in spe”: Er studiert Fotografien des fettleibigen Schulrats, der – so wollte es seinen naiven Anhängern scheinen – wohlsituiert im bürgerlichen Leben stand und sich dennoch am Ende auf grausame Weise umbrachte. Stadler befasst sich mit dem Briefeschreiber Stifter, mit dem unglücklich und verklärend Liebenden, mit dem Stifter-Leser Thomas Bernhard und natürlich mit dem Autor des für heutige Begriffe so erschreckend handlungsarmen “Nachsommer”-Romans, dieser Wunschbiografie, die zum “Sprachereignis”, zur “Vergegenwärtigung von Sprache” wird.

Arnold Stadlers Gesprächspartner an diesem Abend ist Ulrich Greiner (Die Zeit), selbst ein bekennender Stifterianer, der sich bereits 1979 in seinem Buch “Der Tod des Nachsommers” mit Stifters Einfluss auf die österreichische Literatur beschäftigte.

6,50/4,-/3,-

“Stifter hat im ‘Nachsommer‘ dem Traum vom Glück ein Denkmal gesetzt. Er wollte auch nichts anderes als endlich leben, in einer Zeit, als es eigentlich schon zu spät war. Der ‘Nachsommer‘ ist Stifters Buch der Sehnsucht.
Eine Utopie in Raum und Zeit.” Arnold Stadler

An Stifter, der am 23. Oktober 1805 im südböhmischen Oberplan geboren wurde, entzünden sich seit jeher die Gemüter. Für die einen ist er ein langweiliger Idylliker, dessen Maxime vom “sanften Gesetz” zu kaum mehr als wächserner Prosa und viel zu umfangreichen Romanen wie dem “Nachsommer” oder “Witiko” führte. Für die anderen ist er ein erzählerischer Vulkan, dessen kristalline Sätze in der deutschsprachigen Literatur ihresgleichen suchen. Der Büchner-Preis-Träger Arnold Stadler begann als 13-Jähriger, Stifter zu lesen, und hat davon bis heute nicht gelassen. In “Mein Stifter-Buch” beschreibt er seinen ganz persönlichen Zugang zu Stifter, dem “Selbstmörder in spe”: Er studiert Fotografien des fettleibigen Schulrats, der – so wollte es seinen naiven Anhängern scheinen – wohlsituiert im bürgerlichen Leben stand und sich dennoch am Ende auf grausame Weise umbrachte. Stadler befasst sich mit dem Briefeschreiber Stifter, mit dem unglücklich und verklärend Liebenden, mit dem Stifter-Leser Thomas Bernhard und natürlich mit dem Autor des für heutige Begriffe so erschreckend handlungsarmen “Nachsommer”-Romans, dieser Wunschbiografie, die zum “Sprachereignis”, zur “Vergegenwärtigung von Sprache” wird.

Arnold Stadlers Gesprächspartner an diesem Abend ist Ulrich Greiner (Die Zeit), selbst ein bekennender Stifterianer, der sich bereits 1979 in seinem Buch “Der Tod des Nachsommers” mit Stifters Einfluss auf die österreichische Literatur beschäftigte.

Medienpartner NDR Info